Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zu lustig, das Böse!
Vorstadtweiber (Di., ARD, 23.15 Uhr) -Fans, die noch auf die alte Art fernsehen, müssen dienstags ein bisserl länger aufbleiben: Die Desperate Housewives aus der Wiener Vorstadt verbreiten ihren Schmäh in zehn neuen Folgen erst nach den Tagesthemen. Ist eben doch nur was für den besonderen Geschmack, diese österreichische Unterhaltungsserie mit der Botschaft: Der Mensch ist so was von mies. Und, wie die artig aussehende Maria (Gerti Drassl) feststellt: „Es lügt doch eh ein jeder.“Deshalb sitzt auch der Falsche im Knast für die Kugel, die am Ende der zweiten Staffel die Wally (Maria Köstlinger) getroffen hatte.
Im Krankenbett liegt Wally nun und träumt, dass die besten Freundinnen an ihrem Grab eine wilde Party feiern. Dabei weiß sie noch gar nicht, dass eine von ihnen, die blonde Wuchtbrumme Nicoletta (Nina Proll), in Wahrheit die Schützin war. Verbunden durch Gier, Gemeinheit und Prosecco stellen die Damen gemeinsam fest: „Wir brauchen neue Männer!“Die abgenutzten Herren treiben derweil ihr eigenes Spiel. Georg, von der Mutter drangsaliert, versucht sich als Erpresser. Der mörderische Joachim und sein einstiger Polit-Rivale Hadrian entdecken als verlotterte Trunkenbolde in einem Parkhaus ihre Gemeinsamkeiten. Leider wirkt das Skurrile der Serie mitunter etwas erzwungen, und es könnte sein, dass der Spaß mit der Schlechtigkeit langsam fad wird.