Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Stolzer Bürgermeister
Sven Kneipp präsentiert die Vorzüge des neuen Merklinger Backhauses.
MERKLINGEN - Das Merklinger Backhaus soll dazu beitragen, die Ortsmitte mit Leben zu füllen. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend haben sich die Gremiumsmitglieder die Räumlichkeiten angeschaut. Im Erdgeschoss befinden sich der Backraum, eine Küche und ein Aufenthaltsraum. „40 Personen können hier bewirtet werden“, erklärte der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos) und strich über den großen Küchenblock. Dann führte er in den Backraum, der mit den Öfen und einer Knetmaschine ausgestattet ist. Letztere wird vom Merklinger Verein für Homöopathie sowie der Volksbank gespendet. Eine kleine Anpassung sei noch mit Blick auf die Schränke nötig. Die schwarzen Fliesen würden beispielsweise auch die Pariser Metro zieren und seien pflegeleicht. Jegliche vorangegangenen Sorgen hinsichtlich eines zu dunklen Raumes seien ausgeräumt. „Der Raum ist bestens beleuchtet“, meinte Kneipp.
Im 132 Quadratmeter großen Aufenthaltsraum, der vor der Küche gelagert ist, stellte das Gemeindeoberhaupt die Schalenstühle mit Handtaschengriff, die rollbaren und klappbaren Tischen sowie die Küchenverbindung mit einem Tresen dar. Das Licht in diesem Raum solle noch optimiert werden. „Es ist sehr hell, dabei soll es eher eine gemütlich Atmosphäre schaffen“, sagte Kneipp.
Im angrenzenden Foyer befinden sich die Toilettenanlagen. Dann geht es in das Obergeschoss hinauf. Auf 85 Quadratmetern erstreckt sich ein Übungsraum, für Musikverein, Turnverein, Landfrauen. „Fast an jedem Abend in der Woche gibt es eine Nutzung“, stellte der Bürgermeister den Belegungsplan vor. Auch der Musikverein habe wieder ein Zuhause gefunden. Durch die Fensterfront scheine das Tageslicht optimal hinein. Wichtig sei, dass das Backhaus ein Mittelpunkt und lebendiger Treffpunkt im Ort werden soll.
Die Mitglieder des Gemeinderates sprachen dann auch über die Nutzungsordnung. Die vorgeschlagene Entgelte für Stube (50 Euro), Küche (20 Euro) und Backraum (10 Euro) erschien den Gremiumsmitgliedern zu niedrig. Sie verständigten sich nach einer Diskussionsrunde auf den Mietpreis von 50 Euro für die Küche, von 30 Euro für die Stube und fünf Euro für den Backraum. Wer Letzteren nutzen möchte, zahlt für die Nutzungszeit von sechs Stunden insgesamt fünf Euro.
Ratsfrau Marie-Luise Jakob war es, die anregte, das Mitbringen von Tieren zu untersagen. „Das ist hygienisch absolut nicht haltbar“, meinte sie und fand breite Zustimmung des Rats. Markus Marth fügte an, dass er in der Ordnung gerne lesen würde, dass der Antrag auf Nutzung immer schriftlich bei der Gemeinde erfolgen sollte. Außerdem sollte es Konsequenzen für Personen geben, die sich nicht an die Raum- und Nutzungsordnung halten.
21 Kurse sind nun im neuen Programm 2018 im Backhaus Merklingen vorgesehen. Dieses reicht vom Weinprobierabend über den Naturgenuss aus der Region bis hin zur thailändischen Küche. Das Programm liegt bei der Gemeinde aus. Ratsfrau Brigitte Burghardt bat darum, dieses auch über die Homepage öffentlich zu machen.
Das weitere Zeitfenster: Derzeit werden im Obergeschoss noch Teile des Fußbodens verlegt. Im Frühjahr soll laut Sven Kneipp dann auch die Gestaltung der Außenanlage fertiggestellt werden.