Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bernd Weber zieht mit „Ebo“Laur gleich
Bundesliga der Segelflieger hat begonnen – Laichinger wieder erstklassig
LAICHINGEN (sz) - Eine einmalige Wetterlage hat den Segelfliegern auf der Schwäbischen Alb zum Saisonauftakt in der ersten Segelflug-Bundesliga „nie da gewesene Durchschnittsgeschwindigkeiten“beschert. Auf einer Linie von Donaueschingen bis zur Fränkischen Alb östlich von Donauwörth verlief die Grenze zweier unterschiedlicher Luftmassen und bildeten eine ausgeprägte Konvergenz-Linie.
Entlang dieser Linie gab es extrem stark steigende Luftmassen. Dies ersparte den Piloten die ständige Suche und das Kreisen im Aufwind. Schnellster Laichinger Pilot war Bernd Weber mit einer Schnittgeschwindigkeit von 178 km/h über die Wertungsdauer von zweieinhalb Stunden. Es folgten Valentin Kübler mit 164 km/h und Marcus Kohn mit 160 km/h. Die Laichinger starteten so mit dem vierten Platz in die erste Runde der Bundesliga. Schneller waren nur die Kameraden aus Schwäbisch Gmünd, Aalen und Blaubeuren.
„Sieben Meter je Sekunde“
Bernd Nübling, Mentor und treibende Kraft der Streckenflieger im FSV meinte: „So ideale Wetterbedingungen für Geschwindigkeitsflüge habe ich in ganzen 48 Flieger-Jahren noch nicht erlebt. Das ging geradeaus mit bis 250 km/h und ich hatte immer noch Steigen!“Die besten Steigwerte an diesem außergewöhnlichen Tag lagen bei mehr als sieben Metern je Sekunde. Das ist die Geschwindigkeit, mit der auch der Fahrstuhl im Münchner Olympiaturm nach oben saust.
Der Laichinger Flugsportverein gratuliert außerdem Bernd Weber zu seinem Streckenflug über 1035 Kilometer. Vom Jakob-Laur-Flugplatz gestartet war dieser erst der zweite Pilot nach Eberhard „Ebo“Laur, der mehr als 1000 Kilometer Distanz im reinen Segelflug schaffte. Letztlich war Bernd Weber insgesamt fast acht Stunden in der Luft und wendete im Bereich zwischen Titisee und Kehlheim mehrmals. Die beiden „schnellsten zweieinhalb Stunden“innerhalb dieser Zeit ergaben schließlich die Wertung für die Bundesliga. Seine Freude war riesengroß, denn er hatte mit seinem nagelneuen Flugzeug, einem Ventus 3 FES, erst den vierten Start gemacht und einen schöneren „Einweihungsflug“hätte er sich nicht wünschen können.
Die zweite Runde am vergangenen Wochenende brachte deutlich schlechtere Thermik. In die Wertung schafften es Jelko Busse (97km/h), Bernd Nübling (78 km/h) und Sebastian Nübling (77 km/h). Diesmal konnten die Vereine im Norden und in der Mitte Deutschlands schneller fliegen. Somit sprang für die Laichinger nur der 19. Platz heraus und man liegt in der Gesamtwertung nun auf Rang sieben.
Insgesamt haben 19 Laichinger Piloten seit Beginn der Saison 2018 mehr als 50 Flüge im OnlineContest (www.onlinecontest.org) gemeldet, waren mehr als 180 Stunden in der Luft und haben dabei mehr als 15 000 Kilometer zurückgelegt.