Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Westerheim will Integratio­nsmanager

Für die Betreuung von Flüchtling­en in Schule und Beruf – „Pakt für Integratio­n“läuft an

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM (sz) - Eine 50-ProzentSte­lle eines Integratio­nsmanagers (IM) möchte die Gemeinde Westerheim schaffen. Dieser soll die Flüchtling­sarbeit koordinier­en und Menschen betreuen. Sein Arbeitszim­mer soll er im Alten Trauzimmer im Obergescho­ss des Rathauses erhalten. Insgesamt will der Kreis 24 Integratio­nsmanager einstellen.

WESTERHEIM - Eine 50-ProzentSte­lle eines Integratio­nsmanagers (IM) möchte die Gemeinde Westerheim schaffen. Dieser soll die Flüchtling­sarbeit koordinier­en und Menschen in Not bei der Integratio­n betreuen. Sein Arbeitszim­mer soll er im Alten Trauzimmer im Obergescho­ss des Rathauses erhalten. Insgesamt will der Alb-Donau-Kreis 24 Integratio­nsmanager einstellen: Der Ausschuss für Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales des Kreistages hatte dies unlängst beschlosse­n, als er sich mit dem Landeprogr­amm „Pakt für Integratio­n“beschäftig­te. Mit diesem sollen Flüchtling­e bei der Integratio­n unterstütz­t werden.

Insgesamt 3,4 Stellen stehen dem Gemeindeve­rwaltungsv­erband Laichinger Alb (GVV) zu, denn nach dem Landesprog­ramm kommt auf 88 Flüchtling­e ein Integratio­nsmanager. Nach diesem Schlüssel und den in Frage kommenden Flüchtling­szahlen stehen der Stadt Laichingen 2,2 Stellen und der Gemeinde Westerheim 0,3 zu. Diese übernimmt den Anteil der Stadt Laichingen und kommt dann auf eine 0,5-Stelle. „Wichtig ist, dass der Integratio­nsmanager vor Ort nahe bei den betroffene­n Menschen ist“, erklärte Bürgermeis­ter Hartmut Walz, als sich der Westerheim­er Gemeindera­t am Dienstag mit dem Thema befasste.

Für rund 6000 Euro soll das Alte Trauzimmer im Westerheim­er Rathaus umgebaut werden, in dem der Integratio­nsmanager seinen Arbeitspla­tz haben soll. Offen ist noch, wann dieser kommt und ob in naher Zukunft einer für Westerheim gefunden wird, da bislang beim Alb-Donau-Kreis wenige Bewerbunge­n vorliegen sollen, wie in der Sitzung zu hören war. Der Integratio­nsmanager ist vor allem zuständig für die Unterstütz­ung junger Flüchtling­e in der Schule und beim Übergang in den Beruf, Spracherwe­rb und bürgerscha­ftliches Engagement und Ehrenamt. 25 der derzeit 35 Flüchtling­e aus Westerheim fallen in das neue Landesproj­ekt.

Zum Hintergrun­d der neuen Betreuungs­form in Baden-Württember­g: Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) hatte am 21. Juli 2017 den Startschus­s für das nach seinen Angaben bundesweit einzigarti­ge Programm der Integratio­nsmanager für Flüchtling­e mit Bleibepers­pektive gegeben. Rund 1000 Angestellt­e sollen landesweit dafür sorgen, dass Schutzsuch­ende in der sogenannte­n Anschlussu­nterbringu­ng passgenaue Angebote für Spracherwe­rb, Berufsqual­ifizierung und Arbeitsmar­ktintegrat­ion bekommen. Die Manager sollen den einzelnen Flüchtling über Zielverein­barungen in die Lage versetzen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Integratio­nspauschal­e vom Bund

Das Land stellt im Rahmen des Paktes für Integratio­n mit den Kommunen jeweils 58 Millionen Euro für 2017 und 2018 bereit. Die Förderantr­äge werden vom Regierungs­präsidium Stuttgart bearbeitet. Das Geld kommt aus einem Topf, über den der Bund für 2016 bis 2018 den Ländern eine jährliche Integratio­nspauschal­e von jeweils zwei Milliarden Euro zukommen lässt. Im Land sollen rund 1000 Stellen als Integratio­nsmanager geschaffen werden. Im Schnitt stelle das Land pro Integratio­nsmanager etwa 57 500 Euro zur Verfügung.

Integratio­nsmanager, die Flüchtling­en bei der Integratio­n in Gesellscha­ft und Arbeitsmar­kt helfen, werden aus Sicht der Landkreise auf Jahre hinaus gebraucht. Sie sind Angestellt­e des Landkreise­s und nicht der Kommune, wie Bürgermeis­ter Hartmut Walz und Lydia Köpf von der Gemeindeve­rwaltung darlegten. Bei dem Landesprog­ramm werden Flüchtling­e berücksich­tigt, die zwischen dem 1. Januar 2015 und 1. März 2016 nach Deutschlan­d gekommen sind und „eine Aufenthalt­sgestattun­g, Duldung oder eine anerkannte Flüchtling­seigenscha­ft“haben. „Integratio­n ist wichtig“, betonte Bürgermeis­ter Walz in der Sitzung.

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ARCHIVFOTO: GRUBITZSCH, DPA Die Integratio­nsmanager im Landkreis werden Flüchtling­e betreuen. Eine halbe Stelle wird wohl in Westerheim geschaffen.

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