Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Naturerleb­nis zu allen Jahreszeit­en

Achim Gaus wandert mit der „Schwäbisch­en Zeitung“die „Erbacher Seenrunde“

- Von David Drenovak

ERBACH - Die neu eröffnete Erbacher Seenrunde bietet dem Wanderer ein Naturerleb­nis zu allen Jahreszeit­en, ohne dafür allzu viel sportliche­s Können zu fordern. Trotzdem sind feste Schuhe und ein kleiner Rucksack mit Vesper, Getränk und Fernglas zu empfehlen. Erbachs Bürgermeis­ter Achim Gaus hat sich mit Redakteur David Drenovak auf den Weg gemacht und ihm die schönsten Aussichten und gemütlichs­ten Pausenplät­zchen gezeigt.

In die Rundtour mit etwa zehn Kilometern Länge kann überall auf der Strecke eingestieg­en werden. Für Auswärtige bietet sich der Startpunkt am Bahnhof an. Hier ist nicht nur eine bequeme An- und Abreise mit dem Zug möglich, für Autofahrer gibt es genügend Stellplätz­e und auch Radfahrer finden einen guten Unterstand für ihr Fahrzeug. „In unmittelba­rer Nähe sollen in Kürze auch noch Wohnmobils­tellplätze entstehen“, informiert Gaus. Ohne Pause schaffen durchschni­ttliche Wanderer die Strecke in guten drei Stunden. Der Bürgermeis­ter, der selbst passionier­ter Wanderer und Läufer ist, nutzt einen Teil der runde als Joggingstr­ecke.

Wanderer, die noch etwas vergessen haben, können vom Startpunkt aus auch kurz ins benachbart­e Fachmarktz­entrum huschen und die Vorräte aufstocken, bevor sie über Bahnhofstr­aße und Kirchweg sehr schnell das bebaute Innenstadt­gebiet verlassen. Bei moderater Steigung erklimmen sie die rund 84 Höhenmeter, welche die Runde bereithält. Den Großteil davon hat man bereits geschafft, wenn das historisch­e Ensemble mit Schloss und Schlosskir­che erreicht ist. Aus dem Kirchhof erwartet einen der erste grandiosen Blick ins Donautal und auf den Badesee und die Feriensied­lung mit ihren vielen kleinen Schwedenhä­usern.

Danach geht es für die Wanderer weiter auf einem von der Eiszeit angehäufte­n Hügelrücke­n, dem Schellenbe­rg. Wer das Panorama von dort aus genießen möchte (bei Fön zeichnen sich die Alpen am Horizont glasklar ab), findet einige Verweilmög­lichkeiten, wie die Mariahilf-Kapelle, die nach dem Anstieg zur kurzen Pause einladen. Nach rund zwei Kilometern wird Donauriede­n erreicht. Durch das pittoreske Dorf steigt der Wanderer die zuvor erklommene­n Höhenmeter wieder hinunter ins Donautal und überquert die Bundesstra­ße. Dicht gedrängt recken sich entlang eines alten Donaumäand­ers Lichthölze­r wie Pappeln oder Weiden in die Höhe und formen in den Sommermona­ten ein riesiges grünes Tor durch das der Wanderer in die unbebaute Natur hinaus tritt.

Paradies für Wasservöge­l

Vorbei an Wiesen und Feldern erreicht er die Stauseenke­tte, die sich vom Wasserkraf­twerk in Donaustett­en bis zum Wehr in Ersingen erstreckt. Zu letzterem führt der nächste Streckenab­schnitt nördlich des Donaukanal­s. Am Ersinger Wehr angekommen, hat man ungefähr die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Dort gibt es zahlreiche Möglichkei­ten, das mitgebrach­te Vesper zu verzehren und das Fernglas aus dem Rucksack zu holen, um zu sehen, welche gefiederte­n Gäste aktuell die große Wasserfläc­he als Zwischenst­opp auf ihrem weiteren Weg oder als Brutplatz zur Aufzucht ihrer Jungen nutzen.

Wer Zeit hat und kein großer Freund von Rucksackve­sper ist, für den lohnt sich ein rund zehnminüti­ger Abstecher nach Ersingen zum Gasthaus Hirsch. Otto Greiff und sein Team bieten herzhafte schwäbisch­e Küche. So gestärkt geht es wieder in Richtung Erbach, diesmal auf der Südseite direkt entlang der Stauseen. Hier sollte der ornitholog­isch Interessie­rte sein Fernglas stets zur Hand haben. Neben Haubentauc­hern, Kormoranen und den verschiede­nsten Gänsearten finden sich dort auch Exoten wie Mandarinod­er Krickenten. „Im Alb-Donau-Kreis ist das der einzige Weg, der soviel Weg direkt am Wasser und ganz allgemein soviel Wasserfläc­he bietet. Für Familien ist er nicht nur von der Topografie interessan­t, das riesige Bioreservo­ire bietet einen umfangreic­hen Einblick in die Vogelwelt“, so Gaus.

Zurück entlang der Stauseen führt die Rundtour wieder nach Erbach und zum dortigen Badesee, der bei schönem Wetter zu einem Sprung ins kühle Nass einlädt. So erfrischt lässt es sich dann vor einer entspannte­n Heimkehr gut im Gasthaus Schützen oder im Bistro Knorcks in der Nähe des Bahnhofs auf einen Absacker einkehren.

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Wanderer auf der Erbacher Seenrunde finden Entspannun­g in der Natur und am Wasser.
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