Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Türkspor Neu-Ulm feiert Hallen-Erfolg in Senden und holt den Pokal
Fußball: Beim Sendener Indoor Cup überzeugt ein Torwart als Stürmer – Futsal-Regeln kommen nicht bei jedem Spieler und jedem Team gut an
SENDEN - Beinahe hätte es am Samstag für den FV Senden zum Sieg beim eigenen Indoor Soccer Cup gereicht. Erst im Finale musste man sich Türkspor Neu-Ulm knapp mit 2:1 geschlagen geben.
Die Neu-Ulmer konnten damit den Siegerscheck in Höhe von 400 Euro einstreichen und den Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Tim Hartmann und Serdar Özkaya trafen für den Bezirksligisten. Francesco Gencarelli hatte für die ebenbürtigen Sendener zwischenzeitlich ausgeglichen. Rang drei sicherte sich der TSV Senden ebenfalls durch einen 2:1-Erfolg über den SV Grimmelfingen. Die Verantwortlichen des FV Senden hatten in diesem Jahr ihre Veranstaltung erstmals auf einen Tag reduziert. Damit mussten sie dem zunehmend schwindenden Interesse am Budenzauber und dem Überangebot an anderen Hallenturnieren Tribut zollen. „Früher gab es zu diesem Zeitpunkt nur unser Turnier, jetzt verteilt es sich halt“, sagte FVSSpielleiter Horst Singer.
Dass Vereine aus der näheren Umgebung fehlten, war auch an den Zuschauerzahlen zu spüren. Auf den Rängen in der Halle blieben etliche Plätze leer. Trotz der erstmalig angewandten Futsal-Regeln schienen die teilnehmenden Teams mit dem ungewohnten und kleinen Ball gut zu Recht zu kommen, mit Toren wurde in Senden nicht gegeizt. Trotzdem gingen die Meinungen der Spieler dazu stark auseinander. Von gut bis unmöglich reichten die Urteile der Kicker. In einem war man sich jedoch einig. Die Vorgabe, Freistöße in der Halle nun direkt ausführen zu dürfen, sollte wieder abgeschafft werden.
Bemerkenswert waren die Spiele zwischen dem FV Ay und der SGM Aufheim/Holzschwang. Dort reichte den Aufheimern eine 2:0- beziehungsweise 4:1-Führung nicht. Ays Torhüter Andre Englet betätigte sich nicht nur in dieser Partie eifrig als Torjäger, er glich mit der Schlusssirene zum 5:5-Unentschieden aus. Im Spiel um Platz neun war Englet sogar zwei Mal aus dem Spielverlauf heraus erfolgreich.
Extrem spannend und sehenswert verlief zuvor das Halbfinale zwischen dem SV Grimmelfingen und Türkspor Neu-Ulm. Grimmelfingen lag lange in Front, am Ende reichte der 3:1- und 4:2-Zwischenstand jedoch nicht zum Sieg, man musste sich schließlich doch noch mit 4:6 geschlagen geben.
Ziemlich angefressen war am Samstag Christoph Schregle. Der Coach des SV Tiefenbach konnte nur eine Rumpftruppe aufbieten, war aber mit deren Vorstellung und Rang sechs nicht zufrieden. „Wenn man stundenlang in der Halle sitzt und dann so verliert kann man es auch gleich bleiben lassen“– so machte er nach dem 4:5 gegen Jedesheim seinem Ärger unmissverständlich Luft.