Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ein Nabada der eiskalten Art
Neu-Ulm/Ulm Die Lufttemperatur beträgt knapp unter null Grad, es schneit in der Dunkelheit vor sich hin. Der Asphalt am Weg entlang der Donau glitzert, überzogen von einer dünnen Eisschicht. Das Wasser des Flusses hat 3,9 Grad. Lust auf ein Bad? Aber freilich, findet Sonja Hay von der Sporttauchgruppe Ulm/Neu-Ulm. Seit 35 Jahren ist sie dabei, wenn die Tauchvereine aus Ulm/Neu-Ulm und aus der weiteren Umgebung bis Stuttgart, Nürtingen und Heidenheim an einem Adventssamstag mit Fackeln in den Händen die Donau hinabschwimmen. Etwa 80 Mutige stiegen an diesem Wochenende, angewärmt mit Punsch und Glühwein, in die Fluten. Ein Spaß sei es immer, im Dunkel des Winterabends den Fluss hinunterzuschwimmen, sagt Sonja Hay. „Sonst würden wir es ja nicht machen!“Wobei sie schon kältere Temperaturen erlebt hat als an diesem dritten Adventssamstag. Ohne Neopren- oder Trockentauchanzug ginge allerdings keiner der Taucher bei dieser Kälte ins Wasser. Natürlich sei einem kalt, wenn man an der Gänstorbrücke aus dem Wasser steigt, aber nach einer heißen Dusche fühle man sich schnell wieder warm. Lange währte das nasse Vergnügen aber nicht: Die Fließgeschwindigkeit der Donau war am Samstag so hoch, dass Fußgänger am Uferweg keine Chance hatten, mit den Schwimmern mitzuhalten. Die Strecke zwischen dem Einstieg oberhalb der Adenauerbrücke und dem Ausstieg an der Gänstorbrücke war nach wenigen Minuten schon geschafft.