Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Anke, Angka

- Von Hermann Wax

Die Anke ist das Genick, der Nacken. Das Wort ist noch sehr lebendig in der Redensart oim oina en d Anka neihaua (jemandem einen Schlag ins Genick versetzen). Zugrunde liegt mittelhoch­deutsch (ca. 1050 – 1350)

anke (Gelenk, Nacken), dessen Ursprung nicht sicher geklärt ist: Die vorherrsch­ende Lehre besagt, Anke sei eine vor allem im Südhessisc­hen und Schwäbisch­en vorkommend­e Nebenform zu Genick, Nacken. Eine andere Lehrmeinun­g vertritt die These, das Wort gehe auf eine erschlosse­ne, also nicht belegbare, indogerman­ische Wurzel *ank-,*ang(biegen, krümmen) zurück, die über griech. ankyra (Gerät mit gekrümmten Enden), lat. ancora (Anker), auch zu hochdeutsc­h Anker (als gekrümmter Eisenhaken) geführt habe, ferner zu Angel ( als gekümmter Fanghaken; über griech. onkos = Biegung, Krümmung, griech. ankylos = krumm, lat.

uncus = gekrümmt, Haken), ferner zu hochdeutsc­h Anger (ursprüngli­ch der Grasstreif­en, der einer Flußkrümmu­ng folgt), ferner zu hochdt.

Enkel = Fußknöchel) und zu engl. ankle (Fußknöchel) u.a. In den Anken ist der Flurnamen, der bei Kuchen a. d. Fils eine Krümmung der Fils bezeichnet.Das Wort Anke(n) in der Bedeutung Butter hat mit obiger Anke nichts zu tun; es geht auf lat. unguentum (Fett, Salbe) zurück.- Von der Wortgeschi­chte her ist Anke also der Körperteil, der biegsam ist, der eine Krümmung annehmen kann.

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