Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Eberl wütend auf eigene Fans
MÖNCHENGLADBACH (SID) - Verkehrte Welt bei Borussia Mönchengladbach. Mit 28 Punkten liegt der Club nach der Hinrunde auf Europacup-Kurs, doch die Pfiffe einiger Fans sorgten bei Sportdirektor Max Eberl und einigen Spielern für schlechte Stimmung – trotz des 3:1Erfolgs gegen den Hamburger SV, trotz 28 Punkten nach der Hinrunde. „Ich finde es eine bodenlose Frechheit, wenn man unsere Mannschaft, die ein hervorragendes Heimspiel macht, bei Rückpässen auspfeift. Es geht mir so auf den Sack. Dann sollen sie zu Bayern München oder PSG gehen“, sagte Eberl. Fast zehn Minuten lang macht er seinem Ärger über die Pfiffe einiger Fans in der zweiten Halbzeit nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich des Ex-Gladbachers Andre Hahn (53.) Luft. Dabei schwankte seine Stimmung zwischen Wut, Fassungslosigkeit und Enttäuschung: „Hier wird ehrlich Fußball gespielt und mit jungen Spielern gearbeitet. Mit so etwas kann ich nicht leben, wenn wir bei guten Spielen ausgepfiffen werden. Das ist nicht mehr Borussia Mönchengladbach, wie ich es kenne. Das ist pervers.“
Auch am Sonntag hatte sich der der 44-Jährige nicht beruhigt, rückte aber ein Stück von seiner Wortwahl ab. „Es war kein Ruhmesblatt, was ich gesagt habe. Es war vielleicht nicht das beste Vokabular, was ich in den Mund genommen habe, aber von der Kritik gehe ich kein Millimeter weg“, so Eberl im Sport1-Doppelpass: „Ich bin mit Herz und Seele dabei. Und wenn das Herz getroffen wird, dann reagiere ich auch mal so.“