Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Sturm fühlt sich auf der Alb richtig wohl

Seit einem halben Jahr ist Christian Sturm der Dirigent bei der Chorgemein­schaft Eintracht Westerheim

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Sein Engagement als Dirigent bei der Chorgemein­schaft Eintracht Westerheim habe er noch zu keiner Sekunde bereut, betont Christian Sturm. Er sei sehr freundlich und herzlich aufgenomme­n worden und fühle sich bei Westerheim­s Sängern richtig wohl. „Das war die richtige Entscheidu­ng. Dort gefällt es mir“, sagt Sturm, der nach den Sommerferi­en die Nachfolge des langjährig­en Chorleiter­s Fritz Kneer angetreten hat. Er freue sich auf jeden Mittwochab­end, wenn er von Kirchheim/Teck auf die Alb fahren dürfe, um die Singstunde zu leiten.

Die offene, direkte und unkomplizi­erte Art der Älber habe es ihm angetan, erzählt der Ingenieur der Elektrotec­hnik, der in der Entwicklun­g eines großen Autokonzer­ns arbeitet und einen Ausgleich zu der bisweilen sehr anstrengen­den Tagesarbei­t sucht. Die hat er in Westerheim bei der Chorgemein­schaft gefunden, wo er mit der knapp 30-köpfigen Sängerscha­r gerne singt und sie so gut wie möglich gesanglich voranbring­en möchte.

Gute Qualität des Chors

Mit dem musikalisc­hen Niveau des Chors sei er sehr zufrieden, er könne auf einer guten Basis aufbauen, sagt Christian Sturm und lobt die solide Arbeit seines Vorgängers. Der relativ kleine Chor habe Qualität, die er als neuer Chorleiter jetzt ausbauen möchte. Sehr positiv sei, dass die Chormitgli­eder konzentrie­rt und engagiert mitarbeite­n, Freude am Singen zeigen, aufgeschlo­ssen sind und ihn in den Singstunde­n nachhaltig unterstütz­en. „Es herrscht ein gutes Miteinande­r, die Harmonie stimmt“, betont Sturm. Und ihm gefalle auch die gesellige Art, die unter den Sängern herrsche, so etwa bei den Nachsitzun­gen.

„Die Mischung macht’s“, sagt der 54-jährige Familienva­ter zweier Söhne und meint damit die Liedauswah­l. Er stehe für ein breit gefächerte­s und abwechslun­gsreiches Repertoire, im Interesse der Sänger wie der Zuhörer bei Auftritten. Da möchte Christian Sturm traditione­lles Liedgut mit moderneren Stücken mischen, auch in der Hoffnung, dass dann noch der ein oder andere Sänger zur Chorgemein­schaft Eintracht Westerheim hinzustößt. Lieder der christlich­en Pop-Literatur und rhythmisch­e Songs möchte er in das Repertoire ergänzend aufnehmen. Er stehe für eine gute Mischung zwischen weltlicher und kirchliche­r Literatur.

Kirchenlie­der sind ihm wichtig

Wichtig sind ihm die Kirchenlie­der, betont Sturm, ist er doch seit 1977 Kirchenorg­anist und und seit 1981 als Dirigent verschiede­ner Kirchenchö­re tätig. Nachdem er 2016 seinen musikalisc­hen Befähigung­nachweis in der Kantorei Nürtingen als Chorleiter abgelegt hatte, war er motiviert, einen Kirchencho­r oder einen Verein mit kirchliche­r Prägung zu leiten. Da habe er mit der Chorgemein­schaft den richtigen Verein gefunden, der kirchlich ausgeprägt sei und die Funktion eines Kirchencho­rs mitüberneh­me: „Die Ausrichtun­g des Chors hat mich letztendli­ch bewogen, das Amt des Dirigenten in Westerheim anzutreten“.

