Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gemeingefährlich: Winterdienst mit Böllern attackiert
LAICHINGEN (krom) - Für Ingo Bohnet ist der Fall klar: „Das war ein Anschlag auf unseren Winterdienst“, sagt der Chef eines Laichinger Hausmeisterservices. Als einer seiner Mitarbeiter (70) am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr mit einem Räumfahrzeug eine Tiefgaragenzufahrt vom Schnee befreien wollte, knallte es „fürchterlich laut“, so der betroffene 70-Jährige. Ereignet hat sich der Vorfall in der Goethestraße.
Doch nicht nur einmal. Als der Senior die Zufahrt ein zweites Mal abfährt, fliegt erneut ein Böller in Richtung seines Traktors. „Dann habe ich erst einmal Abstand genommen und meinen Chef angerufen“, sagt er und ergänzt: „Ich dachte erst, dass jemand einen großen Stein geworfen hat.“Ingo Bohnet rief sofort die Polizei, fuhr zum vermeintlichen Tatort, fand die Knaller und fotografierte sie. „Die Bilder sind jetzt bei der Polizei.“
Der Polizeiposten Laichingen hat die Ermittlungen aufgenommen. Dem Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr werde nachgegangen, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm. Bei einer Verurteilung sieht das Strafmaß eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor.
Für Bohnet ist es der erste Fall dieser Art. „Seit 16 Jahren mache ich das. So was ist mir noch nie passiert.“Sein Mitarbeiter blieb unverletzt, das Räumfahrzeug ohne Schaden. Einzig die Hausfassade ist leicht beschädigt. „Dennoch erschreckend, dass Menschen in der Nacht zum Räumen aufstehen und dann Angst haben müssen, angegriffen zu werden.“
In Ulm-Wiblingen in der St.-Gallener-Straße haben am Sonntag Unbekannte erst ein Fenster zerstört und dann einen Böller mit Streichhölzern in den Raum geworfen. Dank der Aufmerksamkeit eines Zeugen wurde Schlimmeres verhindert.