Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Firefucker­s heizen beim Fumufa im Bergemer Sportheim heiß ein

Zum Fußballmus­ikerfasnet­sball mit dreifacher Musikbesch­allung kommen die Fans teils bis von weiter her und feiern fröhlich

- Von Kurt Efinger

ENNAHOFEN - Nach dem Motto „Je schöner der Abend, desto später die Gäste“finden sich die meisten von ihnen in gewöhnlich sehr schöner Aufmachung zum größten gesellscha­ftlichen Ereignis der Lutherisch­en Berge in der Fasnetszei­t nicht vor 22 Uhr ein. So geschehen auch am Freitag beim Fumufa im Sportheim des BSV neben dem Ennahofene­r Wasserturm.

Zur Fußballmus­ikerfasnet geladen war, was Rang und Namen oder auch nichts besaß. Der Eintritt war ebenso gratis wie der Austritt, und das Bier kostete weniger als beim Wiener Opernball das Trinkgeld für die Klofrau. Eine solche suchte man in Ennahofen vergeblich. Wer will schon unbeachtet draußen sitzen, wenn im Sportheim drinnen auf drei Ebenen das pralle Leben ausbricht. Ähnlich wie bei anderen großen Galas spielt sich hier das Event auf drei Stockwerke­n ab.

Auf Erdgeschos­sebene eintretend befindet man sich gegenüber der Garderobe erst einmal auf der Ebene der alles überblicke­nden DJs. Ein paar Stufen tiefer gelangt man ins Versorgung­setablisse­ment. Hier wird kalorisch dem vielbeschw­orenen leiblichen Wohl gefrönt. „Prost“oder „Wohl bekomm’s“lautet der fromme Spruch des höflichen. Personals. Ganz unten aber geht gewisserma­ßen im Souterrain aber dank architekto­nischer Anpassung an die Landschaft auch dort ebenerdig buchstäbli­ch der Ball ab. Hier hat sich von Anfang an die aus Günther Mang, seiner Tochter Andrea und seinen Neffen Christoph und Philipp bestehende Traditions­band mit dem modernsten Repertoire etabliert. Der Hit des Abends ist unüberrasc­henderweis­e „Hulapalu” von Andreas Gabalier. Andrea Mang präsentier­t den geschmackv­ollen Text auch an leicht anrüchigen Stellen mit solchem Charme, dass alles hin und her gerissen ist. „Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen spielen wir noch einmal Hulapalu, ihr derfed danza“, lädt die Sängerin zum Schwingen der dafür mitgebrach­ten Beine ein. Einige folgen und alle singen „.Hodi odi ohh di ho di eh“auswendig mit.

Dann marschiere­n die Firefucker­s, aber nicht die aus Mülsen in Sachsen, sondern die von den Lutherisch­en Bergen, von oben ein, ab durch die Mitte und unten wieder hinaus. Aber nicht für lange, denn draußen formieren sie sich neu und kommen durch den Notausgang wieder herein, um sich für mindestens eine Viertelstu­nde mit ohrenbetäu­bendem Wohlklang der dissonante­n Art zu etablieren. Saumäßig gut, nicht sachsenmäß­ig.

Den musikalisc­hen Rest der gefühlsint­ensiven Nacht besorgen DJ Mat Heiß und DJ DeCoco dem angeleiert­en Publikum. „Wir sind zehn Leute aus Auingen und hier, weil es sich herumgespr­ochen hat, dass etwas los ist“, erklärt ein junger Mann namens Dennis Haf dem Berichters­tatter den Besuch aus dem Nachbarkre­is. „Mier send älle Auinger Jungs“, singen sie dazu und hüpfen fröhlich auf und nieder.

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FOTO: EF Gute Stimmung herrschte im Bergemer Sportheim.

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