Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Leute in Laichingen

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Es ist schon ein paar Tage her, trotzdem soll es nicht unerwähnt bleiben, dass zwei Laichinger Urgesteine jüngst gemeinsam ihren 88. Geburtstag gefeiert haben: Heinrich C. Schwenk (li.) und Gerhard

Frank. Und das nicht nur im Schein zweier brennender Kerzen auf dem Adventskra­nz, sondern auch mit je einer brennenden schmackhaf­ten Havanna-Zigarre im Mund. Es sei ihnen mehr als gegönnt; die beiden Schulfreun­de blicken auf bewegte Leben zurück. Geboren in der Weimarer Republik erlebten sie Laichingen während der NS-Zeit, kämpften an der Front und beteiligte­n sich nach Kriegsende am Wiederaufb­au in Laichingen. Schwenk wurde Mit-Begründer der Weberei und Wäschefabr­ik Konrad Schwenk, er war engagierte­r Elternbeir­atsvorsitz­ender und auch ein guter Sportler. Und er hat die Welt gesehen. Denkwürdig sein Auftritt in der damals größten Moschee in Damaskus – in komplett Laichinger Tracht. Derlei Anekdoten gibt es noch mehr: Im Schlund des Vesuvs kochte er sich im aufsteigen­den Dampf Eier, beim Tauchen in der Adria wäre er fast ertrunken, knapp überlebte er einen Flugzeugab­sturz. Drei Bücher schrieb Heinrich C. Schwenk; und noch heute greift er zu Stift und Papier und verfasst Leserbrief­e. Gerhard Frank war nicht minder umtriebig – vor allem als Elektriker, als er vielen Laichinger­n oft die letzte Hoffnung war, wenn plötzlich der Strom weg war. Ausgleich fand er hoch über den Wolken, im Segelflieg­er, in dem er seine Kreise über der Alb zog. Meist wöchentlic­h treffen sich die beiden Freunde, tauschen sich aus, freuen sich aber auch auf die Zeit, die noch kommt. Zum 90. wollen sie, sollten sie diesen noch erleben, teilen die beiden mit, dann ein „besonderes Fass“aufmachen. Man darf gespannt sein... (sz)

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