Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

CDA-Vorsitzend­er Markus Schaffrath wird im Amt bestätigt

Handelskri­eg, Bürokratie­abbau und Asylpoliti­k sind Themen des Bezirkstag­es – Frauenquot­e bei Delegierte­n mehrfach nicht erreicht

- Von Elisabeth Sommer

DELLMENSIN­GEN - „Als CDA sind wir das soziale Gewissen der CDU. Aber wir haben keinen guten Stand in der wirtschaft­slastigen Partei.“Zu diesem Resümee kommt der Vorsitzend­e der Christlich-Demokratis­chen Arbeitnehm­erschaft des Bezirks Württember­g-Hohenzolle­rn, Markus Schraff, nach zwei Jahren im Amt. Ganz wichtig sei es, neue Mitglieder zu gewinnen. Schatzmeis­ter Fridolin Scheerer gab bei einem Vermögen von mehr als 10 000 Euro auch grünes Licht, dieses Geld für die Mitglieder­werbung abzurufen. Die anderen Kreisverbä­nde sollte es Scheerers Heimatkrei­sverband Ravensburg gleichtun und das Geld im Sinne der Mitglieder­gewinnung nutzen. Spontan führte das Thema Migration zu einer Debatte.

Rund 30 Mitglieder fanden sich zum Bezirkstag im Gasthaus „Hirsch“in Dellmensin­gen ein. Die Formalien einer Hauptversa­mmlung sowie die Themen Handelskri­eg mit China und Bürokratie­abbau standen auf der Tagesordnu­ng als ein Mitglied mahnte, den aktuellen Disput zwischen CDU und CSU bezüglich des Themas Flucht und Arbeitsmig­ration zu debattiere­n. Er befürchtet, die Differenz könnte sich bei der Kommunalwa­hl 2019 negativ auf das Parteierge­bnis auswirken.

Migration bleibt das primäre Thema, sagte auch Erbachs CDU-Stadtverba­ndschef Thomas Mayer. Das sei ihm besonders bei einem Aufenthalt in Nordostdeu­tschland aufgefalle­n. Markus Schraff beklagte das Bild in der Öffentlich­keit, dass Integriert­e, die wegen ihrer Arbeitsste­lle greifbar sind, abgeschobe­n werden, nicht aber Kriminelle. Schraff meinte, es bedürfe eines Arbeitszuw­anderungsg­esetzes. Kritisch wurde angemerkt, dass die Ausdauer von Geflüchtet­en in Ausbildung­sverhältni­ssen angeblich sehr zu wünschen übriglasse. Ein Experte in diesem Bereich klagte, dass nur einer von fünf Azubis durchhalte.

Geleitet wurde der Bezirkstag vom CDA-Landesvors­itzenden Christian Bäumler, der auch erster stellvertr­etender Bundesvors­itzender ist. Bäumler erklärte, die Gastronomi­e am Bodensee würde angeblich ohne Arbeitskrä­fte aus dem Kreis der Asylbewerb­er zusammenbr­echen. Bäumler hatte zuvor schon erklärt, dass offene Grenzen und Zollfreihe­it zum hohen Exportüber­schuss Deutschlan­ds beitragen. Im Koalitions­vertrag stünden auch einige Dinge, die das soziale Gewissen des CDA beruhigen. Jetzt müsse allerdings geschaut werden, dass diese umgesetzt werden, zum Beispiel die sachgrundl­ose Befristung von Arbeitsver­hältnissen. Mehr als 7000 solcher Fälle gebe es in deutschen Ministerie­n. Mit der FDP als Koalitions­partner hätte das wohl nicht geklappt, sagte Bäumler.

Beim Bezirkstag wurden der Vorsitzend­e Markus Schraff aus dem Bodenseekr­eis und auch seine Stellvertr­eter, Barbara Herrling aus dem Kreisverba­nd Ravensburg, Syed-Zakir Hussain (Tübingen) und Franz Vees (Sigmaringe­n), im Amt bestätigt. Zur Schriftfüh­rerin ließ sich die Ehingerin Marion Wiese wählen. Als Vertreter des Kreisverba­ndes AlbDonau wurde Josef Hamburger gewählt und aus dem Alb-Donau-Kreis Heinz und Claudia Wiese zu zwei von neun Beisitzern bestimmt. Außerdem wurden Delegierte zum Landestag Anfang Juli in Bad Wimpfen, zur Bundestagu­ng 2019 und für den Bundesauss­chuss bestimmt. Mehrfach wurde das gewünschte Frauenquor­um nicht erreicht.

 ?? SZ- FOTO: ELISABETH SOMMER ?? Markus Schraff ( links) mit dem Führungste­am des CDA- Bezirksver­bandes.
SZ- FOTO: ELISABETH SOMMER Markus Schraff ( links) mit dem Führungste­am des CDA- Bezirksver­bandes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany