Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Fast jeder hat die Chance, hier seinen Platz zu finden
zu lesen. Denn sie bietet vielfältige Jobmöglichkeiten – innerhalb einer Behörde – vom Sozialamt bis zum Personalamt ebenso wie in der gesamten Behördenlandschaft – von der kleinen Gemeinde über große Kommunen, Landratsämter, Regierungspräsidien bis hin zu Ministerien. Auch Rapp hat sich nach 13 „schönen und kreativen Jahren im Kulturamt“durch den Wechsel ins Bauordnungsamt inhaltlich neu orientiert: Viele Akten stapeln sich jetzt auf seinem Schreibtisch – Baugenehmigungen, die vor Erteilung einer rechtlichen Prüfung unterzogen werden müssen ebenso wie knifflige Streitfälle mit Einwänden von Nachbarn gegen das Bauvorhaben eines Bauherren: „Kein Fall ist gleich wie der andere.“„Spannend“findet der Sachbearbeiter im Baurecht deshalb seine Aufgabe, bei der er mit unterschiedlichsten Gesetzen, Satzungen, Verwaltungsund technischen Vorschriften ebenso zu tun hat wie mit externen Behörden – vom Landratsamt über die Wirtschaftsförderung bis hin zum Landesdenkmalamt. „Mein Anspruch war immer, abseits des Formalen vieles kreativ zu sehen und im Sinne unserer Kunden zu verbessern“, sagt Stefan Rapp. Mit dieser Einstellung hat er seine Sonderaufgaben, die ihm von Zeit zu Zeit übertragen wurden, möglichst bürgerfreundlich bewältigt. Spezielle Projekte haben ihn immer wieder aufs Neue motiviert. War es im Kulturamt etwa die Organisation des Landesmusikfestivals in Ravensburg, ist es jetzt der Aufbau des Bürgerservices im Baudezernat als zentrale Anlaufstelle für alle Bauherren. „Eine Zukunftsaufgabe und Herausforderung, die für unsere Kunden einen verbesserten Service bietet“, erläutert Rapp. Aufgabendefinition, Personal, Raumgestaltung und Technik – der gebürtige Biberacher hat als Abteilungsleiter des neuen Services vieles organisiert und freut sich nun auf den kundenfreundlichen Empfang im Technischen Rathaus Ravensburg ab Sommer diesen Jahres. Weil eine Verwaltung ein breites Spektrum an Aufgaben bereithält, hat fast jeder die Chance, den Platz zu finden, in dem er seine Fähigkeiten und Talente am besten einbringen kann – im technischen, sozialen wie im wirtschaftlichen oder im kulturellen Bereich. Vom Bürgerservice bis zur Kitaverwaltung, vom Umweltschutz bis zur Rechnungsprüfung – die Themen sind breit gefächert. „Lebenslanges Lernen“ist – ebenso wie in Unternehmen – auch in der Verwaltung kein Fremdwort. „Fort- und Weiterbildungen sind wichtig“, meint Rapp, denn auch Gesetze sind ständigem Wandel unterworfen. Anders als in der Privatwirtschaft sind Karrieresprünge in der Verwaltung eher die Ausnahme. „Ein Aufstieg verläuft langsamer“, meint Rapp. Auch wenn Beamte „nicht schlecht verdienen“, könne man in der freien Wirtschaft finanziell weit mehr erreichen. Dennoch weiß der Familienvater die Sicherheit seines Arbeitsplatzes im öffentlichen Dienst auch zu konjunkturell schwachen Zeiten zu schätzen – ebenso wie die private Krankenversicherung, von der er als Beamter profitiert. „Ich habe meine Entscheidung zu diesem Beruf bisher nicht bereut“, sagt Rapp und greift zufrieden nach der nächsten Akte auf seinem Schreibtisch.