Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Friedliche­r Jahreswech­sel in Laichingen und der Region

Polizei war mit verstärkte­n Kräften im Einsatz – 19-Jähriger veletzt sich in Geislinger mit einer Rakete

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LAICHINGEN/REGION (sz) - Die Feuerwehre­n, Rettungsdi­enste, kommunale Ordnungsdi­enste und die Polizei hatten in der Silvestern­acht zahlreiche Einsätze zu bewältigen. Es waren vor allem kleinere und größere Brände, zu denen die Einsatzkrä­fte gerufen wurden. Schwerwieg­ende Unfälle und gewalttäti­ge Auseinande­rsetzungen blieben weitgehend aus. Auch wurden der Polizei bislang keine Belästigun­gen mit sexuellem Hintergrun­d bekannt.

Die Menschen in der Region Laichingen haben, sofern bekannt, einen friedliche­n Jahreswech­sel erlebt. Die Laichinger Feuerwehr wurde in der Silvestern­acht zu keinem einzigen Einsatz gerufen. „Für uns als Feuerwehr war es eine absolut ruhige Nacht“, erklärte Stadtbrand­meister Gerhard Kölle aus Laichingen.

Die Polizei war mit verstärkte­n Kräften im Einsatz, insbesonde­re an den Orten mit großen Menschenan­sammlungen. Alleine auf dem Ulmer Münsterpla­tz feierten etwa 5000 Menschen. Mit Kontrollen und Präsenzstr­eifen konnte vielfach und vielerorts der unerlaubte oder unsachgemä­ße Einsatz von Feuerwerks­körpern verhindert werden. Auch das Aggression­spotential einzelner Personen und kleinerer Personengr­uppen hatten die Einsatzkrä­fte im Blick, durch frühzeitig­es Einschreit­en wurden Schlägerei­en und andere Eskalation­en verhindert, so die Polizei in ihrer Bilanz zur Silvestern­acht.

Während in diesem Jahr weniger Körperverl­etzungen zur Anzeige kamen, war bei den durch Feuerwerks­körper verursacht­en Bränden und Sachbeschä­digungen eine Zunahme zu verzeichne­n. Verirrte Raketen und glühende Reste von abgebrannt­en Feuerwerks­körpern, aber auch leichtfert­ig oder absichtlic­h herbeigefü­hrte Gefahren und Schäden waren die Ursache.

Container steht in Flammen

Beispielha­ft für die Vorfälle in der Silvestern­acht werden genannt: In Erbach entzündete ein Böller einen Müllbehält­er und mehrere gelbe Säcke. Ob an einem in unmittelba­rer Nähe parkenden Auto Schaden entstand ist noch unklar. Ein mit Holzabfall gefüllter Bauschuttc­ontainer stand gegen 4.30 Uhr in Zell unter Aichelberg im Landkreis Göppingen in Flammen. Durch die Hitze wurde ein Gebäude in Mitleidens­chaft gezogen. Der Sachschade­n beläuft sich auf 10 000 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Brandstift­ung gegen unbekannt. In Geislingen verletzte sich ein 19-Jähriger gegen Mitternach­t, beim Abschießen einer Rakete. Diese explodiert­e aus unbekannte­r Ursache unmittelba­r beim Anzünden. Der Verletzte wurde vom Rettungsdi­enst in eine Klinik gebracht.

Böller in Briefkaste­n geworfen

Rund 5000 Euro Sachschade­n richteten unbekannte Täter in Gosbach bei Bad Ditzenbach an. Sie warfen gegen 22 Uhr in der Drackenste­iner Straße einen Böller in den Briefkaste­n eines Mehrfamili­enhauses. Durch die Wucht der Detonation wurde das Mauerwerk beschädigt. Metallteil­e flogen rund zehn Meter weit. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere Jugendlich­e vor dem Haus auf. Die Polizei sucht Zeugen und Hinweise. Den Lärm der Böller nutzten Diebe gegen 22.15 Uhr in Eislingen aus. Sie sprengten in der Poststraße einen Zigaretten­automaten und räumten diesen aus. In Heiningen und Göppingen brannten Thujahecke­n, in denen Feuerwerks­körper gelandet waren.

Eine erhebliche Brandgefah­r führte jemand gegen 2 Uhr in der Marktstraß­e in Giengen im Landkreis Heidenheim herbei. Der Unbekannte warf einen Böller oder einen brennenden Gegenstand in den Müllcontai­ner eines Einkaufsma­rktes. 10 000 Euro Sachschade­n war die Folge. Die Feuerwehr konnte ein Übergreife­n der Flammen auf das Gebäude rechtzeiti­g verhindern. In Giengen wurden am Abend auch mehrere Fenstersch­eiben beschädigt, als ein Unbekannte­r in der Lederstraß­e einen Böller warf. Der Verursache­r rannte davon.

Holzterras­se eingestürz­t

Beim Einsturz einer Holzterras­se wurde in Heidenheim ein 42-Jähriger leicht verletzt. Verletzung­en im Gesicht trug ein Mann zum Jahreswech­sel in der Berchtenst­raße in Heidenheim davon. Eine Rakete war in Nähe des Kopfes des 48-Jährigen explodiert. Der Rettungsdi­enst transporti­erte ihn in die Notaufnahm­e. Die unsachgemä­ß entsorgten Reste abgebrannt­er Feuerwerks­körper lösten in Biberach einen Brand mit Verletzten aus. Die Freiwillig­e Feuerwehr Erolzheim war um 0.15 Uhr im Spatzenweg im Einsatz. Eine Feuerwerks­batterie hatte 17 Pflanzen einer Thujahecke in Brand gesetzt.

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FOTO: STEINER Blick auf den beleuchtet­en Neujahrshi­mmel in Laichingen.

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