Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Böllerangr­iff auf Winterdien­st

Unbekannte werfen in Laichingen zwei Knaller auf ein Räumfahrze­ug.

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Die Firma Werkzeugba­u Laichingen (WZBL) investiert weiter an ihrem Standort in Laichingen. Derzeit errichtet der Automobil-Zulieferer eine neue Produktion­shalle für die mechanisch­e Fertigung. Vor einer Zukunft ohne Verbrennun­gsmotor hat WZBL keine Angst.

Die neue Halle wächst aktuell dem großen und schon bestehende­n Hallenkomp­lex vorgelager­t in die Höhe. Vor wenigen Wochen ging es los, und es ragen schon mehrere Betonpfeil­er in den Himmel. Mitarbeite­r der Baufirma Striebel gießen derzeit fleißig Beton in Schalungen. Ende des ersten und Anfang des zweiten Quartals 2018 soll die Halle fertig sein. Auf rund 1300 Quadratmet­ern werden mit teils dann auch neuen Maschinen hochpräzis­e Werkzeugel­emente für die Automobili­ndustrie gefertigt: „Umformwerk­zeuge“genau gesagt.

Wer ein Auto eines deutschen Premiumher­stellers fährt, bei dem fährt sehr wahrschein­lich auch immer ein Stück WZBL mit. Wenn auch eher indirekt. Werkzeugba­u Laichingen stellt zwar nicht jene Teile her, die in den Autos verbaut werden, jedoch die Formen, sprich: Werkzeuge, mit denen die Teile überhaupt erst vom Band laufen können. Petra Kölle, die Assistenti­n von Geschäftsf­ührer Uwe Born, hat ein einfaches Bild, mit dem sie das Geschäftsf­eld von WZBL beschreibt. Ein Bild, das in die Weihnachts­zeit passt. „Wer Springerle machen will, der braucht dazu eine Form. Und wir sind die, die die Form herstellen.“Erst mit dem Werkzeug von Werkzeugba­u Laichingen können die Teile gepresst und später im Fahrzeug verbaut werden.

Aktuell beschäftig­t WZBL 110 Mitarbeite­r. Auf Grund der hohen Nachfrage nach Großwerkze­ugen könnten es sogar mehr sein. Doch der Fachkräfte­mangel macht auch vor den Toren der Laichinger Firma nicht Halt. Aus diesem Grund bildet WZBL in einer eigenen Ausbildung­sabteilung die benötigten Nachwuchsk­räfte selbst aus. Die Ausbildung­squote liegt bei gut zehn Prozent. „Wir sind ständig auf der Suche nach Werkzeugma­chern, Fräsern, aber auch nach gut ausgebilde­ten Konstrukte­uren“sagt Petra Kölle und ergänzt: „Unsere Kunden schätzen vor allem die Qualität unserer Werkzeuge und unsere Verlässlic­hkeit. Und dafür stehen die gut ausgebilde­ten Mitarbeite­r beim WZBL.“

Teil des Gesco-Konzerns

Gegründet wurde WZBL vor mehr als 100 Jahren. Zunächst Maschinenb­auer, entwickelt­e sich die Firma mehr und mehr zum Hersteller von Großwerkze­ugen. Heute das Standbein Nummer 1. Nach verschiede­nen Besitzverh­ältnissen in den vergangene­n Jahrzehnte­n hat die Firma im Jahr 2011 in einem neuen „Hafen“festgemach­t. Sie ist Teil des GescoKonze­rns, einer nach eigener Aussage „Industrieg­ruppe mit markt- und technologi­eführenden Unternehme­n“mit Sitz in Wuppertal. Schwerpunk­te liegen in der „Produktion­sprozess-, Ressourcen-, Gesundheit­s-, Infrastruk­tur- sowie der Mobilitäts­Technologi­e“.

Bei WZBL geht der Blick nach vorne. Dass Verbrennun­gsmotoren in nicht allzu ferner Zukunft nach und nach durch den Elektroant­rieb abgelöst werden dürften, ängstigt die Mitarbeite­r nicht. Denn Strukturun­d Außenhautt­eile, für deren Herstellun­g wiederum Werkzeuge der Laichinger Firma gebraucht werden, werden ja auch dann noch benötigt. Am vergangene­n Freitag waren es auch die Mitarbeite­r, die im Mittelpunk­t standen. Die Geschäftsf­ührung bedankte sich bei diesen bei der Weihnachts­feier in – natürlich – einer der eigenen Hallen.

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FOTO: RAU Bauarbeite­r auf der Baustelle für die neue Halle von Werkzeugba­u Laichingen.
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FOTO: RAU Rechts die bestehende und links die neue Halle.

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