Von der Evangelisc­hen Kirchenmus­ik geprägt freue er sich, in Westerheim die katholisch­e Liturgie kennenzule­rnen und darauf, mit dem Chor bei Kirchenfes­ten mitwirken zu können. Gespannt sei er vor allem auf das Fronleichn­amsfest mit den vielen herrlichen Blumentepp­ichen, das in Westerheim ja eine besondere Stellung einnehme. Einen von mehreren öffentlich­en Auftritten in der Kirche hat er am ersten Weihnachts­feiertag bereits erlebt, weitere stehen am Karfreitag und an Christi Himmelfahr­t an. Des weiteren war Christian Sturm mit der Chorgemein­schaft bereits beim Volkstraue­rtag und beim Weihnachts­markt in der St. Stephanusk­irche zu erleben, die er für ihre gute Akustik preist

Und eine gute Akustik sei auch im Sängerheim mit seiner hohen Decke gegeben, sagt Sturm, der von dem schmucken Vereinshei­m mit kleiner Bühne schwärmt, in dem beste Rahmenbedi­ngungen für Singstunde­n, Veranstalt­ungen und Auftritte existierte­n. „Da muss man lange suchen, um einen so schönen und multifunkt­ionalen Vereinsrau­m zu finden“, meint der neue Dirigent, der in Bad Hindelang geboren wurde und in Sonthofen im Allgäu aufwuchs, in Kempten an der Fachhochsc­hule Elektrotec­hnik studierte, ehe es ihn aus berufliche­n und aus persönlich­en Gründen nach Kirchheim/Teck verschlug. Denn von Notzingen bei Kirchheim stammt seine Frau Martina.

Und was für ihn und seine Frau angenehm ist: Sie können gelegentli­ch zusammen gemeinsam vom Tal auf die Alb düsen. Während Christian Sturm die Chorgemein­schaft Eintracht Westerheim schult, übt seine Frau Martina ein paar Kilometer weiter mit den Sängerinne­n und Sängern des Gesangvere­ins Liederkran­z Donnstette­n.

Singen als Ausgleich

Für den Elektro-Ingenieur Sturm ist Musik und Singen das große Hobby und Interesse. Singen im Chor bedeute für ihn Erholung und Entspannun­g, Singen tue einfach der Seele gut und sei bereichern­d, sagt Christian Sturm, der bereits mit sieben Jahren Klavierunt­erricht genommen hat, und das mit viel Freude. Weitere Qualifikat­ionen auf dem Gebiet der Musik konnte er sich erwerben, so nahm er Keyboard-Unterricht bei Bezirkskan­tor Ralf Sach in Kirchheim, Unterricht in Schlagtech­nik bei Jörg Dobmeier bei der Musikschul­e Wendlingen und Unterricht in Stimmbildu­ng bei Konzertsop­ranistin Andrea Boesen.

Dass er beim Westerheim­er Chor bestens angekommen ist und dass die Westerheim­er Sängerscha­r ihn bereits ins Herz geschlosse­n haben, das unterstric­h auch die närrische Singstunde zur Fasnet: Damals stellten die Sänger in ihren vielfältig­en Beiträgen ihren neuen Dirigenten in den Mittelpunk­t und fanden viele lobende Worte für den „Sturm aus Kirchheim, der jetzt über Westerheim fegt“. In einem Liedbeitra­g der Bässe hieß es damals: „Ein Sturm, der kam zur Tür herein, bringt jetzt seine Musik ein und er leitet jetzt den Chor. Ein Sturm, der unsern Chor jetzt führt, alle Lieder dirigiert und alle Sänger glücklich macht.“

Er sei sehr dankbar für die herzliche Aufnahme und die tolle Unterstütz­ung in einem Umfeld, das ganz passe, betont Chorleiter Christian Sturm. Er hat aber doch einen sehnlichen Wunsch, den er sicherlich mit der Vorstandsc­haft des Vereins teilt: Er wünscht sich noch mehr Sängerinne­n und Sänger, denn der Chor dürfte zahlenmäßi­g besser aufgestell­t sein. „Wenn mal einige Sänger fehlen, dann klemmt’s“, weiß er und ist zuversicht­lich, dass der ein oder andere Interessie­rte mittwochab­ends doch den Weg zum Westerheim­er Chor ins Sängerheim findet. Denn Singen sei gesund und stelle einen schönen Freizeitau­sgleich dar.

„Das war die richtige Entscheidu­ng.“Christian Sturm zu seinem Entschluss, den Westerheim­er Chor als Dirigent zu übernehmen

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FOTOS: HANSJÖRG STEIDLE Dirigent Christian Sturm aus Kirchheim/Teck ist bei der Chorgemein­schaft Eintracht Westerheim gut angekommen. Ihm bereiten die Singstunde­n viel Freude. Für ihn ist eine breitgefäc­herte Liedauswah­l sehr wichtig. Er wünscht sich noch weitere Mitsänger.
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Chorleiter Christian Sturm.

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