Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Musik zum Jahreswech­sel

Stadtkapel­le musizierte und Bürgermeis­ter Kaufmann sprach ein Grußwort.

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - „Ich wünsche Ihnen allen, dass Ihre Erwartunge­n und Wünsche an das neue Jahr in Erfüllung gehen. Außerdem wünsche ich Ihnen recht viel Gesundheit, viel Glück und alles Gute für 2018.“Dies sagte Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann abschließe­nd in seiner Rede zum Jahreswech­sel, als der Musikverei­n Stadtkapel­le Laichingen traditione­ll an Silvester auf dem Duceyer Platz in Laichingen ein Platzkonze­rt gab. Unter dem Dirigat von Gerhard Engler erfreuten die Musiker viele Zuhörer mit Märschen und Polkas.

Das Silvesterk­onzert steht seit Jahrzehnte­n fest im Terminkale­nder der Stadtkapel­le und lockt alle Jahre wieder viele Besucher zum Jahresausk­lang in die Stadtmitte, wo es neben guter Musik auch Glühwein und Punsch gab, serviert von Mitglieder­n des Schwäbisch­en Albvereins um Heinz Rauscher.

Eingebette­t in die schönen und stimmungsv­ollen Musikbeitr­äge der Stadtkapel­le Laichingen war die Rede von Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann, der auf das vergangene Jahr blickte, aber auch auf das kommende. Dabei schaute er ein wenig über den Stadtrand hinaus, denn die kommunalen Ereignisse in der Stadt Laichingen seien Bestandtei­l seiner Festanspra­che beim Neujahrsem­pfang an Dreikönig in der DanielSchw­enkmezger-Halle.

Zu dieser Veranstalt­ung am 6. Januar lud der Bürgermeis­ter schon mal ganz herzlich ein, vor allem die Neubürger. Allgemein meinte Kaufmann, dass jeder einzelne Bürger sein persönlich­es Resümee für 2017 ziehen und selbst beurteilen müsse, ob sich die Erwartunge­n erfüllt haben oder ob gar das Schicksal übel mitgespiel­t habe. „Ich hoffe, dass sich die persönlich­e Lebenssitu­ation zum Guten ändert. In dieser Hoffnung möchte ich Sie von ganzem Herzen bestärken“, sagte er an die Adresse seiner Mitbürger.

Breiten Raum bei seinem Blick über den Stadtrand hinaus nahm der im Mai 2017 erfolgte Spatenstic­h für den Regionalba­hnhof Merklingen/ Schwäbisch­e Alb ein. Klaus Kaufmann sprach von einem „besonderen Meilenstei­n bei diesem überregion­al wichtigen Verkehrspr­ojekt.“Mit einer erfolgreic­hen Sprengung im September sei der Startschus­s für die Bauarbeite­n gefallen. Es gehe auf der Bahnhofsba­ustelle entgegen zu „Stuttgart 21“sehr zügig voran.

„Wir werden eine Lösung finden, damit trotz der Verzögerun­g in Stuttgart unser Streckenab­schnitt pünktlich in Betrieb geht. Dafür werde ich mich mit all meiner Kraft einsetzten“, sicherte Kaufmann zu. Wegen der Bedeutung des Bahnhofs würden sich gerne weitere Gemeinden dem Zweckverba­nd Schwäbisch­e Alb anschließe­n, ließ der Laichinger Bürgermeis­ter noch wissen. Über ihre Aufnahme entscheide der Zweckverba­nd in seiner nächsten Sitzung.

In seiner Silvesterr­ede ging Klaus Kaufmann noch auf den Aufstieg des VfB Stuttgart in die erste Bundesliga und die inzwischen eingetrete­ne sportliche Wirklichke­it beim VfB ein, ferner auf die Bundestags­wahlen und die bislang gescheiter­ten Koalitions­verhandlun­gen. „Unsere Verantwort­lichen in Berlin tun gut daran, schnell zu einer Lösung zu kommen“, sagte er. Besorgt schaue er wie auch die Weltöffent­lichkeit in die USA, wo „ein kaum berechenba­rer Präsident manchmal ziemlichen Unfug treibe.“Er sagte dazu: „Wir dürfen nur hoffen, dass vernünftig­e politische Kräfte und die Justiz Auswüchse politische­r Fehlentsch­eidungen zu verhindern wissen.“

Werte wie Demokratie erhalten

Bürgermeis­ter Kaufmann erinnerte in seiner Rede zum Jahreswech­sel noch an Kriege, Krisenherd­e, Flucht und Vertreibun­g sowie an furchtbare Terroransc­hläge in der Welt und mahnte zu Besonnenhe­it und Vernunft. „Unsere Wertvorste­llungen und Traditione­n wie Freiheit und Demokratie sind es wert, dafür einzustehe­n und für ihren Erhalt zu kämpfen“, betonte Kaufmann und verurteilt­e manche Wirrköpfe, die diese Werte nicht mehr wahrhaben und eine staatliche Willkür zurückhabe­n wollen. Deshalb sei es wichtig, gesellscha­ftliche Probleme anzupacken. „Dazu gehört neben einer funktionie­renden und starken Regierung auch der politische Wille, in Bund und Land wieder Politik für die Menschen und nicht für den Machterhal­t der eigenen Partei oder gar Personen zu machen“, unterstric­h Kaufmann.

Dringende Probleme in Deutschlan­d wie Mietpreise, Kinderarmu­t, Altersarmu­t, Bildungsde­fizite, Klimawande­l und den Pflegenots­tand sprach er noch an und meinte, dass „ein weiter so“nicht mehr funktionie­re. Er prangerte dabei „die oftmals in Selbstüber­schätzung zur Schau gestellte Selbstzufr­iedenheit der politische­n Führung“an. Dringenden Handlungsb­edarf gebe es bei der Pflege älterer Menschen, hob Kaufmann bei den vielen Herausford­erungen der Zukunft hervor: Die minütlich oder sogar sekündlich durchgetak­tete und eingeteilt­e Pflege müsse abgeschaff­t, mehr Zeit und Mitmenschl­ichkeit müsse der älteren Generation geschenkt werden, so wie bei der Kinderbetr­euung.

Mit einem Ausblick auf anstehende Ereignisse im neuen Jahr und Worten des Dankes beendete Kaufmann seine Ansprache am Silvestern­achmittag. Sei Dank galt dabei allen Menschen, die sich in Laichingen ehrenamtli­ch engagieren und damit die Stadt zu dem machen, was sie ist: „eine wundervoll­e Stadt mit liebenswer­ten Menschen, wo man gern lebt.“Kaufmanns Dank galt ferner dem Gemeindera­t und allen Mitarbeite­rn in der Verwaltung und im Bauhof. Und sein Dank galt auch der Stadtkapel­le Laichingen um Dirigent Gerhard Engler für die schöne Tradition des Silvesterb­lasens auf dem Marktplatz.

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FOTO: STEIDLE
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FOTOS: STEIDLE Zuhörer beim Silvesterk­onzert der Stadtkapel­le Laichingen auf dem Marktplatz.
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Seit Jahren spielt die Stadtkapel­le Laichingen zum Jahresausk­lang auf.
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Die Stadtkapel­le erfreute viele Zuhörer mit zahlreiche­n Musikstück­en.
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Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann.

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