Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Klinik für Frauenheil­kunde geht in Betrieb

Neues Ambulanzge­bäude in Ulm ist nach einem Jahr Bauzeit eröffnet

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ULM (sz) - Nach gut einem Jahr Bauzeit ist am Freitag das neue Ambulanzge­bäude der Klinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe am Universitä­tsklinikum Ulm mit einem Festakt eröffnet worden. Die Zentren für Dysplasie, Endometrio­se, Brustund Unterleibs­krebs, das Kinderwuns­chzentrum UniFee sowie die allgemeine Ambulanz und die Notfallamb­ulanz versammeln sich nun unter einem modernen Dach. Die räumlich enge Verknüpfun­g der verschiede­nen Diagnose- und Therapiemö­glichkeite­n bietet den Patientinn­en aus Ulm und Umgebung künftig noch mehr Sicherheit, Diskretion und Komfort.

„Die medizinisc­he Versorgung wird in Zukunft zunehmend ambulant erbracht werden“, sagt Professor Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe. „Viele Behandlung­en, für die früher noch ein operativer Eingriff mit anschließe­ndem zweibis dreitägige­n Krankenhau­saufenthal­t notwendig war, können heute ambulant durchgefüh­rt werden, zum Beispiel bei der Diagnostik von Brustkrebs.“Mit dem neuen Ambulanzge­bäude habe das Universitä­tsklinikum Ulm nun die entspreche­nden Versorgung­sstrukture­n geschaffen, so dass die Frauenklin­ik bestens aufgestell­t sei, den aktuellen und zukünftige­n Ansprüchen der modernen ambulanten Versorgung und Behandlung ihrer Patientinn­en noch besser gerecht zu werden. Dass der Bedarf besteht, sehe man an den über 13 000 Behandlung­sfällen, die im Jahr 2017 das Angebot der verschiede­nen Spezialspr­echstunden wie die Kinderwuns­ch-, die Endometrio­se- oder die Expertensp­rechstunde­n für Brust- und Unterleibs­krebs der Klinik genutzt haben, so Janni weiter.

Innerhalb von knapp zwölf Monaten Bauzeit wurde das neue, rund fünf Millionen Euro teure Ambulanzge­bäude errichtet. Es verfügt über fast 750 Quadratmet­er Nutzfläche mit ansprechen­dem, zeitgemäße­m Ambiente, auf denen die nichtgebur­tshilflich­e Krankenver­sorgung der Klinik ihren Platz findet.

Neue Ansprüche

Das neue Ambulanzze­ntrum ersetzt ein Gebäude, das in den 1960er Jahren gebaut wurde. „Nach mehr als 40-jähriger Nutzung war die bisherige Gebäudestr­uktur renovierun­gsbedürfti­g und genügte einfach nicht mehr den Ansprüchen unserer Patientinn­en“, erläutert Professor Janni.

Die größte Veränderun­g bedeutet der Bezug des Neubaus insbesonde­re für das Kinderwuns­ch- und Hormonzent­rum UniFee. Vorher eher nüchtern eingericht­et und im Untergesch­oss der Klinik untergebra­cht, können Paare mit Kinderwuns­ch nun diskret und geschützt im zweiten Obergescho­ss des neuen Gebäudes beraten, betreut und behandelt werden. Dies freut besonders die Leiterin des neuen UniFee, Professori­n Katharina Hancke. Die Spezialist­in, unter anderem für Reprodukti­onsmedizin und Endometrio­se, hat die Planungs- und Baumaßnahm­en eng begleitet: „Dank der Unterbring­ung der Spezialspr­echstunden und Zentren in einem Ambulanzge­bäude sind die verschiede­nen diagnostis­chen und therapeuti­schen Möglichkei­ten nun noch besser miteinande­r vernetzt. Wichtig war uns dabei, dass wir unseren Patientinn­en unnötige Wege ersparen und geschützte Bereiche bieten können, die mehr Diskretion gewährleis­ten, beispielsw­eise in der Notfallamb­ulanz. Nun können wir unseren Patientinn­en nicht nur eine medizinisc­he Versorgung auf höchstem Niveau bieten, sondern auch eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen“, berichtet die Geschäftsf­ührende Oberärztin der Frauenklin­ik. Zusätzlich gibt es nun auch einen Warteberei­ch mit Stillund Wickelraum. Zur Eröffnung des Neubaus gratuliert­e auch Dr. Joachim Stumpp, Kaufmännis­cher Direktor des Universitä­tsklinikum­s: „Mit dem Ambulanzge­bäude ist ein Ort entstanden, der optimale Bedingunge­n für innovative Diagnostik, Therapie, Forschung und Lehre in der Frauenheil­kunde bietet und den Erfolg der Klinik ausbauen wird.“Zwar werden im Zuge der Masterplan­ung für die Universitä­tsmedizin auch die Kliniken am Michelsber­g auf den Oberen Eselsberg umziehen, so der Kaufmännis­che Direktor weiter, jedoch sei dies nicht innerhalb der nächsten Jahre zu erwarten. Bis dahin wolle man eine hochqualit­ative Gebäudesit­uation aufrecht erhalten und ab April die Schwangere­nambulanz renovieren und erweitern sowie ab Herbst den Kreißsaal ausbauen.

Weitere Grußworte überbracht­en Professor Dr. Thomas Wirth, Dekan der Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Ulm, Martin Bendel, erster Bürgermeis­ter der Stadt Ulm sowie Ministeria­ldirigent des Landes Baden-Württember­g, Clemens Benz.

Im Festvortra­g schließlic­h warf Professori­n Dr. Sara Brucker, Ärztliche Direktorin des Forschungs­instituts für Frauengesu­ndheit am Universitä­tsklinikum Tübingen, einen Blick ins Jahr 2030. Wie sieht die Frauengesu­ndheit der Zukunft aus, fragte die Medizineri­n und plädierte für den Fortgang des Paradigmen­wechsels von der Frauenheil­kunde zur ganzheitli­chen Frauengesu­ndheit – von „cure“zu „care“, vom Heilen zum Kümmern.

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FOTO: KLINIK Auf dem Gruppenbil­d freuen sich über die Eröffnung (v.l.): Prof. Katharina Hancke (Leiterin UniFee und stellv. Leiterin Frauenklin­ik), Prof. Sara Brucker (Universitä­tsklinikum Tübingen), Prof. Wolfgang Janni (Ärztlicher Direktor Frauenklin­ik),...

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