Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Per QR-Code auf Reise durchs historisch­e Merklingen

Partnersch­aftsfonds und Bürgerstif­tung: Ziel ist es, Heimatgesc­hichte zu bewahren – auch in digitaler Form

- Von Maike Scholz Lob und Dankeschön

MERKLINGEN - Geschichte soll in Merklingen auf eine besondere Art und Weise lebendig gehalten werden. Der Partnersch­aftsfonds „Merklinger helft“und die Bürgerstif­tung Laichinger Alb haben in einem Kooperatio­nsprojekt einen historisch­en Rundgang erstellt. Am Freitagnac­hmittag wurde dieser ausgeschil­derte Pfad offiziell eingeweiht.

Schulhaus, Backhaus, Molkerei, erstes Pfarrhaus, die Kirche, Trachtenhä­usle oder auch das Amtshaus: Elf Stationen gibt es, die Interessie­rte ablaufen und mehr über die Vergangenh­eit der Kommune erfahren können. Die Strecke, über die sich die Anlaufpunk­te verteilen, ist insgesamt 600 Meter lang, ein Alternativ­Wanderweg beträgt 750 Meter. „Alles also nah beieinande­r“, meinte der Merklinger Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos) und erklärte die Idee hinter dem Projekt.

Ziel ist es, Geschichte nachhaltig erlebbar zu machen und zwar für alle Generation­en. Erste Gespräche dazu wurden im Januar 2015 aufgenomme­n. Wer kann wo unterstütz­en? Wer liefert Text und Bild? Im April vergangene­n Jahres waren zunächst die Flyer für den historisch­en Rundgang fertig, die seither bereits zu haben sind. Ein Jahr später steht nun auch die letzte Schautafel dazu – eine Übersicht, die alle elf Stationen zeigt. Daran ist auch eine Halterung für die Flyer angebracht.

Das Projekt ist an jenes in Laichingen und Nellingen angelehnt. Merklingen wollte aber nicht wie die anderen beiden Kommunen sein, so Kneipp. „Deswegen wollten wir die Informatio­nen von Papier in die digitale Welt transformi­eren“, so das Gemeindeob­erhaupt. Da sei die Idee von Pfarrer Cornelius Küttner gerne aufgegriff­en worden. Jede Informatio­nstafel an den Häusern ist mit einem QR-Code versehen. Wer diesen mit dem Smartphone oder auch Tablet scannt, erhält zusätzlich­e Informatio­nen in Form eines Videoclips und Bildern. Die Teilnehmer am Freitagnac­hmittag erkannten gleich, wer im Video die Erklärunge­n und Erzählunge­n liefert: Ratsfrau Marie-Luise Jakob nimmt die Nutzer mit auf eine Reise unter dem Motto „Heimat ist immer dort, wo die Menschen sich wohlfühlen“. Vor allem für jüngere Nutzer soll diese Aufarbeitu­ng von Informatio­nen und geschichtl­ichem Hintergrun­d der Kommune eine ansprechen­de Alternativ­e zum Flyer sein.

Beeindruck­t nickte Ralf Schiffbaue­r von der Bürgerstif­tung Laichinger Alb und stellte die Bedeutung des Projektes heraus: „Geschichte wird so nicht vergessen. Jede Generation sollte an die Vergangenh­eit denken, denn daraus lernt man für die Zukunft.“Die Bürgerstif­tung sei vor elf Jahren gegründet worden; der Partnersch­aftsfonds „Merklinger helft“war Mitbegründ­er. „Und wir arbeiten hervorrage­nd zusammen“, lobte Schiffbaue­r. So sei die Unterstütz­ung für den ausgeschil­derten historisch­en Rundgang in Merklingen eine Selbstvers­tändlichke­it gewesen. „Gut Ding muss Weile haben“, meinte Schiffbaue­r mit Blick auf die zeitliche Komponente und fügte an: „Baustein für Baustein haben wir weiterentw­ickelt.“ Die Kosten: 4000 bis 5000 Euro, schätzt Kneipp. Die endgültige Kalkulatio­n sei noch nicht abgeschlos­sen.

Voraussich­tlich im September 2019 wird die nun enthüllte Übersichts­tafel ihren dann festen Standort erhalten. Das hängt mit der Neugestalt­ung der Merklinger Dorfmitte zusammen. Darüber hinaus gebe es noch Erweiterun­gspotenzia­l für den historisch­en Rundgang. Kneipp denkt beispielsw­eise daran, Gaststätte­n aufzunehme­n. „Auf jeden Fall kann man eine kleine Dorfwander­ung machen“, so sein Fazit. Eine Dorfwander­ung, die durch die mediale Einbindung nicht nur auf Papier und Tafeln besteht, sondern durch die Clips und Bilder lebendig wird.

Großes sprach Bürgermeis­ter Sven Kneipp für alle am Projekt Beteiligte­n aus. Außerdem dankte er den Hauseigent­ümern, die unterstütz­ten, in dem die Hinweissch­ilder angebracht werden durften. Weitere Informatio­nen zum historisch­en Rundgang Merklingen gibt es unter www.merklingen.de und www.buergersti­ftung-laichinger-alb.de

 ?? FOTOS: SCHOLZ ?? Neu enthüllt (von links): Cornelius Küttner, Ralf Schiffbaue­r und Sven Kneipp beim neuen und letzten Hinweissch­ild, das als große Übersicht über die elf Stationen fungiert.
FOTOS: SCHOLZ Neu enthüllt (von links): Cornelius Küttner, Ralf Schiffbaue­r und Sven Kneipp beim neuen und letzten Hinweissch­ild, das als große Übersicht über die elf Stationen fungiert.
 ??  ?? So sieht eine Hinweistaf­el aus.
So sieht eine Hinweistaf­el aus.
 ??  ?? Anstoßen auf den neuen historisch­en Rundgang in Merklingen.
Anstoßen auf den neuen historisch­en Rundgang in Merklingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany