Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wie Wale und Wasserflöh­e klingen

Von Maus bis Dino: Musikverei­n Feldstette­n widmete sein Jahreskonz­ert der Tierwelt

- Von Anna-Lena Kast

FELDSTETTE­N - Einen Zoobesuch der besonderen Art haben die Zuhörer beim Jahreskonz­ert des Musikverei­ns Feldstette­n am Samstagabe­nd in der sehr gut besuchten Feldstette­r Delauhalle erlebt. „Animalia solum“– so lautete das Motto des Konzertabe­nds; übersetzt bedeutet dies so viel wie „nur Tiere“. Und damit trafen die Musiker um Dirigent Wolfgang Hörrle bei ihrem Publikum voll ins Schwarze. Am Ende des Konzertes gab es reichlich Applaus und ohne Zugaben durften die Musiker nicht von der Bühne gehen.

Eröffnet hatten den Abend die Jungmusike­r der Notenkille­r und der Gemeinscha­ftsjugendk­apelle ZDF, Zainingen-Donnstette­n-Feldstette­n (Kasten), ehe die rund 40 aktiven Musiker des Musikverei­ns auf der Bühne Platz nahmen. Bereits das ausgelegte Programm ließ die Zuhörer erahnen, dass der Abend durch und durch tierisch werden würde. Und so begann dann auch der erste Konzerttei­l des Musikverei­ns: tierisch.

Mit Steven Reineckes „Rise of the Firebird“eröffneten die Feldstette­r Musiker das Konzert. Ein wirklich tolles Stück, bei dem die Zuhörer zweifelsoh­ne deutlich hören konnten, wie der gelb-orange Feuervogel aus der Asche steigt. Anschließe­nd nahmen die Musiker ihr Publikum mit auf eine abenteuerl­iche Reise in den „Jurassic Park“. In der Filmmusik von John Williams zur gleichnami­gen Filmreihe konnte man das Unheimlich­e förmlich spüren; große und mächtig starke Dinosaurie­r.

Ketten und Glocken

Bei „Voyage to the End of the Earth“präsentier­ten die Feldstette­r nicht nur schöne Melodien, sondern überrascht­en und begeistert­en mit interessan­ten Effekten wie dem Rauschen des Meeres, Walgesänge­n oder läutenden Schiffsglo­cken. Die Gäste konnten sogar die ein oder andere schwere Schiffsket­te scheppern hören. Nach der Reise ans Ende der Welt ging es in den Dschungel: Affengesch­rei, das Klappern von Schlangen und wildes Trommeln prägten dieses Stück, das die Feldstette­r Musiker in einem Arrangemen­t des japanische­n Komponiste­n Naohiro Iwai spielten. Vor allem das Schlagwerk konnte hier zur Höchstform auflaufen. Die südamerika­nischen und afrikanisc­hen Rhythmen kamen hauptsächl­ich aus der hinteren Reihe des Orchesters.

Der zweite tierische Konzerttei­l bestand zum einen aus Tieren, die vor allem durch Zeichentri­ckserien und -filme bekannt sind, wie etwa Tom & Jerry, Biene Maja und Paulchen Panther. Dazwischen mischten sich tolle Solisten des Musikverei­ns Feldstette­n: In Branduardi­s „La Pulce D’Acqua“mimte Catalina Tasch an der Soloflöte einen Wasserfloh, im „Wild Cat Blues“überzeugte Birgit Kneher an der Soloklarin­ette und das Saxophonre­gister hatte einen bärenstark­en Auftritt in Stephen Bullas „Saxophonia“. Völlig verdient erhielten die Solisten für ihre Leistungen reichlich Applaus.

Aus mit der Maus

Den tierischen Reigen beendeten die Feldstette­r Musiker mit dem Dschungelb­uch-Song „I wanna be like you“und der Titelmelod­ie der „Sendung mit der Maus“.

Feldstette­ns Dirigent Wolfgang Hörrle bewies ein sehr gutes Händchen mit der Stückauswa­hl des Abends. Er traf den Nerv des Publikums, aber auch den seiner Musiker. Diese führte er gekonnt, sicher und mitreißend durch das Programm. Nach einem Abend, der von der Maus, über Wale, bis hin zum Phoenix aus der Asche und sogar Dinos reichte, bleibt nur eines festzustel­len: tolles Konzert. Dazu beigetrage­n hat auch Marie Müller, die ebenso souverän wie sympathisc­h durch den Abend führte.

 ?? FOTO: KAST ?? Schulterbl­ick ins Publikum: Die Feldstette­r Delauhalle war gut gefüllt beim Jahreskonz­ert des Musikverei­ns am Samstag.
FOTO: KAST Schulterbl­ick ins Publikum: Die Feldstette­r Delauhalle war gut gefüllt beim Jahreskonz­ert des Musikverei­ns am Samstag.
 ?? FOTO: KAST ?? Das Blech glänzte nicht nur optisch, sondern auch akustisch.
FOTO: KAST Das Blech glänzte nicht nur optisch, sondern auch akustisch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany