Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Besonderer Abend für Vanessa Garispe
Jugendkapelle Laichingen lässt bekannte Melodien rund um das Thema Krimi erklingen
LAICHINGEN - Für Vanessa Garispe war das Jahreskonzert der Stadtkapelle Laichingen am Samstagabend in der Daniel-Schwenkmezger-Halle ein besonderes Ereignis: Weil sie in der Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“auf der Klarinette einen Solopart spielen durfte, weil sie für zehn Jahre Mitgliedschaft eine Ehrung erhielt und weil sie erstmals als die Dirigentin die Jugendkapelle leitete. Bei ihrer Premiere legte Vanessa Garispe mit ihrem Ensemble eine tolle Leistung hin, die Nachwuchsmusiker der Stadtkapelle wussten zu gefallen und bekamen als Anerkennung für ihre Darbietungen viel Applaus.
Traditionsgemäß eröffnete die Jugendkapelle Laichingen das Jahreskonzert, und dabei trat zunächst ein Projektchor musikalisch in Aktion, dem auch einige aktive Musiker des Vereins angehörten. Sie trugen die Titelmelodie zu der Fernsehserie „Tatort“von Stephan Weidauer und Michael Seeber vor, bei dem gleich die Schlagzeuger besonders gefordert waren. 1970 wurde übrigens der erste „Tatort“ausgestrahlter – ist somit die am längsten laufende und beliebteste Krimireihe im deutschsprachigen Raum.
Auch das Vororchester im Einsatz
Bekannte Melodien rund um das Thema Krimi prägten das Konzert der gut gelaunten Jungmusiker, die nach dem Eröffnungsstück fünf weitere Stücke zu bekannten Kriminalfilmen vortrugen. Zunächst durfte noch David Waldbaur, der Leiter des Vororchesters, das Ensemble dirigieren, und zwar bei dem Werk „Hawaii Five-0“in einem Arrangement von Michael Sweeny. Die Titelmusik von Mort Stevens wurde schon in der Originalserie verwendet, die in den Jahren 1968 bis 1980 im Fernsehen zu sehen war. Schön war es, die kleinen Musiker des Vororchesters bei „Hawaii Five-0“an ihren Instrumenten zu sehen.
Dann stand Vanessa Garispe der Jugendkapelle als Dirigentin vor, die das Amt vor einem Jahr übernommen und seitdem ihre jungen Musiker bestens gefördert hat, wie bei den weiteren musikalischen Darbietungen zu hören war. „Mission Impossible“aus der Feder von Lalo Schifrin in einer Bearbeitung von Paul Lavender ist die Titelmelodie zu fünf äußerst erfolgreichen Filmen mit Tom Cruise, die dann erklang. Außergewöhnlich an der Titelmelodie von „Mission Impossible“ist, dass sie im 5/4-Takt komponiert wurde, was ihren besonderen Reiz ausmacht. Diese Taktart wird selten verwendet, da es für den Komponisten und die Musiker ausgesprochen schwierig ist, im 5/4-Takt einen abgerundeten Groove herzustellen, was der Jugendkapelle um Vanessa Garispe jedoch gut gelang.
Viel Vergnügen hatten die rund 450 Zuhörer im Saal auch bei den Titelmelodien zu dem Zeichentrickfilm „The Pink Panther“von Henry Mancini und zu dem Agententhriller „The James Bond Theme“von Monty Norman. Diese Filmmelodie ist seit 1962 in bislang 24 Kinofilmen in wechselnder Besetzung zu hören. Um eine Zugabe kamen die jungen Akteure auf der Bühne nicht herum, dafür trugen sie die Titelmelodie zu „Miss Marple“vor, der scharfsinnige Amateurdetektivin der englischen Autorin Agatha Christie. Miss Marple ermittelte übrigens in zwölf Romanen, vier Spielfilmen und einer Fernsehserie. Mit der bekannten Komposition aus der Feder von Ron Goodwin verabschiedeten sich die Jugendkapelle und ihre Dirigentin Vanessa Garispe, die mit viel Freude und Spaß ihre sinfonische Blasmusik präsentierten.
Worte des Dankes und des Lobes fehlten nicht: Marit Burkhardt und Oliver Ruppert, die als Ansager durch das musikalische Programm führten, bedankten sich bei Dirigentin Vanessa Garispe und bei Jugendleiter David Waldbauer für ihren Einsatz das Jahr über und die tolle Betreuung. „Wir wissen, dass es mit uns nicht immer einfach ist und es manchmal auch echt anstrengend sein kann“, sagten die beiden Jugendlichen. Die Konzertvorbereitung habe viele Nerven gekostet. Lob sprachen sie noch für die tollen Probentage im Pfadfinderheim in Buttenhausen aus. Ein Kompliment dem Vororchester und der Jugendkapelle entbot noch der Vereinsvorsitzende Alexander Schmidt für „eine super Leistung.“Der Verein könne stolz auf seinen Nachwuchs sein.