Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Stimmenkönig hört auf
Kurt Wörner will seinen CDU-Sitz im Laichinger Gemeinderat aufgeben.
LAICHINGEN (sz) - Die zahlreiche kommunalpolitisch Interessierten, die in der vergangenen Woche zur Hauptversammlung der Laichinger CDU unter Leitung der Vorsitzenden Kerstin Specht gekommen waren, wurden nicht enttäuscht. Zum einen berichteten die CDU-Stadträte Willi Schwenkschuster, Anton Wenzel und Walter Striebel von den zahlreichen Aufgaben und Entscheidungen, die in einer Stadt wie Laichingen mit einem Haushalt von 30 Millionen Euro anfallen – vom Kindergartenbedarfsplan bis zur Kanalsanierung, vom Straßenbau bis zur Vergabe von Bauplätzen. Kurt Wörner berichtete anschließend von der Arbeit im Kreistag, und er gab bekannt, dass er sein Amt als Stadtrat abgeben wolle.
Für viele „überraschend“, so die Laichinger CDU in einer Mitteilung, habe Kurt Wörner bei der Sitzung im Hotel Krehl angekündigt, dass er den Antrag auf Ausscheiden aus dem Laichinger Gemeinderat gestellt habe.
Bei der nächsten Ratssitzung am 14. Mai soll dies auf der Tagesordnung stehen. Wörner ist seit 1994 kommunalpolitisch aktiv und möchte nun mit 71 Jahren kürzertreten. „Mir ist das leichtgefallen, da meine Nachrückerin Bettina Bochtler hervorragend qualifiziert ist und auch dafür sorgt, dass die CDU Laichingen jünger und weiblicher wird“, sagte Wörner.
Regelmäßig holte Wörner, ehemaliger Rektor der Realschule, bei Kommunalwahlen in Laichingen die meisten Stimmen. Es ist noch nicht lange her, da schied auf ebenfalls eigenen Antrag Martin Schwenkmezger (BWV) aus dem Laichinger Gemeinderat aus. Auch er bekleidete ein Rektorenamt (Erich-Kästner-Schule).
Sein Amt als Kreisrat will Wörner weiterführen.
Prof. Dr. Ulrich Hemel hatte zuvor von der Arbeit im CDU-Kreisvorstand und der übergeordneten Ebene im Bezirk gesprochen. Und angeregt diskutiert wurde auch der Bahnhof in Merklingen, der, so die CDU, für Laichingen „zu einer verstärkten Baunachfrage“ führt. Ein besonders wichtiges Thema für Laichingen sei aber auch das Schulkonzept, „gerade im Schulterschluss mit den Gemeinden der Laichinger Alb“. Hier forderte Ulrich Hemel einen informellen „kommunalen Schulbeirat“als Empfehlungsgremium, in dem auch Umlandgemeinden wie Heroldstatt, Merklingen, Nellingen und Westerheim vertreten sein sollten. Denn bereits heute kämen mehr als 50 Prozent der Schüler und Schülerinnen an weiterführenden Schulen aus dem Umland.
Für die Grundschule Laichingen müsse aber separat und vorab eine Lösung gefunden werden. Für die CDU komme aber eine Aufgabe des Standorts Laichingen für die Martinschule (Förderschule) nicht in Frage. Diese Option hatte die LAB ins Spiel gebracht. Außerdem will sich die Laichinger CDU für die Berufsfachschule Metall und die Wirtschaftsschule in Laichingen einsetzen. Die CDU Laichingen war sich „einig darüber“, dieses Thema bei der immer wieder geforderten Bürgerversammlung aktiv anzusprechen.
Bisher keine „größeren Probleme“
Als Sprecher des Helferkreises, was er ebenfalls bleiben will, berichtete Wörner noch über die Situation der Flüchtlinge in Laichingen. 121 von ihnen seien bereits in der Anschlussunterbringung in kommunalen und privaten Wohnungen, weitere 70 bis 80 lebten noch im Flüchtlingsheim des Landkreises im Cäcilienweg. Gerade die Vermittlung von Sprachkenntnissen stehe im Vordergrund und zahle sich aus, denn „größere Probleme“mit „unseren“Flüchtlingen seien bisher nicht aufgetreten.