Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Jäger und Angler informieren sich über neue Trends
Ulmer Jagd- und Fischereimesse zieht wieder einmal die Massen an – Gute Resonanz beim Bogenwettkampf
ULM - Dem Ruf der Ulmer Jagd- und Fischereimesse sind 25 300 Besucher aus ganz Oberschwaben und weit darüber hinaus gefolgt. Mit einem breiten Angebot vom Angelsport über jagdliche Ausrüstungsgegenstände bis hin zu lebenden Tieren war für ein breites Publikum jede Menge zu entdecken. Messeorganisator Peter Kinold zeigte sich im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“mit der Entwicklung der Messe und den Zuschauerzahlen sehr zufrieden.
„Am Freitag und Samstag ist es schon sehr gut gelaufen“, berichtet Kinold, der mit seinem Team an den ersten beiden Messetagen einen leichten Besucherzuwachs im Vergleich zu den Vorjahren festgestellt hat. Besonders bei der Zielgruppe der Jäger werde die Messe immer beliebter. Kinold ist sich sicher, dass dazu auch das Zusammentreffen der bayerischen und baden-württembergischen Landesjägermeister beigetragen hat.
Jürgen Vocke und Jörg Friedmann kamen im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zusammen und tauschten sich natürlich besonders in Sachen ASP (Afrikanische Schweinepest) aus. „Das ist sehr gut angekommen. Deswegen überlegen wir uns, die Eröffnungsveranstaltung noch weiter auszubauen“, bekräftigt Kinold. Neben dem Treffen der Verbandsspitzen gab es auch in diesem Jahr für die Waidmänner ein abwechslungsreiches Programm mit Jagdhornblaskonzerten, Hundepräsentationen, Fachvorträgen und Modenschauen für die neueste Jagdbekleidung. Zudem präsentierten sich Jagd- und Naturschutzverbände mit interessanten Ausstellungen.
Neben Jagd und Fischerei lag ein weiteres Augenmerk der Veranstalter darauf, die Natur als solche wieder in den Blick der jüngeren Menschen zu rücken. „Wir haben mit der Aktion ,Lernort Natur’ kooperiert und hatten einige Schulklassen zu Gast“, berichtet Peter Kinold. Trotz aller Digitalisierung sollte die junge Generation sich wieder ein Stück weit zur Natur wenden. „Wenn die Menschen drüber nachdenken, wie es den Tieren geht und wie man ihr Leben in der Natur verbessern kann, zieht das schon einen sehr positive Rattenschwanz hinter sich her.“
Ein besonderer Blickfang war der deutsche Falknerorden, der, nach einem Jahr ungewollter Abstinenz aufgrund der Vogelgrippe, mit Uhus, Adlern, Falken und vielen anderen Raubvögeln wieder in Ulm zu Gast war. Jung und Alt scharten sich um die großen Greifvögel, staunten und lauschten den Erzählungen und dem Fachwissen der Falkner.
Positive Rückmeldungen lieferten auch die Händler. Jagdbekleidung und Angelausrüstung liefen sehr gut. Vor allem die Angler stöberten nach Messeschnäppchen und wurden meist fündig. Kaum einer verließ die Messehallen mit leeren Händen. Zudem nutzten viele Jungjäger die Messepreise, um sich günstig einzudecken. Alleine das Geschäft mit Gebrauchtgewehren werde immer schwieriger, erklärte ein Händler. Die allgemein sinkende Zahl der Nachwuchsjäger verkleinere den Markt und drücke die Preise. Trotzdem sei er mit seinem Erlös zufrieden.
Moderne Trends und traditionelles Handwerk
Natur sei nicht nur für die Jäger wichtig, sondern auch für die Angler. Letztere präsentierten neben zahlreichen Ausrüstungsständen in großen Aquarien lebende Exemplare der heimischen Flussbewohner. Vorführungen zum Fliegenfischen oder TopWater-Angeln bereicherten die Messe für die Angler. Außerdem erfuhren sie vom Profi-Koch allerlei interessante Tipps zur Zubereitung von Aal, Forelle, Karpfen und Co.. Aber auch ganz moderne Trends wie das immer populärer werdende Streetfishing wurden von Experten vorgestellt.
Ein weiterer moderner Trend, das Bogenschießen, eroberte mit dem ersten Ulmer-Messe-Cup die Ausstellungshallen. Das Turnier zog Schützen aus der ganzen Region an. Biberach, Laupheim, Ehingen und sogar Stuttgart waren auf den Trikots zu lesen. Die Bogenschützen ermittelten an den drei Messetagen in den Kategorien Langbogen, Olympic Recurve und Compound ihre besten Schützen in dem gut dotierten Preisgeldturnier. „Die Resonanz war super. Wir werden das im kommenden Jahr auf jeden Fall wiederholen“, freut sich Peter Kinold. Durch solche kleinen, aber positiven Weiterentwicklungen wollen er und sein Team noch zulegen und die Messe zu einer prägenden Veranstaltung für ganz Baden-Württemberg und große Teile Bayerns werden lassen.