Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Karneval an der Donau
Goldene Elf feiert und bringt das Publikum in Stimmung
- Da sage noch einer, nur die Kölner können richtig Karneval feiern. Die Schwaben können’s auch. Die „Goldene Elf“hatte zur Prunksitzung ins Edwin-Scharff-Haus geladen und die Gäste ließen sich nicht lange bitten, sie kamen in Scharen. Gleich zu Beginn schnellte das Stimmungsbarometer nach oben, als die Gardemädchen der vier Tanzgruppen zackig einmarschierten, gefolgt von den Guggabätschern aus Staig in opulenten Kostümen.
Es war die 25. Sitzung der Gesellschaft Goldene Elf, verkündete der seit wenigen Monaten amtierende Präsident Jürgen Hofstetter. Das Programm lief ab wie am Schnürchen. Anders als in den rheinischen Hochburgen der Narretei, gab es nur eine Büttenrede.
Europa-Staatsministerin Beate Merk mit keckem Schiffchen auf den blonden Haaren stand in der Bütt, um in wohl gesetzten Reimen die Politik ins Visier zu nehmen. Aber sie legte den Schongang ein, schon mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen. Sie gibt sich zuversichtlich, dass eine Regierungsbildung in bayerischen Gefilden nicht so lange wie in Berlin dauern werde. Die SPD habe bei den Bundestagswahlen „eine schöne Klatsche“bekommen, sie verhehlte aber nicht, dass die Union auch in der Patsche saß. Es reimte sich jedenfalls gut. Den Nuxit streifte sie nur kurz, diplomatisch sprach sie von den Solo-Ambitionen von NeuUlm und ob denn niemand an den Landkreis denke.
Comedy, Show- und Musical-Einlagen vor allem aber die zauberhaften Garden – die „Goldenen Fünkchen“, die „Roten Funken“, die Garde „Blau-Gold“bis hin zur „Großen Garde“ließen das Publikum jubeln. Fünf Stunden gab’s nette Unterhaltung, die schloss mit einer Hommage an den ehemaligen Präsidenten Heinz Budde.
Ehemalige schwäbische Gardemädchen schwangen Hüften und Beine und waren zum Teil von weither angereist. Aber es gibt doch einen Unterschied zwischen den rheinischen Jecken und denen von der Donau. Das Tatatata des Tuschs kommt vom Band. Schwaben sind halt sparsame Leut‘.