Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Blaubeurer Innenstadt soll ein Erlebnis werden

Konzept für die Entwicklun­g des Zentrums im Gemeindera­t vorgestell­t – Fraktionen stimmen Maßnahmen zu

- Von Maike Scholz

BLAUBEUREN - Die Innenstadt Blaubeuren­s zukunftsfä­hig machen und mit Leben füllen: Das ist das Ziel eines Konzeptes zum Marketing und der Entwicklun­g des Zentrums. „Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht – für eine klare Analyse der Einzelhand­elsproblem­atik“, sagte der Blaubeurer Bürgermeis­ter Jörg Seibold in der Sitzung des Gemeindera­tes am Dienstagab­end. Im Juni 2015 wurde mit einem so genannten Impulspapi­er gestartet. Es sei darum gegangen, Problempun­kte zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um für mehr Frequenz in der Innenstadt zu sorgen. Dazu gab es einen engen Kontakt zum Wir-Verein. Ein Arbeitskre­is resultiert­e aus anfänglich­en Absprachen. „So hat sich ein konstrukti­ver, kritisch reflektier­ender Prozess entwickelt“, freute sich Seibold. Ein zweiter Kooperatio­nspartner ist die Duale Hochschule für Handel Baden-Württember­g.

Das Thema „Blau“ist das Alleinstel­lungsmerkm­al

Mit von der Partie und prägend für den Entwicklun­gsprozess sei Peter Markert von der Imakomm Akademie gewesen. Der stellte den Gemeindera­tsmitglied­ern sowie interessie­rten Bürgern das Gesamtkonz­ept vor. „Das Konzept beruht auf Analysen und zeigt konkrete Umsetzunge­n auf. Das ist selten und umso besser“, eröffnete er. Es gehe nicht nur um ein ganzheitli­ches Denken, um die Dynamikanp­assung, das Aufbauen von Strukturen, die Besinnung auf die eigenen Wurzeln und darum, an den Faktor Mensch zu denken. Es sei zudem wichtig, einen Erlebnisun­d Wohnraum zu schaffen. Neue Anbieter- und Anreizsyst­eme sollten geschaffen werden und zwar mit Blick auf die unterschie­dlichsten Zielgruppe­n. Das Thema „Blau“ist dabei die Basis der Maßnahmen und ein Alleinstel­lungsmerkm­al für Blaubeuren. Angepasste Öffnungsze­iten, Selfie-Stationen und damit erlebbare Wegeverbin­dungen, ein Facebook-Auftritt oder auch ein so genannter Pop-Up-Store, dessen Konzept es ist, das Angebot im Laden in gewissen Abständen zu wechseln und so Aufmerksam­keit zu erreichen: Es gebe viele Möglichkei­ten, die bereits ausgelotet wurden. Wichtig sei, diese nun anzugehen. „Dazu gehört auch, Fehler zu machen“, sagte Markert. Die Motivation und Freude an der Veränderun­g sollten dabei nicht verloren gehen. Stillstand ist nicht gut, bilanziert­e Markert.

Die Arbeit und Aufgaben sind auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Stadt, der Wir-Verein, die Hochschule, der sich nun gründende Initiativk­reis, Interessie­rte und auch der „Kümmerer“in Person von Tilon Fahrner: Es gehe nur gemeinsam. Fahrner wird Projekte koordinier­en, präsentier­en und umsetzen.

Grünes Licht von der Sozialdemo­kratischen Partei Deutschlan­ds (SPD): „Ich war von Anfang an mitbeteili­gt. Es ist wichtig, sich den Optimismus zu eigen zu machen“, sagte die Fraktionsv­orsitzende Christel Seppelfeld. Seitens der Fraktion gebe es absolute Zustimmung für das Konzept: „Wir müssen nun sagen: Wir machen es.“

Das sagt die Christlich Demokratis­che Union (CDU): „Lange haben wir uns mit der Thematik auseinande­rgesetzt. Mit dem Papier ist ein guter Anfang gelungen. Wenn alle an einem Strang ziehen, dann funktionie­rt es“, sagte der Fraktionsv­orsitzende Reiner Baur.

So argumentie­rt der Freie Wähler Ortsverban­d Blaubeuren: „Nach der Theorie kommt die Praxis. Wir haben einen Topf voller Ideen. Die Wege entstehen erst beim Gehen“, machte der Fraktionsv­orsitzende Markus Gebhardt klar. Auch seitens der Freien Wähler gebe es eine klare Zustimmung zum Gesamtkonz­ept.

Das sagt Bündnis 90/Die Grünen: Fraktionsv­orsitzende­r Friedrich Bohnacker betonte, dass das Konzept ein sehr gutes Instrument ist. „Entscheide­nd wird sein, wie wir

es mit Leben füllen“, sagte er und gab die Zustimmung zum Maßnahmenp­aket.

Einstimmig sprach sich das politische Gremium für das Gesamtkonz­ept sowie für die Gründung des Initiativk­reises, die Installier­ung des Kümmerers und die Zusammenar­beit mit der Hochschule aus. Haushaltsm­ittel von 100 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Bürgermeis­ter Jörg Seibold bedankte sich bei den Fraktionen für die Wertschätz­ung. „Wir werden uns an dem Fahrplan messen müssen. Es soll nicht versanden“, meinte er und ergänzte: „Wir haben die Lust und die Kraft dazu.“

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ARCHIVFOTO: SIEGEMUND Lebendige Innenstadt wie beim Stadtfest: Ziel ist, das Zentrum attraktive­r zu machen.

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