Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ulmer sollen Charakter zeigen

Basketball: Nur mithilfe eines Wunders können Donaustädt­er die Play-offs erreichen

- Von Gideon Ötinger

ULM - Sportlich sieht es für Ratiopharm Ulm ja nicht allzu rosig aus. Nach der Niederlage vom Sonntag gegen Braunschwe­ig sprach Trainer Thorsten Leibenath davon, dass seine Basketball­er ein Wunder bräuchten, um doch noch in die Play-offs zu kommen. Optimismus klingt anders.

Und einfacher wird es nicht. Zwei Doppel-Wochenende­n warten auf die Donaustädt­er mit jeweils einem Freitag-Spiel und einer Partie am Sonntag. Los geht es heute (19 Uhr) in Bayreuth, zwei Tage später geht es zu Hause gegen Ludwigsbur­g (15 Uhr) weiter. Beide Teams stehen vor den Ulmern in der Tabelle. Ludwigsbur­g hat die Play-offs schon sicher, die Oberfranke­n spielen noch um den Verbleib unter den besten acht.

Die kurze Pause zwischen den Spielen am Freitag und Sonntag stellt Leibenath vor Probleme. „Wir bereiten uns erst auf Bayreuth und dann auf Ludwigsbur­g vor“, erklärte er gestern am Rande einer Trainingse­inheit. Das heißt: Auf die starken Ludwigsbur­ger kann sich Ulm nur am Samstag vorbereite­n. „Das ist natürlich wenig“, sagte Leibenath. Zum Glück für ihn und sein Team steht für die Einheiten nahezu der komplette Kader zur Verfügung. Lediglich Nicolas Brezel fehlt wegen einer Verletzung am Sprunggele­nk. Der angeschlag­ene Da’Sean Butler war beim Training auch dabei, ob er spielen kann, wird sich aber noch zeigen.

Rückschläg­e wegstecken

„Positiv“sei das, was seine Mannschaft im Training zeige, erklärte der Coach. „Nach wie vor herrscht der Wille, die Dinge besser zu machen.“Ähnliches sagte er schon nach der 69:80-Niederlage gegen Weißenfels vor elf Tagen. Trotzdem folgte die Niederlage gegen Braunschwe­ig. Leibenath hat beobachtet, dass sein Team mentale Rückschläg­e in den Partien zurzeit schlecht wegsteckt. „Dann gibt es eine Kettenreak­tion an Fehlern – ein schlechter Block, ein schlechter Pass und das sind dann Fehler, die sich potenziere­n.“Dass seine Mannschaft deshalb in Selbstmitl­eid verfällt, möchte er aber nicht sehen: „Ich fordere Charakter.“

Einer, der diesen Charakter zuletzt zeigte, ist Neuzugang Katin Reinhardt. Gegen Braunschwe­ig war er mit 20 Punkten bester Ulmer Werfer und mit einem Schnitt von 15,3 Zählern aus sieben Spielen für die Donaustädt­er steht er auch ganz gut da. Offensicht­lich fühlt er sich ziemlich wohl an der Donau.

„Ich liebe die Stadt und das Team ist fantastisc­h“, sagte er. Das kann er über die aktuelle Situation nicht sagen. „Wir haben Spiele verloren, die wir hätten gewinnen müssen, aber die Chemie zwischen den Spielern ist sehr gut. Wir sind alle motiviert.“Das sei es ja schließlic­h, was einen Profisport­ler ausmache, er wolle jedes Spiel gewinnen.

Ob er diesem Anspruch auch in der nächsten Saison in Ulm gerecht werden kann, wird sich noch zeigen. Sein Vertrag gilt bis zum Ende dieser Saison, eine Option für die kommende Spielzeit können die Ulmer aber ziehen. Ginge es nach Reinhardt, würde er gerne bleiben, verriet er.

Sein aktueller Mitspieler Per Günther würde das sicherlich begrüßen. Den „Kern“der Mannschaft würde er auch gerne in der nächsten Saison in Ulm sehen, sagte er. Spieler wie Da’Sean Butler oder Isaac Fotu gehörten da dazu. Kapitän Per Günther sagte aber auch: „Ich beschäftig­e mich nicht so viel mit dem nächsten Jahr. Wir haben noch zwei Wochen und wichtige Spiele.“

 ?? FOTO: HORST HÖRGER ?? Katin Reinhardt (li.) überzeugt bei den Ulmern mit seinem guten Punkteschn­itt, den er in den ersten sieben Spielen erzielte. Am Ende der Saison endet sein Vertrag, doch der Verein hat eine Option für die kommende Saison. Er würde gerne bleiben, verriet...
FOTO: HORST HÖRGER Katin Reinhardt (li.) überzeugt bei den Ulmern mit seinem guten Punkteschn­itt, den er in den ersten sieben Spielen erzielte. Am Ende der Saison endet sein Vertrag, doch der Verein hat eine Option für die kommende Saison. Er würde gerne bleiben, verriet...

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