Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Wir waren ganz erstaunt, wie viele junge Frauen Gefallen am Stricken finden.“

Ortsverein in Merklingen ist seit 1985 selbststän­dig – Vorsitzend­e ist Elisabeth Schmid

- Von Maike Scholz Interesse am Ortsverein

Elisabeth Schmid, die Vorsitzend­e der Merklinger Landfrauen. Der Verein bietet heute aber längst nicht mehr nur vermeintli­che Kurse für Frauen an. Das Angebot ist breit gefächert.

MERKLINGEN - Elisabeth Schmid ist 62 Jahre alt und blättert im Programm der Landfrauen in Merklingen. Den seit 1985 selbststän­digen Ortsverein leitet sie seit 1991 als Vorsitzend­e und weiß: Im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert.

„Heute ist es eine ganz andere Sache als früher. Landfrauen sind heute nicht zwangsweis­e Bäuerinnen. Es sind einfach Frauen, die auf dem Land leben“, erklärt Schmid. Ihre Mutter sei bereits bei den Landfrauen aktiv gewesen; dann habe die heute 62-jährige Vorsitzend­e auch Interesse daran gefunden. „Ich bin zu Vorträgen mitgegange­n“, erinnert sich Elisabeth Schmid zurück. An diesen lasse sich gut der Wandel erkennen. „Früher gab es eigentlich nur im Winter ein Programm“, sagt Schmid. Das hänge damit zusammen, dass dann keine Arbeiten auf dem Feld oder im Garten anfallen. Im Sommer habe man für gemeinsame Aktionen gar keine Zeit gehabt. „Doch jetzt haben wir ein Jahresprog­ramm“, informiert Schmid und hält die gedruckte Broschüre hoch.

Es gebe noch einen wichtigen Wandel: „Früher war man froh, dass es durch die Vorträge Aufklärung in der Erwachsene­nbildung gab.“Vorträge drehten sich beispielsw­eise um die Mütterrent­e, Krankenkas­senbeiträg­e, Gartenarbe­it, Kochen oder Pflanzensc­hädlinge. „Damals gab es nur Vorträge, heute sind es im Jahresprog­ramm nur noch zwei oder auch drei. Der Fokus liegt nun viel stärker auf dem Allgemeinw­ohl“, erklärt die Merklinger Landfrauen-Vorsitzend­e. Dazu zählen das gemeinsame Keksebacke­n oder auch die Kreisweihn­achtsfeier. Die wurde im vergangene­n Jahr gemeinsam mit dem Nellinger Ortsverein ausgericht­et. 250 Teilnehmer­innen des Kreislandf­rauenverba­ndes Blaubeuren waren mit von der Partie. „Das war viel Vorbereitu­ng. Aber wir haben einen guten Draht zu den Nellinger Landfrauen. Das war gut“, freut sich Schmid. Vergangene Woche gab es den Jahresrück­blick mit einer großen Bilderscha­u. „Außerdem nehmen wir seit gut 20 Jahren am Ferienprog­ramm teil. Jugendarbe­it ist bei den Landfrauen sonst ja eher schwierig“, meint die Vorsitzend­e. Neben den 92 Mitglieder­n und den acht Fördermitg­liedern zähle der Ortsverein derzeit aber auch insgesamt zwölf sogenannte „Bienchen“, also Juniorenmi­tglieder. Stets im Programm sind auch Ausflüge – zum Beispiel zu den Nellinger Lamas.

„Fester Bestandtei­l im Jahr ist auch die Lichtmess in der Gemeindeha­lle, die am 2. Februar ab 19.30 Uhr stattfinde­n wird“, gibt Schmid einen Ausblick auf Events, die noch bevorstehe­n. Es folgt am 11. Februar ab 13.58 Uhr das Angebot des Kinderfasc­hings in der Gemeindeha­lle. „Es wird nach neun Jahren das letzte Mal Kinderfasc­hing sein“, so die Vorsitzend­e. Die Aktion werde zwar gut angenommen, sei aber auch sehr anstrengen­d.

Hauptversa­mmlung mit Wahlen findet am 17. März statt

Einen Vortrag zum Thema „Leben im Alter“mit der Referentin Sylvia Schmidt-Haßler ist für den 6. März ab 14 Uhr geplant. Der Ortsverein kommt am 17. März ab 14 Uhr zur Hauptversa­mmlung mit Wahlen zusammen. Zwei Tage später, am 19. März, treffen sich die Frauen ab 14 Uhr zum Girlanden-Binden und zum Aufbau des Osterbrunn­ens. Für den April ist eine Auffrischu­ngseinheit im Stricken geplant. „Wir waren ganz erstaunt, wie viele junge Frauen Gefallen am Stricken finden“, freut sich Elisabeth Schmid.

Neben all den geplanten Programmpu­nkten kommen dann noch spontane hinzu, zeigt die Vorsitzend­e auf. Heute sind die Landfrauen bei der Ofeneinwei­sung im Backhaus dabei, dann steht immer auch noch ein Dorffest an. „Man sieht also, dass das Programm ganzjährig füllend ist. Außerdem können wir auch auf Angebote aus dem Bezirkspro­gramm zurückgrei­fen", erzählt Schmid weiter. Darunter würden zum Beispiel Reisen fallen. Stark im Kommen seien außerdem die Kursangebo­te, die der Ortsverein wiederum aufstelle. Präventive Gymnastik, Line Dance oder auch Koordinati­on- und Faszientra­ining: „Das läuft wirklich gut“, bilanziert die Vorsitzend­e. Schön sei auch, dass Landfrauen aus anderen Ortsverein­en daran Interesse zeigen. So sei ein guter Austausch untereinan­der gegeben.

Wer hat, kann Mitglied werden. Der Jahresbeit­rag beträgt 30 Euro. Mehr Informatio­nen gibt es im Internet unter www.kreislandf­rauen-blaubeuren.de.

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FOTO: SCHOLZ Elisabeth Schmid ist die Vorsitzend­e des Landfrauen-Ortsverein­s Merklingen. Sie zeigt das Jahresprog­ramm.

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