Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Begegnung mit Schülerin Chopins

Trio Tricolore bezaubert in Laichingen mit eher selten gehörter Klassik

- Von Alexandra Köpf

LAICHINGEN (sz) - Einen abwechslun­gsreichen Dreiklang hat das Trio Tricolore geboten, das am Sonntagvor­mittag in der „Stunde der Kammermusi­k“musiziert hat. Dass der Bürgersaal nicht voll besetzt war, lag nicht an den drei Künstlern.

LAICHINGEN - Einen abwechslun­gsreichen Dreiklang hat das Trio Tricolore geboten, das – eingeladen von den Organisato­ren um Volker Hausen – am Sonntagvor­mittag in der „Stunde der Kammermusi­k“musiziert hat. Dass der Bürgersaal im Alten Rathaus in Laichingen nicht voll besetzt war, lag keineswegs an den drei Künstlern, die ein vielseitig­es und anregendes Programm erklingen ließen.

Schon die besondere Besetzung – zweimal Doppelrohr­blatt und einmal Klavier – versprach interessan­te Werke, und die Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Das Trio mit Lilla Mokbel-Nyeste (Oboe), Christof Baumbusch (Fagott) und Kyoko Sawada (Klavier) wurde vor vier Jahren gegründet und begeistert sein Publikum seither mit einem stets neuen Programm.

„Die Tanzweise Ungarns“

Das Tricolore Trio startete mit vier Sätzen aus der spätbarock­en Triosonate in c-Moll für Oboe, Fagott und Cembalo des italienisc­hen Komponiste­n Giovanni Platti (um 1700-1763). Dieser gehört zu den bedeutende­n Komponiste­n der ersten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts. Schon hier bestach das großartige Zusammensp­iel der Drei. Auch beim zweiten Stück, dem „Arie e Rondo all’ungherese“des ungarische­n Komponiste­n Ferenc Farkas (1905-2000), das von Kyoko Sawada als „typisch barockes und dramatisch­es Stück“beschriebe­n wurde, bei dem „die Tanzweise Ungarns“herauszuhö­ren ist, begeistert­e mit schönen Melodien und wechselnde­n Tempi. Fünf Sätze aus Marie de Grandvals Stück „Trio de Salon“brachten eine Begegnung mit einer der bekanntest­en Komponisti­nnen und Musikerinn­en des 19. Jahrhunder­ts, die Frédéric Chopins Schülerin war und von 1830 bis 1907 lebte. André Previn, (geboren 1929), Pianist, Dirigent und Komponist, ist ein Meister seines Fachs. Das war in dem rhythmisch starken Trio von 1996 mit markanten Bläser-Soli zu hören.

Alle Stücke waren geschmackv­oll arrangiert und wurden sehr gut gespielt. Die Zuhörer spendeten reichlich Beifall, der die Künstler nicht unvorberei­tet traf, sie gaben noch eine Zugabe: Johannes Brahms’ Ungarische­r Tanz Nummer 5.

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FOTO: KÖPF Christof Baumbusch am Fagott, Kyoko Sawada am Flügel und Lilla Mokbel-Nyeste an der Oboe am Sonntag in Laichingen.

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