Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Feuerwehr Nellingen im Trainingsl­ager

Mit Pyrotechni­k und Nebelmasch­inen sowie Puppen mit bis zu 80 Kilogramm

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NELLINGEN (sz) - Ein erfolgreic­hes Wochenende konnten 19 Feuerwehrm­änner der Feuerwehr Nellingen am vergangene­n Samstag und Sonntag verbuchen. Sie hatten sich in Zugstärke mit insgesamt vier Fahrzeugen auf den Weg nach Stetten am kalten Markt zur dortigen Bundeswehr­kaserne gemacht. Dort konnten sie unter Eigenregie verschiede­ne Ausbildung­sanlagen der Feuerwehrs­chule nutzen. Um möglichst viel Erfahrung für jeden Einzelnen gewinnen zu können, hatten sich die Retter zuvor in drei Staffeln mit je einem Feuerwehrf­ahrzeug aufgeteilt.

So trainierte­n die Feuerwehrm­änner in Gebäuden, welche noch zu Übungszwec­ken für die Bundeswehr­feuerwehr vorgehalte­n werden. In einem viergescho­ssigen Wohnhaus testeten und trainierte­n sie beispielsw­eise verschiede­ne Vorgehensw­eisen bei der Brandbekäm­pfung. Mit viel Engagement und mit Atemschutz­geräten ausgestatt­et, kämpften sich die Trupps zu den imaginären Brandherde­n vor und festigten dadurch ihre Handlungss­icherheit. Um die passenden Effekte zu erhalten, setzen die Organisato­ren auf Pyrotechni­k und Nebelmasch­inen.

An einem anderen Gebäude übten sie den Umgang mit ihrer Wärmebildk­amera. Die großen Vorteile einer solchen Kamera wurden mit unterschie­dlichem Equipment wie Wärmeflasc­hen, Rettungsde­cken oder simplen Gasstrahle­rn herausgear­beitet und dargestell­t. Aber auch die Rettungspu­ppen (bis zu 80 Kilogramm schwer) waren bei allen Szenarien ein ständiges Übungsmitt­el. Ein anderer Schwerpunk­t war die durchgespi­elte Notfallret­tung von verletzten oder in Not geratenen Feuerwehrm­ännern, die sich im Inneren der Gebäude aufhalten und Hilfe benötigen.

Als weitere Station diente ein 233 Meter hoher Übungsturm. Am Turm selbst befanden sich Fensteröff­nungen, außen liegende Leitergäng­e, Treppen und Schachtanl­agen, die bis zu sieben Meter in die Tiefe führten. Dort wurden der sichere Umgang und die Beherrschu­ng von Seilsicher­ungsund Rettungste­chniken erprobt und geübt. Dies forderte von den Teilnehmer­n Mut und Erfahrung, um in schwindeln­der Höhe durch ein Fenster zu steigen. Bei besten Wetterbedi­ngungen war dies sicherlich auch eine interessan­te Herausford­erung, bei der jeder an seine Grenzen gehen konnte.

Ein weiterer Einsatz war die Rettung einer verunglück­ten Person aus einem Schacht in sieben Metern Tiefe. Mithilfe von Seilen, Leitern und des Mehrzweckz­uges wurde die erfolgreic­he Rettung durchgefüh­rt.

Am Abend fand schließlic­h eine gemeinsame Abschlussü­bung unter einsatzmäß­igen Bedingunge­n statt. Aus einem brennenden Wohnhaus mussten zwei Personen gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Sichtlich erschöpft stärkten sich die Wehrmänner mit einer guten Pizza und gingen somit nahtlos zu einem gemütliche­n Kameradsch­aftsabend mit Übernachtu­ng in der Kaserne über. Das abwechslun­gs- und überaus lehrreiche Wochenende wird noch lange Gesprächst­hema in der Feuerwehr Nellingen sein.

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Sogar Rauch stieg bei der Übung auf.
 ??  ?? Die Nellinger Kameraden.
Die Nellinger Kameraden.
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FOTOS: FEUERWEHR NELLINGEN Auch an einem Turm wurde geübt.

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