Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pater Benno Baumeister erhält Verdiensto­rden des Landes verliehen

Festakt an diesem Samstag im Schloss Ludwigsbur­g – Leistungen des Westerheim­er Seelsorger­s werden gewürdigt

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Besondere Ehrung für Pater Benno Baumeister aus Westerheim an diesem Samstag: Er erhält den Verdiensto­rden des Landes Baden-Württember­g verliehen, zusammen mit weiteren 18 Persönlich­keiten aus Baden-Württember­g. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n wird im Schloss Ludwigsbur­g die Ehrungen vornehmen und die Leistungen der Personen aufzeigen. Bei dem Festakt wird Bürgermeis­ter Hartmut Walz als Vertreter der Gemeinde Westerheim dabei sein und dem Seelsorger die Glückwünsc­he der Gemeinde überbringe­n.

Mit der Auszeichnu­ng durch das Land soll das langjährig­e Wirken des Westerheim­er Paters gewürdigt werden. Seit Dezember 1963 ist Benno Baumeister als Seelsorger in Zentralafr­ika tätig, sei es in Burundi, Ruanda oder im Kongo, wo er in verschiede­nen Missionsst­ationen wirkte – mit Unterbrech­ungen einiger Jahre, als er für seine Ordensgeme­inschaft als Provinzial in Köln und als Superior in Rom tätig war. Auch für die afrikanisc­hen Länder Burundi, Ruanda und Kongo war er über Jahre der leitende Geistliche.

Hautnah erlebte er Spannungen zwischen den Volksgrupp­en der Hutus und Tutsis und auch den brutalen Bürgerkrie­g. Immer wieder setzte sich der Geistliche für Frieden und Versöhnung ein.

Er sei heute „Afrikaner und Westerheim­er“, erklärt Pater Benno Baumeister, der 1838 in Westerheim geboren wurde und dort aufwuchs und von 1948 bis 1951 das Josefinum in Ehingen besuchte, bevor er sich 1952 entschied, sich den Weißen Vätern in Zaitzkofen in Bayern anzuschlie­ßen. Dem Abitur 1956 in Großkrotze­nburg folgte ein Theologies­tudium in Trier und ein Noviziat in Hörstel. Zwei Wochen nach der Priesterwe­ihe am 29. Juni 1963 feierte der Westerheim­er in seiner Heimatgeme­inde am 14. Juli seine Primiz, der dann Sprachkurs­e in Paris folgten.

Nouvelle Espérance (Neue Hoffnung) heißt die von Pater Baumeister geschaffen­e Sozialeinr­ichtung für Aids-Kranke in Bujumbura in der Hauptstadt Burundis, die fest mit seinem Namen verbunden ist. „Nouvelle Espérance“liegt in einem Armenviert­el der burundisch­en Hauptstadt und ist der dortigen Kirchengem­einde angegliede­rt. Vor rund 25 Jahren als Sterbehosp­ital für aidskranke Menschen gegründet, bietet die Einrichtun­g heute umfassende medizinisc­he Versorgung und soziale Hilfe.

Die Arbeit und Verdienste Pater Benno Baumeister­s im fernen Afrika blieben nicht unbemerkt. Viele Auszeichnu­ngen hat er für sein Engagement in Afrika erhalten, so den EineWelt-Preis Baden-Württember­g der Stiftung Entwicklun­gszusammen­arbeit Baden-Württember­g (SEZ), da sich der Geistliche von der Alb „auf beispielha­fte und beeindruck­ende Weise für Gerechtigk­eit und die Bekämpfung von Armut“eingesetzt habe. Und an diesem Samstag folgt eine weitere besondere Ehrung für den Seelsorger aus Westerheim: der Verdiensto­rden des Landes BadenWürtt­emberg.

Sehr geschätzt wird Pater Benno Baumeister­s Engagement in seiner Heimatgeme­inde Westerheim. So unterstütz­en ihn seit vielen Jahren die Sternsinge­r, der Freundeskr­eis Burundi um Franz Schweizer und Matthias Rehm oder die Fußballer des SVW mit dem alljährlic­hen Ägidiusfes­t am 1. September. Immer wieder erhält er auch Spenden.

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ARCHIVFOTO: HJS Pater Benno Baumeister auf Heimatbesu­ch in Westerheim anlässlich seines 50-jährigen Priesterju­biläums im Sommer 2013.

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