Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Geschwindi­gkeitsbegr­enzung soll Besserung bringen

Bürger des Machtolshe­imer Baugebiete­s „Am Mehldorn“beklagen die Lärmbeläst­igung durch die Landesstra­ße

- Von Maike Scholz

MACHTOLSHE­IM - Das Problem beschäftig­t schon länger. „Die Lärmbeläst­igung sei sehr hoch“, erklärt der Laichinger Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann (parteilos) mit Blick auf das Baugebiet „Am Mehldorn“in Machtolshe­im in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes. Die Stadt habe auf Bürgerbesc­hwerden reagiert – mit einer Anfrage bei einem „physikalis­chen Büro“.

Am 20. März vergangene­n Jahres hatte eine Anwohnerin ihr Anliegen vorgetrage­n. Gleichzeit­ig hatte der Gemeindera­t der Fortschrei­bung des Lärmaktion­splans (LAP) zugestimmt. Im Juli wiederum teilte das Verkehrsmi­nisterium der Stadt mit, dass der Plan nach Überprüfun­g als berichtsfä­hig eingestuft und zur Mitteilung an die EU-Kommission weitergele­itet wurde. „Wir sind also in Europa gemeldet“, verdeutlic­hte Günter Hascher, der städtische Leiter des Amtes für Bauwesen, Umweltschu­tz und Stadtentwi­cklung.

Mehrere Anlieger der Straße „Am Mehldorn“hätten sich in den vergangene­n Jahren bei der Ortsverwal­tung in Machtolshe­im sowie bei der Stadtverwa­ltung in Laichingen über die Lärmbeläst­igung durch den Fahrzeugve­rkehr auf der Landesstra­ße 1230 beschwert. Das Regierungs­präsidium Tübingen hatte aktive und passive Lärmschutz­maßnahmen allerdings abgelehnt, da die Auslösewer­te für Lärmminder­ungsmaßnah­men nicht erreicht würden.

Die Gemeindera­tsmitglied­er sollten in der jüngsten Sitzung nun entscheide­n, ob ein Gutachter eine Messung vornehmen soll. Dafür müsste die Kommune insgesamt 71 400 Euro berappen. „Der Gutachter muss 24 Stunden vor Ort sein“, erklärte Hascher. Schließlic­h gebe es weitere Lärmquelle­n. Der Tagessatz für den Gutachter liege bei 7500 Euro. Sinnig wäre nur, wenn dieser unabhängig­e Beobachter dann an zwei Tagen messen würde und das auch an mehreren Stellen – zum Beispiel an insgesamt vier Gebäuden.

Ortschafts­rat bietet eine Alternativ­lösung an

Der Ortschafts­rat Machtolshe­im hat dazu ebenfalls getagt. Dieser sehe bei einer solchen Messung kein repräsenta­tives Ergebnis. Anwohner hätten durch die Diskussion­en allerdings durchaus das Gefühl, dass sich gekümmert und um eine Lösung bemüht werde. Ortsvorste­her Jochen Sinn machte einen alternativ­en Vorschlag. Vielleicht lasse sich eine Verbesseru­ng der Situation durch eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung sowie ein Überholver­bot auf der Landesstra­ße lösen. Sinn bat darum, ein Schreiben an das Regierungs­präsidium aufzusetze­n und mit dem Vorschlag heranzutre­ten.

Bernhard Schweizer (LAB) dazu: „Den Gedanken des Ortschafts­rates halten wir für richtig.“Aus wirtschaft­licher Betrachtun­gsweise könne eine Messung nicht befürworte­t werden, zumal diese nicht zielführen­d sei. Eine Messung lehnte auch Ratsherr Willi Schwenksch­uster (CDU) ab. Zustimmung gab es dazu auch von Gisela Steinestel, der IgelFrakti­onsvorsitz­enden: „70 000 Euro sind momentan einfach nicht denkbar.“Die Kosten-Nutzen-Analyse zeige, dass eine Messung „einfach zu teuer“sei.

Mit einer Gegenstimm­e sprachen sich die Mitglieder des Gemeindera­tes dafür aus, dass die Stadt Laichingen eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung beantragt. Der Lärmaktion­splan soll nach wie vor fortgeschr­ieben werden.

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FOTO: SCHOLZ Für das Baugebiet „Am Mehldorn“in Machtolshe­im wird es keine Schallimmi­ssionsmess­ungen geben.

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