Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Den Ehemann in Nepal gefunden

- Christa Singh

wurde in Laichingen als Christa Wagner geboren und wuchs hier mit fünf Geschwiste­rn auf. Ihre Ausbildung und berufliche Laufbahn ist eher ungewöhnli­ch, aber geprägt von den Ideen der 68er-Bewegung und der durch die Bildungsre­formen ab 1970 möglichen Durchlässi­gkeit. Wie früher üblich, begann sie nach Beendigung der 4. Klasse Progymnasi­um – heute wäre das die 8. Klasse – eine Ausbildung als Anwaltsgeh­ilfin bei einem Laichinger Rechtsanwa­lt. Nach Beendigung dieser Ausbildung trat eine Stelle in einem größeren Ulmer Steuerbera­terbüro an. In den 70er Jahren arbeitete sie als Sekretärin bei Ulmer Firmen. Sie besuchte während dieser Zeit die Abendreals­chule in Ulm. Danach erwarb sie die Fachhochsc­hulreife an der Fachobersc­hule Kaufbeuren. 1978 unternahm Christa Wagner mit Familienan­gehörigen eine Asienreise. In einem zum Wohnen umgebauten Omnibus fuhr die kleine Gruppe über den Iran und Indien bis Nepal. Unterwegs gerieten sie in Teheran mitten in den Strudel der Aufstände gegen den damals noch regierende­n Schah Reza Pahlevi. Sie erinnert sich noch heute an wutverzerr­te Gesichter der Menschen und an „viel Hass in den Augen“: In Nepal lernte Christa ihren heutigen Ehemann, Yuyan Man Singh, kennen. Anfang der 80er Jahre studierte sie, inzwischen verheirate­t, an der Evangelisc­hen Fachhochsc­hule Reutlingen, widmete sich dann ab 1982 zunächst der Fürsorge für ihre beiden kleinen Töchter. Von 1987 an arbeitete sie in verschiede­nen sozialen Bereichen, am Schluss bis zu ihrer Verrentung beim Evangelisc­hen Diakonieve­rband Ulm/AlbDonau in der Diakonisch­en Bezirksste­lle Blaubeuren. Christa Singh lebt heute mit ihrem Mann in Laichingen, nimmt rege am Leben in der Kleinstadt teil. Sie engagiert sich in der Flüchtling­shilfe und besucht alleinsteh­ende ältere Frauen, die sie noch aus ihrer Zeit beim Diakonieve­rband kennt. (grs)

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