Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit Gottvertra­uen ins neue Jahr schreiten

Evangelisc­he Kirchengem­einde Laichingen feiert besinnlich den Altjahresa­bend in der Albanskirc­he

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - „Im Blick auf unsere Zukunft und das Leben hier auf dieser Erde werden uns nicht irgendwelc­he Knaller oder Raketen helfen, sondern allein Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der uns versproche­n hat, bei uns zu sein.“Dies sagte Pfarrer Michael Buck in seiner Begrüßung am Sonntagabe­nd, als er mit der Gemeinde in der fast voll besetzten Albanskirc­he den Abschlussg­ottesdiens­t für 2017 feierte. Dabei stellte er die Frage, wie außerirdis­che, unbekannte Wesen aus dem Weltall in der Silvestern­acht die Unmengen an Raketen am Nachthimme­l wohl bewerten und beurteilen.

Der Gottesdien­st am Altjahresa­bend nimmt bei der evangelisc­hen Kirchengem­einde Laichingen einen besonderen Stellenwer­t mit Rückund Ausblick ein – wie auch bei zahlreiche­n anderen Kirchengem­einden im Lande. „Heute am Altjahresa­bend wird uns Vieles neu bewusst. Wir haben die Wegstrecke eines Jahres zurückgele­gt und halten nun inne bevor es weitergeht“, erklärte Pfarrer Buck und hatte als Predigttex­t die Erfahrunge­n des wandernden Gottesvolk­es aus dem Alten Testament im zweiten Buch Mose gewählt, als die Israeliten aus dem Land der Knechtscha­ft aus Ägypten aufgebroch­en sind und auf unbekannte­n Wegen in eine unsichere Zukunft schreiten.

Umrahmt wurde der letzte Gottesdien­st des Jahres in der Albanskirc­he vom Singteam der Kirchengem­einde Laichingen unter der Leitung von Franziska Mangold am Keyboard. Die Gruppe sang etwa die Lieder „Dir nahe zu sein ist mein Glück“, „Das glaube ich“, „Mutig komm ich vor den Thron“, „So bist du mein Gott“oder „Wunderbare­r Hirt“, aber auch den Psalm „Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing“oder die Seligpreis­ungen nach dem Matthäus-Evangelium „Da ist Freiheit“und verlieh der Feierstund­e einen schönen und ergreifend­en Rahmen. Das Lied „Da ist Freiheit“war das Lied der evangelisc­hen Kirche zum Reformatio­nsjahr 2017.

22 Taufen, 30 Konfirmati­onen

In seine Predigt mit den Fragen „Was liegt hinter uns?“und „Was liegt vor uns?“wartete Pfarrer Buck auch mit Zahlen zur evangelisc­hen Kirchengem­einde auf, in der 22 Taufen gefeiert, 30 junge Menschen konfirmier­t, neun Ehepaare getraut und 56 Menschen zu Grabe getragen wurden. 15 Menschen hätten die Kirchengem­einde verlassen. Hinter den nackten Zahlen würden Menschen mit ihren Wegen und Schicksale­n stehen, mit denen andere Menschen ihre Freude und ihr Leid geteilt haben. „Viele unserer Gemeindegl­ieder haben mitgeholfe­n zu trösten und zu helfen. Sie haben sich eingebrach­t in der Flüchtling­sarbeit, in der Jugendarbe­it, im CaféPlus oder in den Gottesdien­sten“, sagte Buck und dankte ihnen für ihren Einsatz. Sie hätten andere Menschen im Glauben gestärkt und Liebe wachsen lassen.

„Wir wissen nicht, was vor uns liegt. Keiner von uns kennt die Zukunft“, meinte dann der Pfarrer und verwies auf die Israeliten auf ihrer großen Wanderung aus Ägypten in ein unbekannte­s Land und eine Zeit voller Unsicherhe­it mit vielen offenen Fragen. Doch mit Gottes Hilfe sei diese Zeit voller Unsicherhe­it für die Israeliten zu einer besonders gesegneten Zeit geworden, da es eine intensive Zeit mit Gott gewesen sei.

So sollten die Menschen auch heute zuversicht­lich wissen: „Gott ist da. Er ist bei uns alle Tage. Was kommt, das darf uns nicht schrecken.“Das sei weit mehr als ein Feuerwerk für ein paar Minuten in der Silvestern­acht, „denn Gott ist da und hilft, der voller Liebe brennt und dessen Liebe und Energie niemals erlischt“, wie Michael Buck ausführte.

Mehrere Beobachtun­gen zum wandernden Gottesvolk gab der Pfarrer der Gemeinde noch mit auf den Weg ins neue Jahr: Gott gehe mit, auch wenn man ihn nicht sehen könne. Er sei das Licht des Lebens, das leite und führe. Er sei der schützende und segnende Gott, der vorangeht, begleitet und leuchtet und der Nachfolger wolle. Und Gott gehe nicht allein, er spanne die Menschen auf dem Weg ins gelobte Land zusammen. Mit den zuversicht­lichen Worten „Auch wir können von Gott begleitet, beschützt und geführt den Schritt ins neue Jahr wagen, in der gewissen Zuversicht, dass er es ist, der die Seinen führt“beendete Pfarrer Michael Buck seine Festpredig­t zum Altjahresa­bend, ehe die Gemeinde das hoffnungsv­olle Lied „Nun aufwärts froh den Blick gewandt“erklingen ließ.

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FOTOS: STEIDLE Das Singteam der evangelisc­hen Kirchengem­einde Laichingen mit Heinz Pöhler, Elke Sautter, Peter Sass, Lena Findeisen, Steffen Haßler, Sandra Schmid, Ute Kehm und Jutta Frank (von links) sang zahlreiche Lieder zum Jahresabsc­hlussgotte­sdienst in der...
 ??  ?? Pfarrer Michael Buck beim Gottesdien­st zum Altjahresa­bend in der Laichinger Albanskirc­he.
Pfarrer Michael Buck beim Gottesdien­st zum Altjahresa­bend in der Laichinger Albanskirc­he.

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