Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
SSV Ulm zieht ins Halbfinale des Pokals ein
Fußball-Regionalligist bezwingt den Drittligisten VfR Aalen im Verbandspokal nach Elfmeterschießen
ULM - Da kann ein Fußballspiel noch so wichtig sein, wenn Streik ist, wird es eben schwierig, ins Stadion zu kommen. Das mussten am Mittwochabend einige Zuschauer feststellen, die sich das Viertelfinale im WFV-Pokal zwischen den SSV Ulm 1846 und dem VfR Aalen anschauen wollten. Weil sie etwas später kamen, wurde der Anpfiff der Partie um etwa zehn Minuten verschoben. Am Ende kamen 2078 Zuschauer, die zusahen, wie die Ulmer mit 6:3 nach Elfmeterschießen gewannen und ins Halbfinale des Pokals einzogen.
Ein Leistungsunterschied zwischen den drittklassigen Aalenern und dem Regionalligisten Ulm war zunächst nicht zu sehen. Die Gäste ließen die Spatzen kommen und lauerten auf Konter. Ihren ersten Rückschlag mussten sie aber schon in der siebten Minute hinnehmen. Matthias Morys, bester Torschütze des VfR in der Dritten Liga, musste früh wegen einer Oberschenkelverletzung vom Feld. Vielleicht lag es daran, aber von Aalen kam offensiv sehr wenig. Der SSV wiederum war aktiver und machte mehr Druck. Einen Pass von Christian Sauter in die Spitze leitete Rathgeber vor dem Strafraum weiter an Ardian Morina, der den Ball verwertete (46.). Dem Spiel tat es gut, denn Aalen war nun am Zug, spielte viel aggressiver und setzte die Ulmer Defensive unter Druck. Eine Aalener Flanke von der rechten Seite durch Gerrit Wegkamp fälschte Michael Schindele mit einer Grätsche unhaltbar ins eigene Tor ab.
Aalen kontrollierte in der Verlängerung das Spiel mit Ruhe und Ballkontrolle – Gerrit Wegkamp traf zum 2:1. Die Ulmer schüttelte das aber kaum. Einen Freistoß von Luigi Campagna köpfte Thomas Rathgeber zum 1:1 ein (117.). Das Elfmeterschießen gewannen die Ulmer dank zweier Paraden von Torwart Kevin Birk.