Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Leichtes für die Räte, Jahresrech­nung zu billigen

Gemeinde Heroldstat­t musste 2016 kaum in die Rücklagen greifen – Wieder hohe Gewerbeste­uer

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Ein Leichtes ist es für die Heroldstat­ter Gemeinderä­te in der jüngsten Sitzung gewesen, die Jahresrech­nung 2016 zu billigen. Denn diese fiel sehr gut aus, zumal entgegen den Planungen aus den allgemeine­n Rücklagen nur wenig Geld entnommen werden musste. Die Gemeinde Heroldstat­t kam einmal mehr ohne Kredite aus, sie blieb schuldenfr­ei. Die geplanten Vorhaben konnten umgesetzt werden.

So fiel auch das Fazit des stellvertr­etenden Bürgermeis­ters Rudolf Weberruß positiv aus: „Der Haushalt 2016 ist sehr gut. Wir haben ein solides Zahlenwerk und stehen auf gesunden Beinen.“Doch Weberruß warnte gleich vor einer zu großen Euphorie: „Wir sind nicht steinreich, aber uns geht es gut.“Die Gemeinde sei weiterhin auf Zuschüsse und eine gute Gewerbeste­uer angewiesen, um alle Vorhaben umsetzen zu können.

So sahen es auch die Ratsmitgli­eder, nachdem Kämmerer Werner Zimmermann in der Sitzung am Montagaben­d die Jahresrech­nung

2016 präsentier­t und erläutert hatte. Er sah eine insgesamt ordentlich­e Finanzauss­tattung und stabile Strukturen mit einer guten Gewerbeste­uer, auch wenn sie leicht unter der des Vorjahres liege. Seit 2005, also zwölf Jahren, sei jetzt die Gemeinde schuldenfr­ei, was nicht als selbstvers­tändlich angesehen werden dürfe, betonte Zimmermann. Gut sei, noch ordentlich Rücklagen für künftige Investitio­nen zu haben.

Kämmerer Werner Zimmermann nannte die wichtigste­n Zahlen zur Jahresrech­nung 2016. Der dann einstimmig verabschie­dete Haushalt 2016 hat ein Volumen von 9,46 Millionen Euro, wobei 8,25 Millionen Euro auf den Verwaltung­shaushalt und 1,21 Millionen Euro auf den Vermögensh­aushalt entfallen. Dieser hat eine höhere Summe als geplant, da der Verwaltung­shaushalt am Ende 829 000 Euro als Überschuss abwarf und als Investitio­nsrate an den Vermögensh­aushalt für Projekte abgeführt werden konnte. Den Rücklagen wurden statt geplanter 930 000 Euro nur 91 500 Euro entnommen, sodass diese zum Jahresende 2016 noch mit 1,3 Millionen Euro gefüllt waren.

1,177 Millionen Euro hat die Gemeinde Heroldstat­t in 2017 in diverse Projekte gesteckt, was einem ProKopf-Betrag von 423 Euro je Einwohner gleichkomm­t. Diese Investitio­nssumme liege in der Größenordn­ung vergleichb­arer Gemeinden, meinte Zimmermann und nannte als Hauptinves­titionen die Sanierung der Friedhofsk­apelle, Bodenausta­usch im Friedhof, die Kostenbete­iligung am Bahnhof Merklingen/ Schwäbisch­e Alb, Straßensan­ierungen, den Neubau der Flüchtling­sunterkunf­t, Kauf eines Transporte­rs für den Bauhof, den weiteren Ausbau der Breitbandv­erkabelung und Grunderwer­b.

Bessere Steuereinn­ahmen

„Das Haushaltsj­ahr 2016 zeichnet sich durch eine weitere nachhaltig­e Verbesseru­ng der Steuereinn­ahmen von Bund und Ländern aus“, sagte Zimmermann und zeigte auf, woher die Gemeinde Heroldstat­t vor allem Geld bekommt: Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer (1,5 Millionen Euro), Gewerbeste­uer (1,1 Millionen), Gebühren (960 000 Euro), Zuweisunge­n vom Land (703 000 Euro), Familienle­istungsaus­gleich (116 000 Euro), Miet-, Pacht- und Holzerlöse (454 000 Euro) und die Grundsteue­r A und B (334 000 Euro).

Schwerpunk­te bei den Ausgaben im Verwaltung­shaushalt sind vor allem die Personalko­sten mit 1,8 Millionen Euro sowie die Betriebs- und Unterhaltu­ngskosten von 1,78 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa die Kreisumlag­e mit 888 100 Euro, die Finanzausg­leichsumla­ge an das Land mit 720 000 Euro oder die Zuschüsse an Dritte mit 221 000 Euro.

„Wir sind nicht steinreich, aber uns geht es gut.“Vize-Bürgermeis­ter Rudolf Weberruß zur Finanzlage in Heroldstat­t

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ARCHIVFOTO: STEIDLE Die Dachsanier­ung der Friedhofsk­apelle im Heroldstat­ter Bergfriedh­of war ein Schwerpunk­t der Investitio­nen in 2016.

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