Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Warntafel soll Feuerwehr im Einsatz schützen
Gemeinderat spricht über Anschaffung – Kosten von 7000 Euro für Angebot eines örtlichen Händlers
MERKLINGEN - 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche: Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Merklingen sind jederzeit bereit, um in der Not zu helfen. Dabei riskieren sie auch ihr eigenes Leben. „Uns ist wichtig, unsere Feuerwehrleute zu schützen“, sagte der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos) und sprach in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates die Anschaffung eines Warnsystems an.
39 Einsätze wurden im vergangenen Jahr von den freiwilligen Helfern bewältigt, dabei auch auf der Autobahn 8. Das Gemeindeoberhaupt verwies auf einen Unfall im Jahr 2015, der schlimm hätte ausgehen können. Ein Auto prallte gegen zwei Feuerwehrfahrzeuge. Die Feuerwehrmänner waren kurz zuvor in ihr Fahrzeug gestiegen. So ging der Unfall ohne Verletzte aus. Überlegung ist nun, eine Art Vorwarntafel anzuschaffen und somit mehr Sicherheit für die Einsatzkräfte zu erreichen.
Mit dem Feuerwehrkommandanten Rainer Voigtländer wurden verschiedene Verkehrssicherungshänger und auch Vorwarntafeln, wie sie beispielsweise auch bei der Autobahnmeisterei eingesetzt werden, geprüft und Angebote eingeholt. Wichtig ist: Die Feuerwehr in Baden-Württemberg darf keine Verkehrslenkung vornehmen. Darauf muss bei einer Anschaffung geachtet werden.
Die Neuanschaffung einer LEDVorwarntafel liege bei 24 000 bis 40 000 Euro. Für eine Absperrtafel mit Blitzern und LED-Richtstrahlern müssten je nach Ausstattung zwischen 12 000 und 14 000 berappt werden. Gebrauchte Absperrtafeln liegen je nach Alter und Zustand zwischen 4000 und 7000 Euro. Wie es der Zufall so wolle, gebe es eine solche gebrauchte LED-Warntafel bei einem örtlichen Händler. Das Angebot liegt bei 7094 Euro. Das Gerät stamme aus dem Jahr 1990. „Für uns ist es schwierig als Verwaltung. Alles hat sein Für und Wider“, meinte Kneipp. Diese zeigten sich auch in der Diskussion der Gemeinderatsmitglieder. Ratsherr Klaus Danzer fragte nach, ob die einzelnen Segmente alter LEDs austauschbar sind. Sollte das nicht möglich sein, könnten hohe Folgekosten für die Gemeinde entstehen oder die Warntafel nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr genutzt werden. Voigtländer versicherte, dass sich die Module separat austauschen lassen. Der Merklinger Bürgermeister fügte an, dass es die Herstellerfirma und so auch Ersatzteile noch gebe. Ratsmitglied Günter Frohring äußerte Bedenken. Seine Sorge sei, dass bei dem Einsatz einer solchen Warntafel dann die Straßenmeisterei nicht mehr zum Unfallort komme – letztlich weil ein doppelter Einsatz gegeben sei. Ratsfrau Brigitte Burghardt wollte noch wissen, ob es bereits Erfahrungswerte anderer Wehren mit einem solchen Warnsystem gibt. Voigtländer erklärte, dass auch andere Wehren in Baden-Württemberg schon solche Tafeln einsetzen würden. Zuschüsse gibt es laut der Kämmerin Manuela Uebele allerdings nicht, weil es sich bei der Tafel nicht um ein Einsatzfahrzeug handelt. Sowohl Marie-Luise Jakob als auch Jens Dreher zeigten auf, wie wichtig der Schutz der freiwilligen Einsatzkräfte ist. Bevor die Gemeinde allerdings kaufe, solle geprüft werden, ob tatsächlich Ersatzplaketten zur Verfügung stehen.
„Wir werden noch einmal auf Herz und Nieren prüfen“, versprach der Bürgermeister. Derweil bestätigte der Feuerwehrkommandant, dass es genau eine solche Vorwarntafel sei, die sich die Einsatzkräfte vorstellen und als sinnvoll erachten.