Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Berghülen wird wohl nicht schuldenfrei bleiben
Gemeinderäte verabschieden einstimmig den Haushaltsplan - Feuerwehrauto soll gekauft werden
BERGHÜLEN - Die Gemeinde Berghülen hat im aktuellen Rechnungsjahr ihren Haushaltsplan von der bisherig üblichen Kameralistik, der einfachen Buchführung mit Einnahmen und Ausgaben, auf die sogenannte Doppik umgestellt, der doppelten Buchführung in Kommunen. Berghülens Kämmerer Joachim Tomann trug das noch ungewohnte Zahlenwerk in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Ratsmitgliedern vor und erläuterte es.
Vorab fasste Bürgermeister Bernd Mangold das finanzielle Geschehen in der Gemeinde in seiner Haushaltsrede zusammen: „Das Jahr 2017 ist weitgehend so gelaufen, wie von uns geplant. Die Zuführungsrate wird erneut deutlich höher ausfallen als erwartet. Somit kann auf die eigentlich geplante Kreditaufnahme erneut verzichtet werden.“Im laufenden Haushaltsjahr 2018 wird voraussichtlich im Teilhaushalt „Allgemeine Finanzwirtschaft“ein Überschuss in Höhe von 1,37 Millionen Euro erzielt. 2017 waren dies 1,23 Milionen Euro.
Der sehr positive Abschluss im Jahr 2016 führt jedoch dazu, dass im aktuellen Abrechnungsjahr die Schlüsselzuweisungen von 650 000 Euro auf 550 000 Euro gesunken sind. Besser dagegen sieht es mit den Gewerbesteuereinnahmen aus, die von 400 000 Euro auf 500 000 Euro gestiegen sind. „Weiter erfreulich ist die Entwicklung unserer wichtigsten Einnahmeart im Haushalt, dem Gemeindeanteil der Einkommensteuer, der heuer nochmals um 80 000 Euro auf voraussichtlich 1,05 Millionen Euro ansteigen wird.“
Ein großes Problem für alle kommunalen Haushalte würden die steigenden Sozialausgaben in nahezu allen Bereichen darstellen. Auch die Personalkosten werden im Haushaltsjahr erneut über die Millionengrenze auf 1,13 Millionen Euro ansteigen, was der Tariferhöhung und der Personalverstärkung im Rathaus und im Kindergarten geschuldet sei.
Weitere größere Positionen im Haushaltsplan sind die Sanierungsarbeiten am Friedhof mit der Erweiterung der Aussegnungshalle, wofür 770 000 Euro veranschlagt worden sind. Insgesamt 1,6 Millionen Euro müssen finanziert werden, wobei die Gemeinde auf einen Zuschuss in Höhe von 400 000 Euro aus dem Ausgleichsstock hofft. Die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs ist mit einem Betrag von 400 000 Euro berücksichtigt. 90 000 Euro Zuschuss sind bereits vom Land bewilligt. Für Unterhaltungsmaßnahmen an Grundstücken und Gebäuden sind 200 000 Euro vorgesehen, eventueller Grundstückserwerb durch die Gemeinde ist mit 300 000 Euro veranschlagt.
Die Gemeinde Berghülen ist seit dem 31. Dezember 2013 schuldenfrei. Allerdings wird sich das angesichts der großen Aufgaben, die in der Gemeinde anstehen, ab dem kommenden Jahr ändern. Steuern und Gebühren für Wasser, Abwasser und Müll werden im aktuellen Haushaltsjahr nicht erhöht. Die Kindergartengebühren müssen in diesem Jahr jedoch erneut überprüft werden, dabei orientiert sich die Gemeinde an den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände und der Kirchen.
Die Mitglieder des Berghüler Gemeinderates verabschiedeten das umfangreiche Zahlenwerk für das Jahr 2018 einstimmig.