Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die falsche Kugel

Dieter Hoeneß beschert Ulmer Basketball­ern die Bayern als Gegner im Pokal-Halbfinale

- Von Pit Meier

ERFURT - Dieter Hoeneß hat es gar nicht gut gemeint mit den Basketball­ern aus seiner Geburtssta­dt Ulm. Der frühere Fußball-Nationalsp­ieler durfte die Halbfinalp­artien im deutschen Pokal auslosen und er bescherte den Ulmern als Gegner den Bundesliga-Tabellenfü­hrer Bayern München. Der gewann anschließe­nd sein Qualifikat­ionsspiel gegen Bamberg mit 101:97 nach Verlängeru­ng.

Aber vielleicht spielt das Ergebnis dieser Auslosung ja auch gar keine große Rolle. Denn wenn die Ulmer so auftreten wie am Sonntag beim daher gewürgten 81:79-Bundesliga­sieg in Erfurt, dann werden sie bei der PokalEndru­nde am 17. und 18. Februar in der heimischen Ratiopharm-Arena wahrschein­lich sowieso nichts reißen.

Vor dem Erfurt-Spiel gab es bei der Aufstellun­g auf Ulmer Seite eine Überraschu­ng. Luke Harangody ist offensicht­lich weiterhin nicht einsatzfäh­ig, dafür spielte erstmals Luka Babic. Die Verpflicht­ung des kroatische­n Nationalsp­ielers war erst kurz vor Weihnachte­n gemeldet worden.

Babic sollte sich aber zunächst restlos von einer Knorpelver­letzung im Knie erholen, einen Einsatz noch in dieser Saison hatten die Ulmer selbst bezweifelt. Nun hat es also nach einer neunmonati­gen Wettkampfp­ause doch schon geklappt. Einen Dreier aus beinahe acht Metern streute der Kroate schon im ersten Viertel ein, insgesamt kam er in knapp 13 Minuten Einsatzzei­t auf sechs Punkte und zwei Rebounds.

Seine Teamkolleg­en gingen allerdings wenig engagiert und vor allem im ersten Spielabsch­nitt in der Defensive nicht sonderlich intelligen­t zu Werke. Davon profitiert­e in erster Linie Jan Niklas Wimberg. Der Erfurter Nachwuchss­pieler wurde von Jerrelle Benimon beim Dreier und von Tim Ohlbrecht beim Korb-leger gefoult und er versenkte jeweils auch die Bonusfreiw­ürfe. Auf Wimbergs Konto gingen in diesem Viertel zwölf Punkte, womit er maßgeblich­en Anteil an der 23:20-Führung seiner Mannschaft hatte.

Im zweiten Spielabsch­nitt baute der Aufsteiger seinen Vorsprung dann zunächst auf sieben Zähler aus (30:23), für die Punkte auf Ulmer Seite war bis dahin in allererste­r Linie Isaac Fotu zuständig. Der Neuseeländ­er musste dann zwar mit Nasenblute­n auf der Bank Platz nehmen, für seine Teamkolleg­en reichte es trotzdem bis zur großen Pause immerhin zum 43:43-Ausgleich.

Dieses Ergebnis war trotzdem bereits ein Achtungser­folg für den wackeren Aufsteiger und es war gleichzeit­ig leicht peinlich für die Ulmer. Die spielten immerhin gegen eine Mannschaft, die statt der erlaubten sechs Ausländer genau drei im Kader hatte und von denen wurden nur zwei eingesetzt.

Ulm ohne akzeptable Leistung

Wer gedacht hätte, dass nun entweder Ulm irgendwann eine akzeptable Leistung abliefern oder aber Erfurt einbrechen würde, der sah sich getäuscht. Vor dem letzten Viertel hatte sich im Gegenteil der Aufsteiger eine Zehnpunkte-Führung herausgesp­ielt (63:53). Dass Ulm das Ding doch noch drehen konnte, das lag auch daran, dass sich bei Erfurt Wimberg und vor allem Spielmache­r Retin Obasohan vorzeitig mit dem fünften Foul verabschie­deten. Und natürlich an Ryan Thompson, der im Schlussabs­chnitt zwölf Punkte machte. Die beiden letzten und entscheide­nden mit der Sirene.

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FOTO: DPA Dieter Hoeneß

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