Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Werke von Abi Shek bestechen in ihrer Schlichthe­it

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EHINGEN (kö) - Die Werke des Abi Shek bestechen durch ihren Purismus, ihre auf tiefblau und schwarz reduzierte­n Farben und ihre enorme Aussagekra­ft. Am Sonntag wurde die Ausstellun­g des Stuttgarte­r Künstlers in der Städtische­n Galerie Ehingen eröffnet.

Sheks Holzschnit­te auf blütenweiß­er Leinwand haben immer Tiere zum Thema. Tiere wie er sie sieht, monumental­e Katzen, Vögel, Rinder oft reduziert auf ihr Schattenbi­ld, erinnern die Tiere teilweise an Höhlenmale­reien oder tragen menschlich­e Züge. Höhlenmale­reien hat Abi Shek in seiner Kindheit in Israel im Kibbuz in Höhlen in der Nähe gesehen, sie haben sein künstleris­ches Wirken geprägt, las seine Frau, die Schauspiel­erin Katja Ritter, aus einer Einführung in die Werke ihres Mannes von Veronika Mertens. Shek ist der Sohn eines Bildhauers und einer Goldschmie­din, während seiner Kindheit im Kibbuz lebte er von seinen Eltern getrennt im Kinderhaus, besuchte die Eltern aber einmal täglich. Die Schreie der Kälber, die von den Mutterkühe­n getrennt waren, ließen ihn oft nachts nicht schlafen, erzählte Anne Linder bei der Vorstellun­g des Künstlers. Das und seine eigenen Erfahrunge­n prägten ihn in seinen Arbeiten, vermutete Anne Linder.

Die ersten Begegnunge­n mit seinem späteren Lehrer Micha Ullmann gab es in Israel. Ein Kunststudi­um in Japan oder Deutschlan­d war die Frage. Die jahrhunder­talte Holzschnit­ttradition zog Abi Shek nach Deutschlan­d. Die Holzschnit­zkunst der Brücke und die Ausdrucksk­raft der Holzschnit­te vergangene­r Zeiten vermischte Shek mit seinem eigenen Erleben. „Archaische Zeichnunge­n von Tieren gewinnen in seinen Arbeiten neues Leben“, las Katja Ritter. Shek erzähle mit seinen Bildern Geschichte­n, dynamische, bedrohlich­e, lustige, so Katja Ritter.

Shek hat Gedichte von Rose Ausländer illustrier­t. Katja Ritter las zwei dieser Gedichte und zeigte die Illustrati­on ihres Mannes dazu. Eine ganz andere Art des künstleris­chen Schaffens von Abi Shek sind seine Plastiken, die Ähren hatten Volker Sontag und Anne Linder mitten in die Besucherre­ihen gestellt. Diese Ähren haben als einziges Werk einen Titel, Kulturen hat Shek sie genannt, weil Getreide für ihn ein Stück Kultur ist, „ohne Getreide würden wir verhungern“, sagte Shek zur SZ.

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FOTO: KÖ Künstler Abi Shek umrahmt von Anne Lindner (links) und Katja Ritter bei der Vernissage.

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