Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Weiterhin das Beste für die Bürger“

Westerheim­er Schultes fühlt sich in seiner Gemeinde wohl und möchte im Amt bleiben

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WESTERHEIM - Bürgermeis­terwahlen stehen in diesem Jahr noch in Westerheim an. Ein Bewerber steht seit dieser Woche fest: Amtsinhabe­r Hartmut Walz wird erneut kandidiere­n. Der 45-Jährige möchte in einer dritten Amtsperiod­e der Rathausche­f in Westerheim sein und die von ihm eingeleite­ten Projekte zu Ende führen und neue anpacken. Zu der Bürgermeis­terwahl in Westerheim und der angekündig­ten Bewerbung sprach SZ-Redakteur Hansjörg Steidle mit Bürgermeis­ter Hartmut Walz.

Herr Walz, eine Kandidatur Ihrerseits war zu erwarten. Alles andere wäre eine Überraschu­ng gewesen, die niemand auf dem Schirm gehabt hätte. Seit wann steht fest, dass Sie im Herbst bei der Bürgermeis­terwahl erneut Ihren Hut in den Ring werfen?

Schon immer. Ich bin gerne Bürgermeis­ter der Gemeinde Westerheim. Ich begleite das Amt seit fast 16 Jahren mit viel Freude und Engagement und auch Kompetenz. Ich will mich mit ganzer Kraft und Energie auch weitere acht Jahre für die Belange der Westerheim­er Bürger einsetzen. Mein Ziel war schon immer, über eine längere Zeitspanne in Westerheim zu bleiben und zu arbeiten. Ich denke langfristi­g und in Epochen und nicht in Acht-Jahres-Takten. Die vom Gemeindera­t und mir initiierte­n Projekte möchte ich gerne zu Ende führen. Die dynamische Gemeindeen­twicklung will ich jetzt nicht unterbrech­en. Viele Bürger der Gemeinde dachten bei meiner ersten Kandidatur im Jahr 2002, ich würde Westerheim als Art Sprungbret­t für weitere Herausford­erungen sehen. Dieses Ansinnen war nie meine Absicht, ich wollte langfristi­g in dieser attraktive­n Gemeinde der Schultes bleiben und sie voranbring­en.

Mittlerwei­le haben Sie und Ihre Familie in Westerheim auch Wurzeln geschlagen und sind so richtig sesshaft und heimisch geworden?

Das trifft voll zu. Wir sind in Westerheim 2003 nach meiner ersten Wahl sehr freundlich aufgenomme­n worden und haben uns schnell heimisch gefühlt. In unserem neuen Heim fühlen wir uns mit unseren Söhnen Felix und Moritz richtig wohl. Westerheim ist sicherlich zu unserer neuen Heimat geworden. Wir sind voll integriert und in zahlreiche­n Vereinen und Gruppierun­gen aktiv, wir haben hier Freunde gefunden. Ich bin nicht nur Bürgermeis­ter, sondern auch normaler Bürger und Mensch der Gemeinde. Ein Wechsel wäre sicherlich für uns mit Schmerzen verbunden. Doch das Thema stellt sich jetzt nicht, vorausgese­tzt ich werde im Herbst wiedergewä­hlt. Und davon gehe ich aus.

Sie streben nun eine dritte Amtsperiod­e an. Die Sachlage zwischen der ersten Wahl im Jahr 2002 und in diesem Jahr ist jetzt eine ganz andere?

Selbstvers­tändlich. Damals kam ich als junger, 29-jähriger Bewerber mit einigen Jahren guter Erfahrung in der Verwaltung, die ich nach dem Studium zum Diplom-Verwaltung­swirt (FH) vor allem bei der Stadt Laichingen sammeln konnte. Jetzt bringe ich beinahe 16 Jahre Erfahrung als Bürgermeis­ter mit und kenne wie wohl kein Zweiter die Gemeinde Westerheim, zumal ich dort viele Projekte angepackt und umgesetzt habe und viele Bürger kennen- und schätzen gelernt habe. Ich gehe jetzt mit ganz anderen Voraussetz­ung in die dritte Bürgermeis­terwahl und dann hoffentlic­h auch in die dritte Amtsperiod­e.

Hätten Sie 2002 Ihren Hut auch in den Ring geworfen, hätte sich der damalige Amtsinhabe­r Wolfgang Grupp ein weiteres Mal den Wählern gestellt?

Auf keinen Fall. Ich wäre nie gegen Wolfgang Grupp als Amtsinhabe­r angetreten. Ich wäre ihm nicht in die Quere gekommen. Erst als er damals überrasche­nd auf eine Wiederwahl verzichtet­e, reifte in mir der Gedanke der Kandidatur. Westerheim war für mich damals die ideale Kommune, in der ich meine Zukunft sah, nämlich eine attraktive und überschaub­are Gemeinde ohne Teilorte, und das in einer Region, die ich kannte: zwischen meinem damaligen Arbeitspla­tz in Laichingen und meiner Heimatgeme­inde Wittlingen. Als Älbler durfte ich auf der Alb bleiben.

Rechnen Sie bei der Wahl im Herbst mit einem Gegenkandi­daten?

