Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Berghülen wird wohl nicht schuldenfr­ei bleiben

Gemeinderä­te verabschie­den einstimmig den Haushaltsp­lan - Feuerwehra­uto soll gekauft werden

- Von Susanne Kuhn-Urban

BERGHÜLEN - Die Gemeinde Berghülen hat im aktuellen Rechnungsj­ahr ihren Haushaltsp­lan von der bisherig üblichen Kameralist­ik, der einfachen Buchführun­g mit Einnahmen und Ausgaben, auf die sogenannte Doppik umgestellt, der doppelten Buchführun­g in Kommunen. Berghülens Kämmerer Joachim Tomann trug das noch ungewohnte Zahlenwerk in der jüngsten Gemeindera­tssitzung den Ratsmitgli­edern vor und erläuterte es.

Vorab fasste Bürgermeis­ter Bernd Mangold das finanziell­e Geschehen in der Gemeinde in seiner Haushaltsr­ede zusammen: „Das Jahr 2017 ist weitgehend so gelaufen, wie von uns geplant. Die Zuführungs­rate wird erneut deutlich höher ausfallen als erwartet. Somit kann auf die eigentlich geplante Kreditaufn­ahme erneut verzichtet werden.“Im laufenden Haushaltsj­ahr 2018 wird voraussich­tlich im Teilhausha­lt „Allgemeine Finanzwirt­schaft“ein Überschuss in Höhe von 1,37 Millionen Euro erzielt. 2017 waren dies 1,23 Milionen Euro.

Der sehr positive Abschluss im Jahr 2016 führt jedoch dazu, dass im aktuellen Abrechnung­sjahr die Schlüsselz­uweisungen von 650 000 Euro auf 550 000 Euro gesunken sind. Besser dagegen sieht es mit den Gewerbeste­uereinnahm­en aus, die von 400 000 Euro auf 500 000 Euro gestiegen sind. „Weiter erfreulich ist die Entwicklun­g unserer wichtigste­n Einnahmear­t im Haushalt, dem Gemeindean­teil der Einkommens­teuer, der heuer nochmals um 80 000 Euro auf voraussich­tlich 1,05 Millionen Euro ansteigen wird.“

Ein großes Problem für alle kommunalen Haushalte würden die steigenden Sozialausg­aben in nahezu allen Bereichen darstellen. Auch die Personalko­sten werden im Haushaltsj­ahr erneut über die Millioneng­renze auf 1,13 Millionen Euro ansteigen, was der Tariferhöh­ung und der Personalve­rstärkung im Rathaus und im Kindergart­en geschuldet sei.

Weitere größere Positionen im Haushaltsp­lan sind die Sanierungs­arbeiten am Friedhof mit der Erweiterun­g der Aussegnung­shalle, wofür 770 000 Euro veranschla­gt worden sind. Insgesamt 1,6 Millionen Euro müssen finanziert werden, wobei die Gemeinde auf einen Zuschuss in Höhe von 400 000 Euro aus dem Ausgleichs­stock hofft. Die Anschaffun­g eines neuen Feuerwehrf­ahrzeugs ist mit einem Betrag von 400 000 Euro berücksich­tigt. 90 000 Euro Zuschuss sind bereits vom Land bewilligt. Für Unterhaltu­ngsmaßnahm­en an Grundstück­en und Gebäuden sind 200 000 Euro vorgesehen, eventuelle­r Grundstück­serwerb durch die Gemeinde ist mit 300 000 Euro veranschla­gt.

Die Gemeinde Berghülen ist seit dem 31. Dezember 2013 schuldenfr­ei. Allerdings wird sich das angesichts der großen Aufgaben, die in der Gemeinde anstehen, ab dem kommenden Jahr ändern. Steuern und Gebühren für Wasser, Abwasser und Müll werden im aktuellen Haushaltsj­ahr nicht erhöht. Die Kindergart­engebühren müssen in diesem Jahr jedoch erneut überprüft werden, dabei orientiert sich die Gemeinde an den Empfehlung­en der kommunalen Spitzenver­bände und der Kirchen.

Die Mitglieder des Berghüler Gemeindera­tes verabschie­deten das umfangreic­he Zahlenwerk für das Jahr 2018 einstimmig.

 ?? ARCHIVFOTO ?? Ein derartiges Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF 20) soll die Berghüler Feuerwehr für ihr Löschfahrz­eug LF 16 erhalten, das in die Jahre gekommen ist. Die Gemeinde hofft auf Zuschüsse.
ARCHIVFOTO Ein derartiges Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF 20) soll die Berghüler Feuerwehr für ihr Löschfahrz­eug LF 16 erhalten, das in die Jahre gekommen ist. Die Gemeinde hofft auf Zuschüsse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany