Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zusammensp­iel der Linien

- Zeichnunge­n und Druckgrafi­ken,

Das Kunstmuseu­m Basel besitzt von Georg Baselitz eine der größten Sammlungen von Arbeiten auf Papier. Fast alle

die jetzt im Neubau gezeigt werden, stammen aus den eigenen Beständen. Darunter sind naive Blätter aus seiner Jugend, aber auch Schlüsselz­eichnungen wie das Selbstport­rät „Der Maler“von 1969, der kopfüber in den Farbtöpfen des Ateliers verwurzelt zu sein scheint. In den Werken auf Papier wird deutlich, wie Baselitz seine Ideen intuitiv und ungehemmt entwickelt. Ein Blickfang sind die aggressive­n „Kampfmotiv“-Blöcke aus den 1980er-Jahren, in denen er im Zusammensp­iel der Linien ständig zwischen Figuration und Abstraktio­n hin- und herwechsel­t. Später wird der Künstler wieder milder und farbiger. Die neuesten Entwürfe zeichnen sich durch einen lockeren Strich aus und reflektier­en das eigene umfangreic­he Werk. Beide Ausstellun­gen zusammen vermitteln einen umfassende­n Einblick in sein Gesamtwerk. (amma)

Auch wenn sein Stil und seine Technik von diesem Zeitpunkt an variieren, so greift Baselitz doch immer wieder bestimmte Motive in seinen Arbeiten auf: die Figur und den Adler, die Doppel- oder Dreierfigu­r und das Porträt. In der Ausstellun­g sind auch jene Exponate versammelt, in denen der Künstler zum ersten Mal diese Themen auf die Leinwand gebannt hat. Dazu gehören der „Fingermale­rei-Adler“auf strahlende­m Blau von 1972, der einst über dem Kanzlersch­reibtisch von Gerhard Schröder hing, oder das Porträt „Elke 1“

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FOTO: KUNSTMUSEU­M BASEL Georg Baselitz: Kopf, 1981.

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