Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nach Insolvenz: Merklingen vergibt Auftrag neu
Die Außenputzarbeiten am Backhaus stehen noch aus – Ratsmitglieder diskutieren über Benutzungsordnung
MERKLINGEN - Ein Gerüst am Merklinger Backhaus signalisiert: Es geht weiter. Während im Inneren Küche, Backstube und Backraum sowie die oberen Räumlichkeiten derzeit von Vereinen fleißig genutzt werden, stehen noch die Außenputzarbeiten des Backhauses aus. Die sowie die Benutzungs- und Gebührenordnung für den Treffpunkt in der Ortsmitte standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Merklinger Gemeinderates.
„So etwas mache ich nicht häufig“, meinte der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos) mit Blick auf einen Eilbeschluss zur Vergabe der Außenputzarbeiten. Grund für den Eilbeschluss ist, dass die ursprünglich beauftragte Firma ein Insolvenzverfahren eröffnet hat und den Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. Die Gemeinde Merklingen hatte die Innen- sowie Außenputzarbeiten mit Auftrag vom Juni vergangenen Jahres an die Firma Epple aus Nersingen vergeben. Die Firma sei aber mit den Außenputzarbeiten erheblich im Verzug. Darüber wurde der Gemeinderat auch bereits im Herbst vergangenen Jahres in Kenntnis gesetzt. Nun habe die Firma mittlerweile ein Insolvenzverfahren eröffnet. Deswegen habe die Gemeindeverwaltung nun den Vertrag gekündigt. Aus Sicht der Merklinger Verwaltung sei nicht mehr mit einer „ordentlichen und wirtschaftlich gesicherten Leistungserbringung“zu rechnen.
Suche nach Ersatz
Die Suche nach einem neuen Unternehmen begann, damit die Arbeiten am Backhaus noch in diesem Frühjahr übernommen werden können. Zwei regionale Firmen, so Kneipp, haben ihre Festpreisangebote für die Außenputzarbeiten abgegeben. Günstigster Anbieter sei die Firma Stuckateur Fink aus Nellingen mit einem Angebotspreis von 22 312 Euro. Das weitere Angebot habe bei 25 000 Euro gelegen. „Wir liegen mit Blick auf die Kosten im gleichen Korridor. Finanziell haben wir keine Nachteile, nur zeitlich“, zeigte das Gemeindeoberhaupt auf. Die Firma Fink sei der Verwaltung als verlässliches und leistungsfähiges Unternehmen bekannt. Um keine weiteren Verzögerungen sowie Kostensteigerungen aufgrund der doch vollen Auftragsbücher bei vielen Firmen zu riskieren, sollten die Mitglieder des Gemeinderates per Eilbeschluss über die Vergabe der Außenputzarbeiten am Backhaus entscheiden. Die gaben grünes Licht, diskutierten noch über einen möglichen Putz. Die Firma habe die Möglichkeit des Kellenwurfputzes aufgezeigt. Ratsfrau Brigitte Burghardt stellte in Frage, ob dieser als doch zeitintensives und grobes Verfahren nötig sei. Zudem passe diese Art von Putz nicht zum Ortsbild, war sie der Meinung. Bürgermeister Sven Kneipp meinte, dass sich die Ratsmitglieder darüber noch Gedanken machen können. Jetzt dränge die Zeit für die Vergabe. Das Gerüst steht schon. „Die Vorarbeiten laufen an“, meinte er.
Benutzungsordnung diskutiert
Das Backhaus stand gleich zwei Mal auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. In einem weiteren Punkt sollte es um die Benutzungsordnung und Benutzungsgebühren für das Backhaus gehen. Der Belegungsplan ist übrigens nun auch über die Homepage der Gemeinde einzusehen. Ebenso können dort Buchungsanfragen vorgenommen werden. Die Nutzung des Backhauses durch die Backfrauen soll künftig fünf Euro kosten. Die Anmietung der Küche ist mit 50 Euro und jene der Backstube mit 30 Euro vorgesehen. Letztere Kosten wurden auf Bitten von Ratsfrau Marie-Luise Jakob von 20 auf 30 Euro abgeändert. So sei es auch bei einer vorangegangenen Sitzung besprochen worden. Die Anmietung des Backraums durch Privatpersonen oder auch Vereine soll fünf Euro kosten. Der Übungsraum im Obergeschoss mit der Nutzung für Übungsstunden wird seitens der Gemeindeverwaltung über die Vereinsförderung abgerechnet.
Mehr Diskussionsbedarf und Veränderungen gab es bei der Benutzungsordnung – zum Beispiel mit Blick auf die nach der Benutzung anstehende Reinigung des Backhauses. „Wenn wir so ins Detail gehen wollen, dann stellen wir den Tagesordnungspunkt zurück“, meinte Kneipp und fügte an: „Die Änderungen nehmen wir mit und legen die Benutzungsordnung dem Rat noch einmal vor. Der Tagesordnungspunkt wird soweit vertagt.“
Mehr
gibt es auf der Homepage der Gemeinde unter