Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ein Leichtes für die Räte, Jahresrechnung zu billigen
Gemeinde Heroldstatt musste 2016 kaum in die Rücklagen greifen – Wieder hohe Gewerbesteuer
HEROLDSTATT - Ein Leichtes ist es für die Heroldstatter Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung gewesen, die Jahresrechnung 2016 zu billigen. Denn diese fiel sehr gut aus, zumal entgegen den Planungen aus den allgemeinen Rücklagen nur wenig Geld entnommen werden musste. Die Gemeinde Heroldstatt kam einmal mehr ohne Kredite aus, sie blieb schuldenfrei. Die geplanten Vorhaben konnten umgesetzt werden.
So fiel auch das Fazit des stellvertretenden Bürgermeisters Rudolf Weberruß positiv aus: „Der Haushalt 2016 ist sehr gut. Wir haben ein solides Zahlenwerk und stehen auf gesunden Beinen.“Doch Weberruß warnte gleich vor einer zu großen Euphorie: „Wir sind nicht steinreich, aber uns geht es gut.“Die Gemeinde sei weiterhin auf Zuschüsse und eine gute Gewerbesteuer angewiesen, um alle Vorhaben umsetzen zu können.
So sahen es auch die Ratsmitglieder, nachdem Kämmerer Werner Zimmermann in der Sitzung am Montagabend die Jahresrechnung
2016 präsentiert und erläutert hatte. Er sah eine insgesamt ordentliche Finanzausstattung und stabile Strukturen mit einer guten Gewerbesteuer, auch wenn sie leicht unter der des Vorjahres liege. Seit 2005, also zwölf Jahren, sei jetzt die Gemeinde schuldenfrei, was nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfe, betonte Zimmermann. Gut sei, noch ordentlich Rücklagen für künftige Investitionen zu haben.
Kämmerer Werner Zimmermann nannte die wichtigsten Zahlen zur Jahresrechnung 2016. Der dann einstimmig verabschiedete Haushalt 2016 hat ein Volumen von 9,46 Millionen Euro, wobei 8,25 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 1,21 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen. Dieser hat eine höhere Summe als geplant, da der Verwaltungshaushalt am Ende 829 000 Euro als Überschuss abwarf und als Investitionsrate an den Vermögenshaushalt für Projekte abgeführt werden konnte. Den Rücklagen wurden statt geplanter 930 000 Euro nur 91 500 Euro entnommen, sodass diese zum Jahresende 2016 noch mit 1,3 Millionen Euro gefüllt waren.
1,177 Millionen Euro hat die Gemeinde Heroldstatt in 2017 in diverse Projekte gesteckt, was einem ProKopf-Betrag von 423 Euro je Einwohner gleichkommt. Diese Investitionssumme liege in der Größenordnung vergleichbarer Gemeinden, meinte Zimmermann und nannte als Hauptinvestitionen die Sanierung der Friedhofskapelle, Bodenaustausch im Friedhof, die Kostenbeteiligung am Bahnhof Merklingen/ Schwäbische Alb, Straßensanierungen, den Neubau der Flüchtlingsunterkunft, Kauf eines Transporters für den Bauhof, den weiteren Ausbau der Breitbandverkabelung und Grunderwerb.
Bessere Steuereinnahmen
„Das Haushaltsjahr 2016 zeichnet sich durch eine weitere nachhaltige Verbesserung der Steuereinnahmen von Bund und Ländern aus“, sagte Zimmermann und zeigte auf, woher die Gemeinde Heroldstatt vor allem Geld bekommt: Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (1,5 Millionen Euro), Gewerbesteuer (1,1 Millionen), Gebühren (960 000 Euro), Zuweisungen vom Land (703 000 Euro), Familienleistungsausgleich (116 000 Euro), Miet-, Pacht- und Holzerlöse (454 000 Euro) und die Grundsteuer A und B (334 000 Euro).
Schwerpunkte bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind vor allem die Personalkosten mit 1,8 Millionen Euro sowie die Betriebs- und Unterhaltungskosten von 1,78 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa die Kreisumlage mit 888 100 Euro, die Finanzausgleichsumlage an das Land mit 720 000 Euro oder die Zuschüsse an Dritte mit 221 000 Euro.
„Wir sind nicht steinreich, aber uns geht es gut.“Vize-Bürgermeister Rudolf Weberruß zur Finanzlage in Heroldstatt