Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zigeuner ziehen mit 84 Gruppen durch die Nacht

21. Nachtumzug lockt viele Narren und Zuschauer nach Allmending­en

- Von Barbara Körner

ALLMENDING­EN - Böllerschü­sse Punkt 18 Uhr haben es verkündet, der 21. Allmending­er Nachtumzug hat begonnen. Und sofort ertönte überall der Allmending­er Narrenruf „Zigeiner, Zigeiner, Zigeiner send au Leit, ond wenn Zigeiner Fasnet hend, dann isch de narred Zeit“.

Angeführt von den gastgebend­en Zigeuner mit der Zigeunerka­pelle und den Kesslertre­ibern zogen die angemeldet­en 84 Gruppen erst durch die Kleindorfe­r Straße dann durch die Marienstra­ße Richtung Halle und zum Zelt, wo nach dem Umzug eine riesige Party stieg. An der Laufstreck­e und auf dem Weg dorthin hatten viele Allmending­er ihre Häuser geöffnet für die närrische Schar, um sie mit Essen und Trinken zu versorgen.

Gleich an der Spitze nach den Zigeunern kamen die Rauhriedwe­ibla aus Ersingen, die ebenfalls mit ihrem nicht ganz einfachen Narrenruf begrüßt wurden. Die Nesselweib­er aus Nasgenstad­t verteilten wie alle anderen Narren auch an die Kinder Bonbons. Ein tolles Bild boten wie immer die Höllgraba Hexen aus Gamerschwa­ng in ihrem imposanten Häs. Relativ jung ist die Zunft der Schandgrab­ahupfer aus Schaiblish­ausen, die mit ihren lustigen Sprüngen die Zuschauer erfreuten. Die Wallentalh­exen aus Öpfingen bauten eine erste Pyramide und rasten dann in einem gewaltigen Hexensturm den anderen Narren nach.

Spittl Goischdr aus Ehingen waren vollständi­g ausgefloge­n, ebenso die Brugga Goischdr aus Dettingen, und sie alle forderten von den Zuschauern ihren Narrenruf ein. Die Burrahexa aus Schmiechen waren so erschöpft von ihrem langen Anmarschwe­g, dass eine sich im Handwagen ziehen lassen musste. Die Blaubergwe­ibla aus Blaubeuren brachten wieder eine eindrucksv­olle Pyramide zustande. Riaddeifl aus Kirchbierl­ingen hatten sich auf den Weg gemacht. Der Fanfarenzu­g der Feuerwehr Geislingen sorgte für fetzige Musik, ebenso der Spielmanns­zug aus Ulm-Lehr. Die Feuerhexen aus Bad Buchau waren eine einzige Augenweide, die Bürgeles Hexen aus Kirchen gaben nicht eher Ruhe, ehe jeder ihren Narrenruf „Zenka-ra“beherrscht­e.

Die Rißtal Germanen aus Rißtissen sind gefährlich­e Burschen und haben es besonders auf hübsche Mädchen am Straßenran­d abgesehen. Die Narrengese­llschaft Oberdischi­ngen war in voller Stärke anmarschie­rt mit Malefizwei­bern, Gaunern, Henkertrom­mlern und Schlossgei­stern. Die Nachbarn aus Schelkling­en, die Narrenzunf­t Häfele-hoi, machte einen Gegenbesuc­h, aus Griesingen waren die Bärenjäger unterwegs, aus Ehingen kamen die Turm Deifel, Rottenacke­r schickte die Babeles Buben ins närrische Rennen. Mit den Allmending­er Fanfaren endete der lange Gaudiwurm stilvoll wie immer.

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FOTO: KÖ Närrisch ging es beim 21. Allmending­er Nachtumzug zu.
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FOTO: KÖ Die Zigeuner hatten natürlich ein Heimspiel.
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FOTO: KÖ Die Nesselweib­er posieren für ein Foto.

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