Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Abfallgebühren in Westerheim steigen
Müllabfuhr im Vergleich zu anderen Gemeinden günstig – Räte billigen neue Satzung
WESTERHEIM - Für die Beseitigung ihres Mülls müssen die Westerheimer in den nächsten Jahren mehr Geld hinlegen. Die Erhöhung beläuft sich auf rund 30 Prozent. Was die Gewichtsgebühr angeht, so sind vom nächsten Jahr an für ein Kilo Restmüll sechs Cent mehr zu entrichten, diese Gebühr erhöht sich von 0,20 Euro je Kilo auf 0,26 Euro je Kilo. Die Anhebung ist au feine neue Gebühren kalkulation für die Jahre 2018 und 2019 zurückzuführen, die Kämmerer Wolfgang Hofelich für die Gemeinde Westerheim vornahm.
„Die Gebühren anhebung ist notwendig, da die Abfall beseitigung in einer Gemeinde kostendeckend ausgeführt werden muss“, begründete Hofelich die Anpassung. Die Erhöhung sei vor allem auf den neuen Vertrag mit dem Abfuhr unternehmen aus E hingen zurückzuführen, der in seinem neuen Vertrag mit der Gemeinde Westerheim deutlich höhere Vergütungen verlangt. Bei der Suche nach einem Müllentsorger und einer öffentlichen Ausschreibung sei die Firma Braig dennoch der günstigste Anbieter gewesen: Folglich seid er Gemeindeverwaltung nichts anderes übrig geblieben, als mit diesem Unternehmen einen neuen Vertrag mit höheren Konditionen zu schließen – bei einer Laufzeit von fünf Jahren.
Die deutlichen Mehrforderungen des Müll entsorgungs unternehmens wusste Hofelich auf Anfrage von Gemeinderäten kurz zu begründen: „Die Firma war in den vergangenen fünf Jahren schlicht zu billig, viel zu billig im Vergleich mit anderen Unternehmen.“Und was auch noch besänftigend und beruhigend auf die Ratsmitglieder wirkte, war die ergänzende Anmerkung des Kämmerers: „Im Vergleich zu anderen Gemeinden haben wir immer noch günstige Konditionen.“Und was die Abfallgebühren insgesamt im Vergleich zu anderen Kommunen betrifft, so müsse die Gemeinde Westerheim einen Vergleich nicht scheuen: Da stehe sie noch günstig da. Hofelich präsentierte Vergleichszahlen. Als weiteren Grund für die Kostensteigerung bei den Abfallgebühren nannte Hofelich die „gesetzlich notwendige Neuregelung bei der Grüngutentsorgung“.
Sehr detailliert anhand vieler Zahlen und Berechnungen erläuterte der Westerheimer Kämmerer die Gebührenkalkulation für die nächsten zwei Jahre: Als Ergebnis dieser Kalkulation müssen sowohl die Grundgebühren für die Haushalte und die Behältergebühren für die Gewerbebetriebe erhöht werden, aber auch die Gewichtsgebühr, die um sechs Cent je Kilo Restmüll hochschnellt. In Westerheim wie in vielen weiteren Gemeinden setzen sich die Abfallgebühren der Bürger aus einer Grundgebühr für die Haushalte (je nach der Personenzahl) und der Gewichtsgebühr zusammen.
Bei seinen Berechnungen war Kämmerer Hofelich von einem gebührenpflichtigen Aufwand von 296 700 Euro ausgegangen, wobei er in diese Summe auch einen Abmangel von 22 700 Euro aus den Jahren 2014 und 2015 einbezogen hat. Er ging von 2413 Haushalten in Westerheim und einem zu entsorgenden Müllaufkommen von 240 Tonnen aus, ferner von einem Sperrgut mit 2,5 Tonnen und von Recyclingstoffen von 39 Tonnen aus.
„Erhöhungen sind notwendig“
Die letzte Gebührenkalkulation in Westerheim umfasste die Jahre 2016 und 2017, damals mussten die Gebühren leicht erhöht werden. Doch im vorherigen Kalkulationszeitraum 2014 und 2015 konnten die Gebühren deutlich gesenkt werden, bei der Grundgebühr um 17 Prozent und bei der Gewichtsgebühr um 20 Prozent. „Die Reduzierung von damals hat uns jetzt wieder eingeholt“, erklärte Kämmerer Wolfgang Hofelich und redete von „nicht zu vermeidenden Anpassungen, um kostendeckend wirtschaften zu können.“
Was die Abfallwirtschaft insgesamt angeht, so sprachen Bürgermeister Hartmut Walz und Gemeinderat Pius Kneer als Kreisräte von einem komplexen Thema, für das eigentlich der Landkreis zuständig sei, der diese Aufgabe allerdings den Gemeinden übertragen habe. Sie wie auch weitere Westerheimer Gemeinderäte wünschten sich zudem ein einheitliches Gebührensystem im Alb-Donau-Kreis. Denn da werde je nach Gemeinde nach Gewicht oder Volumen abgerechnet. Einhellig stimmte der Gemeinderat den Abfallgebühren und der neuen Satzung über die Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen zu.