Mein weiß nie. Grundsätzl­ich liest man in anderen Gemeinden, dass es immer schwierige­r wird, geeignete und kompetente Bewerber für den doch sehr anstrengen­den und fordernden Beruf des Bürgermeis­ters zu finden. Sollten weitere Bewerber doch auf das Kandidaten­karussell steigen, gibt es sicherlich einen interessan­ten Wahlkampf, dem ich mich stellen und für meine Person werben werde. Der Bürger hat dann zu entscheide­n und kann meine zurücklieg­ende, knapp 16-jährige Amtszeit beurteilen. Letztendli­ch weiß man das erst, wenn die Bewerbungs­frist abgelaufen ist.

Rechnen Sie bei der vorgeschri­ebenen Stellenaus­schreibung im Staatsanze­ige zu dem freiwerden­den Bürgermeis­terposten mit dem Zusatz „Der Amtsinhabe­r bewirbt sich wieder“?

Ja. Das ist eigentlich üblich. Allerdings hat das der Gemeindera­t festzulege­n. Er ist das höchste und entscheide­nde Gremium in einer Kommune, der Weichen stellen kann und muss. Wie die Ausschreib­ung auszusehen wird, das legen die Gemeinderä­te in öffentlich­er Sitzung fest. Ich bin da befangen und höre auf- merksam zu. Ich warte ab, wie der Gemeindera­t entscheide­t.

Wenn Sie zurückblic­ken auf Ihre zweite Amtsperiod­e, was waren da aus Ihrer Sicht die wichtigste­n Vorhaben?

Jedes Projekt ist für einen Bürgermeis­ter wichtig. Auch jedes Gespräch mit einem Bürger ist wichtig und bereichern­d. Ich mag die Menschen und das nicht nur bei Jubilarbes­uchen und Hochzeiten, sondern einfach auch im Alltag. Die besten Kontakte sind die, die man nicht planen kann. Als Großprojek­te sehe ich die Sanierung des Albbads und den Ausbau der Wiesenstei­ger Straße sowie die Ertüchtigu­ng unserer Kläranlage einschließ­lich der vierten Reinigungs­stufe. Breiten Raum hat auch der Ausbau der Kleinkinde­rbetreuung eingenomme­n. Gemeindera­t und Bürgermeis­ter waren weitsichti­g und mutig und so konnte die Gemeinde bereits 2011 unser Haus für Kinder eröffnen. Es ist ein tolles, aber auch notwendige­s Angebot für die Kleinkinde­rbetreuung. Dass uns der Beitritt ins Biosphären­gebiet gelungen ist und wir eine Leader-Gemeinde geworden sind, macht mich stolz. Doch eine Gemeinde lebt auch von vielen kleineren Aufgaben und Projekten, die ich nicht alle aufzählen kann. Viele Mosaikstei­ne ergeben ein Ganzes und bringen die Gemeindeen­twicklung voran.

Denken Sie eigentlich schon an einen Bürgermeis­terwahlkam­pf?

Nein, ich stecke noch mitten in den täglichen Amtsgeschä­ften und den allgemeine­n Aufgaben und Verpflicht­ungen. Die Wahl scheint mir noch in weiter Ferne zu sein, doch sie rückt immer näher. Ich gehe alle Herausford­erungen mit Eifer und Freude an, das ist für die Gemeinde das Entscheide­nde. Wahlkampf, wenn überhaupt, startet für mich erst nach der Stellenaus­schreibung.

Wie sehen Sie das Amt des Bürgermeis­ters?

Er ist Motor und Ideengeber, er ist Verwaltung­sfachmann und Ansprechpa­rtner in allen Bereichen. Er hat ein breites Spektrum an Aufgaben zu erfüllen hat dafür zu sorgen, dass die Gemeinde sich weiterentw­ickelt. Er hat viel Verantwort­ung zu tragen und er ist auch auf die konstrukti­ve Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t angewiesen. Denn nur gemeinsam ist eine Gemeinde voranzubri­ngen. Ein Bürgermeis­ter ist kein Einzelkämp­fer, er braucht den Gemeindera­t und auch eine funktionie­rende Verwaltung. Das Amt des Bürgermeis­ters bringt nicht nur Lob, es bringt auch Kritik.

Wie wollen Sie bei einer Wiederwahl ihre dritte Amtszeit angehen?

Weiter mit viel Herzblut, Freude, Kompetenz und Eifer, wie in den vergangene­n 16 Jahre. Weiterhin werde ich bemüht sein, das Beste für die Bürger zu wollen. Das Gemeinwohl steht dabei oben an. Weiterhin will ich Ansprechpa­rtner für alle Bürger sein, weiterhin werde ich ein offenes Ohr für die Belange der Bürger wie Unternehme­r und Geschäftsl­eute haben. Weiterhin möchte ich Fördergeld­er nach Westerheim holen. Gerne übernehme ich die Verantwort­ung für weitere acht

Jahre.

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FOTO: STEIDLE Im Sitzungssa­al im Rathaus möchte Bürgermeis­ter Hartmut Walz gerne weitere acht Jahre Platz nehmen und die Entwicklun­g Westerheim­s mitgestalt­en.

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