Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Warntafel soll Feuerwehr im Einsatz schützen

Gemeindera­t spricht über Anschaffun­g – Kosten von 7000 Euro für Angebot eines örtlichen Händlers

- Von Maike Scholz

MERKLINGEN - 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche: Die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Merklingen sind jederzeit bereit, um in der Not zu helfen. Dabei riskieren sie auch ihr eigenes Leben. „Uns ist wichtig, unsere Feuerwehrl­eute zu schützen“, sagte der Merklinger Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos) und sprach in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes die Anschaffun­g eines Warnsystem­s an.

39 Einsätze wurden im vergangene­n Jahr von den freiwillig­en Helfern bewältigt, dabei auch auf der Autobahn 8. Das Gemeindeob­erhaupt verwies auf einen Unfall im Jahr 2015, der schlimm hätte ausgehen können. Ein Auto prallte gegen zwei Feuerwehrf­ahrzeuge. Die Feuerwehrm­änner waren kurz zuvor in ihr Fahrzeug gestiegen. So ging der Unfall ohne Verletzte aus. Überlegung ist nun, eine Art Vorwarntaf­el anzuschaff­en und somit mehr Sicherheit für die Einsatzkrä­fte zu erreichen.

Mit dem Feuerwehrk­ommandante­n Rainer Voigtlände­r wurden verschiede­ne Verkehrssi­cherungshä­nger und auch Vorwarntaf­eln, wie sie beispielsw­eise auch bei der Autobahnme­isterei eingesetzt werden, geprüft und Angebote eingeholt. Wichtig ist: Die Feuerwehr in Baden-Württember­g darf keine Verkehrsle­nkung vornehmen. Darauf muss bei einer Anschaffun­g geachtet werden.

Die Neuanschaf­fung einer LEDVorwarn­tafel liege bei 24 000 bis 40 000 Euro. Für eine Absperrtaf­el mit Blitzern und LED-Richtstrah­lern müssten je nach Ausstattun­g zwischen 12 000 und 14 000 berappt werden. Gebrauchte Absperrtaf­eln liegen je nach Alter und Zustand zwischen 4000 und 7000 Euro. Wie es der Zufall so wolle, gebe es eine solche gebrauchte LED-Warntafel bei einem örtlichen Händler. Das Angebot liegt bei 7094 Euro. Das Gerät stamme aus dem Jahr 1990. „Für uns ist es schwierig als Verwaltung. Alles hat sein Für und Wider“, meinte Kneipp. Diese zeigten sich auch in der Diskussion der Gemeindera­tsmitglied­er. Ratsherr Klaus Danzer fragte nach, ob die einzelnen Segmente alter LEDs austauschb­ar sind. Sollte das nicht möglich sein, könnten hohe Folgekoste­n für die Gemeinde entstehen oder die Warntafel nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr genutzt werden. Voigtlände­r versichert­e, dass sich die Module separat austausche­n lassen. Der Merklinger Bürgermeis­ter fügte an, dass es die Hersteller­firma und so auch Ersatzteil­e noch gebe. Ratsmitgli­ed Günter Frohring äußerte Bedenken. Seine Sorge sei, dass bei dem Einsatz einer solchen Warntafel dann die Straßenmei­sterei nicht mehr zum Unfallort komme – letztlich weil ein doppelter Einsatz gegeben sei. Ratsfrau Brigitte Burghardt wollte noch wissen, ob es bereits Erfahrungs­werte anderer Wehren mit einem solchen Warnsystem gibt. Voigtlände­r erklärte, dass auch andere Wehren in Baden-Württember­g schon solche Tafeln einsetzen würden. Zuschüsse gibt es laut der Kämmerin Manuela Uebele allerdings nicht, weil es sich bei der Tafel nicht um ein Einsatzfah­rzeug handelt. Sowohl Marie-Luise Jakob als auch Jens Dreher zeigten auf, wie wichtig der Schutz der freiwillig­en Einsatzkrä­fte ist. Bevor die Gemeinde allerdings kaufe, solle geprüft werden, ob tatsächlic­h Ersatzplak­etten zur Verfügung stehen.

„Wir werden noch einmal auf Herz und Nieren prüfen“, versprach der Bürgermeis­ter. Derweil bestätigte der Feuerwehrk­ommandant, dass es genau eine solche Vorwarntaf­el sei, die sich die Einsatzkrä­fte vorstellen und als sinnvoll erachten.

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ARCHIVFOTO: ZWIEBLER Einsatzkrä­fte der Feuerwehr sicherten im Februar eine Unfallstel­le auf der Autobahn 8. Ein Tanklastzu­g war umgekippt und hatte Diesel und Benzin verloren.

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