Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sturm bleibt an der Bande
Eishockey-Bundestrainer verlängert bis 2022
FÜSSEN - Dem Kapitän reichten drei Worte. „Find’ ich gut!“, sagte Marcel Goc. Gerade hatte der Nationalstürmer im Füssener Olympiatrainingslager von der Personalie erfahren, die Franz Reindl, Präsident des deutschen Eishockey-Bundes (DEB), 20 Minuten zuvor öffentlich gemacht hat: Marco Sturm bliebt Cheftrainer und Generalmanager der DEB-Auswahl. Das dürfte kaum jemanden überrascht haben. Nicht unbedingt abzusehen allerdings war die Vertragsdauer – vier Jahre, bis 2022.
Als Marco Sturm im Juli 2015 als neuer starker Mann an Bande und Fäden der Nationalmannschaft vorgestellt wurde, hörte man oft das Wort „Experiment“. Skepsis schwang mit, doch dann führte der Niederbayer mit 1006 Spielen National-HockeyLeague-Erfahrung sein Team mit Erfolg durch die Olympiaqualifikation, zudem in die Viertelfinals der Weltmeisterschaften 2016 und 2017. Aus Weltranglistenplatz 13 ist Position acht geworden, aus der Vision „Powerplay 26“des DEB in Teilen bereits Realität. „Es gibt noch viel zu tun“, sagte Franz Reindl jetzt in Füssen zwar, doch sagte er auch, dass er glücklich sei, „den eingeschlagenen Weg mit Marco Sturm fortzuführen“.
„Ich bin nicht die Hauptperson“
Der 39-Jährige, das weiß man, wollte einige Dinge verbessert wissen vor seiner Unterschrift, junge deutsche Spieler mehr gefordert und gefördert sehen im Liga-Alltag speziell der DEL. Details ließ sich Marco Sturm in Füssen nicht entlocken. Ein „Da sind wir dran“, ein „Mir macht die Arbeit weiterhin sehr viel Spaß“noch, eine kurze Klarstellung dann: „Ich bin nicht die Hauptperson. Die Hauptperson ist die Mannschaft.“
Die fliegt am Mittwoch nach Pyeongchang. Olympia wartet. Da braucht es freie Köpfe. Nochmals Marcel Goc, der Mann mit dem „C“in Südkorea: „Find’ ich gut. Auch, dass das Thema jetzt erledigt ist.“