Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kleine Frischzellenkur für den Mini
Modellpflege macht den Lifestyle-Flitzer bunter und sparsamer – LED-Scheinwerfer mit Matrix-Funktion
Bei Smart herrscht tote Hose, und auch bei Mini gibt es in diesem Jahr nicht viel Neues – irgendwie haben die beiden Premium-Rivalen – Mercedes und BMW – ihre kleinen Töchter für die großen Städte in letzter Zeit ein bisschen vernachlässigt. Zu sehr haben sie sich offenbar auf das Gerangel um den Spitzenplatz und den Weg in die Elektromobilität konzentriert, als dass dabei noch Zeit und Geld für ein paar leidige Kleinwagen geblieben wären, an denen ohnehin kaum etwas zu verdienen ist. Doch während bei Smart nur ein neuer Name für die Elektroversionen zu vermelden ist, nutzt Mini den Leerlauf wenigstens für eine gründliche Modellpflege. Bei der ist zwar technisch nur wenig Neues zu sehen. Doch wenn in diesen Tagen das neue Modelljahr von Drei- und Fünftürer sowie den Cabrios in den Handel kommt, treibt es der Lifestyle-Flitzer wieder etwas bunter, strahlt heller und lässt sich noch stärker individualisieren.
Maximale Individualisierung
Zu erkennen ist die Frischzellenkur zum Frühlingsanfang vor allem an den Scheinwerfern. Denn vorne haben die LED-Strahler jetzt eine Matrix-Funktion, und hinten leuchten sie wie der Union Jack und machen so keinen Hehl mehr aus der britischen Herkunft des Winzlings.
Wer ganz genau hinschaut, der entdeckt zudem ein neues, stark vereinfachtes Markenlogo und ein paar Details, die er sonst noch nirgendwo gesehen hat. Denn als erster Volumenhersteller führt Mini die maximale Individualisierung ein: Auf einer App oder im Internet kann man ein halbes Dutzend Teile – von den Plaketten an der Flanke bis zur Abdeckung über dem Handschuhfach – personalisieren und dem Mini so zum Beispiel einen eigenen Namen verpassen.
Das funktioniert allerdings nicht nur bei neuen Autos, sondern auch bei jungen Gebrauchten. Und wer so einen Wagen irgendwann einmal gebraucht kauft und einen anderen Geschmack hat, der kann die persönlichen Teile auch wieder gegen neutrale tauschen.
Unter der Haube werkeln zudem neue und optimierte Motoren, die nach der Modellpflege bis zu fünf Prozent weniger verbrauchen sollen. So fahren Mini First und Mini One nun mit einem Dreizylinder mit 1,5 Litern Hubraum vor, der bei unverändert 75 oder 102 PS etwas mehr Drehmoment bietet und nach Herstellerangaben im Mittel nur noch 4,9 oder 4,8 Liter Benzin schluckt. Daneben gibt es weiterhin als Benziner den Cooper mit 136 PS und den Cooper S mit 192 PS sowie als Diesel One D, Cooper D und Cooper SD mit 95, 116 oder 170 PS. Neu ist allerdings die siebenstufige Doppelkupplung, die als Alternative zur Sechsgang-Handschaltung für die schwächeren Modelle angeboten wird.
Natürlich sind das keine großen Neuheiten, und ein bisschen muss Mini noch durch die Flaute segeln. Doch bald beginnen bewegte Zeiten: Im nächsten Jahr kommt schließlich das erste Elektroauto der Engländer.