Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Lonsee geht ans neue Breitbandnetz
Druck auf Buzzer: Lonsee ist erste Gemeinde im Alb-Donau-Kreis mit Anschluss durch Netzbetreiber NetCom
LONSEE (sz) - Mit dem symbolischen Druck auf einen Buzzer ist in Lonsee das gemeindeweite Breitbandnetz des Alb-Donau-Kreises in Betrieb genommen. Lonsee ist die erste Gemeinde im Landkreis.
LONSEE (sz) - Mit dem symbolischen Druck auf einen Buzzer ist am Freitag in Lonsee das gemeindeweite Breitbandnetz des Alb-Donau-Kreises in Betrieb genommen. Den Start besorgten Bürgermeister Jochen Ogger, Landrat Heiner Scheffold (zugleich Beiratsvorsitzender des kommunalen Verbunds Komm.Pakt.Net) und Bernhard Palm, Geschäftsführer der NetCom BW.
Mit diesem Druck auf den Startknopf geht in Lonsee als erster Gemeinde im Alb-Donau-Kreis das Breitbandnetz mit dem neuen Netzbetreiber NetCom BW auf der Grundlage eines kreisweiten Vertrags (zwischen dem kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net und der NetCom BW) in Betrieb. Lonsee ist das erste Netz, welches im Komm.Pakt.Net-Gebiet aktiv geschaltet wird. Bürger und Privathaushalte, Gewerbebetriebe, Dienstleistungen, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte profitieren von diesen Maßnahmen.
„Mit dieser Inbetriebnahme wird sichtbar, dass wir nicht nur von Planungen, Konzeptionen und Bau sprechen, sondern tatsächlich die Bürger mit schnellem Internet versorgt werden“, erklärte Landrat Heiner Scheffold bei der kleinen Feierstunde.
Weitere Netzinbetriebnahmen, wie hier in Lonsee, werden in Kürze folgen, so in einem Teilort von Ehingen, in Oberstadion und an anderen Orten. „Mit dieser Inbetriebnahme wird sichtbar, wie wir uns um Bürger im ländlichen Raum kümmern, damit diese nicht von der Datenautobahn abgehängt werden“, ergänzte der Landrat.
770 Haushalte gehen ans Netz
Aktuell ans Netz gehen Halzhausen und Lonsee mit 770 Haushalten und Urspring mit 360 Haushalten im FTTC Ausbau sowie 10 FTTB-Anschlüsse für Gewerbe in Urspring, die vorbereitet sind. Ebenso soll die Schule in Lonsee in den nächsten Wochen angeschlossen werden. Ab sofort kann jeder, der in diesem Bereich wohnt, Kunde bei NetCom BW werden und Bandbreiten bis zu 50 Mbit/s erhalten. Wenn die FTTB-Gebiete erschlossen sind werden auch höhere Bandbreiten bis zu 1 GBit/s möglich sein.
Am 14. April 2014 war die Premiere für die NetCom BW. Als neu gegründetes Unternehmen, hervorgegangen aus der ODR und der NeckarCom. Seinerzeit wurde im Beisein des Vorstandsvorsitzenden der ENBW, Frank Mastiaux, des Abteilungsleiters Hartmut Alker vom Ministeriums Ländlicher Raum, des damaligen Landrats Heinz Seiffert, Bernhard Palm, Geschäftsführer der NetCom BW, und Bürgermeister Jochen Ogger der Spatenstich zum Ausbau des Breitbandnetzes für den Teilort Ettlenschieß gemacht.
Gebaut wurde die Trasse von der Gemarkungsgrenze Lonsee/Holzkirch über Sinabronn nach Ettlenschieß. Auf einer Länge von rund sechs Kilometer (inklusive der Anschlüsse in Sinabronn bis zu den Häusern beziehungsweise in Ettlenschieß bis zu den Verteilerkästen) wurden Leerrohre mit Glasfaser verlegt. Die Trasse wurde in den Jahren 2014/2015 in Verbindung mit der Verlegung der Erdgasleitung hergestellt. In Ettlenschieß erfolgte die Inbetriebnahme im August 2015. Ab Herbst 2015 konnte das Glasfasernetz in Sinabronn ebenfalls bereits genutzt werden
Flächendeckender Ausbau geplant
„Schon 2014 gab es zwar die Absicht, den Alb-Donau-Kreis flächendeckend mit kommunaler Breitbandinfrastruktur zu erschließen – und zwar dort, wo der Markt dies nicht zur Verfügung stellt, also versagt“, erklärte Landrat Heiner Scheffold bei der Inbetriebnahme am Freitag in Lonsee. „Unser Ziel ist eine möglichst flächendeckende Glasfaserversorgung bis zum Endkunden. Aber wir hatten noch keine kreisweite Breitbandausbau-Planung. Heute sind wir nach vielen steinigen und aufwändigen Schritten um Meilen weiter. Wir haben eine komplette kreisweite Planung für den Breitbandausbau mit Glasfaser“, sagte er.
„Das Backbone als Rückgrat des Netzes ist nicht nur konzipiert, es befindet sich im Ausbau und der erste Teil davon geht jetzt ans Netz“, unterstrich Landrat Scheffold. Der interkommunale Verbund Komm.Pakt.Net würde den Kreis und die Kommunen beim Ausbau wirkungsvoll unterstützen. Nur mit diesem Verbund und seiner Fachkompetenz im Rücken hätten der Landkreis und die Gemeinden den Breitbandausbau so effektiv und erfolgreich vorangebracht.