Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mit der Placebo-Diät zur Bikini-Figur
Allen Beteuerungen zum Trotz ist es auch dieses Jahr wieder passiert: Die meisten Menschen wiegen nach den Feiertagen mehr als weiland im Advent. Und während wir uns noch verwundert die fast lieb gewonnenen Bäuche streicheln und fragen, wie das jetzt schon wieder passieren konnte, dröhnt es aus allen Zeitschriften unüberhörbar: Der Frühling kommt, womit der Sommer unausweichlich wird! Und mit ihm der Gedanke ans Freibad, wo wir statt eines Bauches lieber fettfreies Muskelgewebe zu präsentieren wünschen.
Allerhöchste Zeit, sich in Sachen Diät einen Überblick zu verschaffen. Zu den Innovationen zählt zum Beispiel die Darm-Diät. Sie verfolgt das Ziel, „Schlankmachbakterien“im Darm ein angenehmes Klima durch das Weglassen von Zucker, Mehl und Alkohol zu schaffen. Das mögen die guten Darmbakterien gemäß der Diät nämlich überhaupt nicht. Unnötig zu sagen, dass diese Diät offensichtlich eine kohlenhydratreduzierte ist, die schon seit Ewigkeiten existiert. Aber Darm-Diät klingt halt so schön rustikal und irgendwie seriöser als das abgedroschene „Low-Carb“.
Wir empfehlen lieber die Placebo-Diät, die wir selbst entwickelt haben. Im Kern geht es darum, sich während des ganz normalen Essens einzubilden, man halte strenge Diät. Und also anstatt beim Anblick von Schwarzwälder Kirschtorte in Entsetzen zu geraten, einfach möglichst überlegen zu grinsen, als gehöre der Kuchen zum Diätplan. Wir glauben fest an dieses Konzept und halten jede Wette, dass es langfristig genauso erfolgreich ist wie jedes andere Diätkonzept auf der Welt auch. (nyf)