Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zementwerk Schelklingen: Erhöhtes Verkehrsaufkommen erwartet
Mit der neuen Aufbereitungsanlage gehen auch mehr An- und Ablieferungen einher
SCHELKLINGEN - Die Alternativbrennstoff-Aufbereitungsanlage Schelklingen, kurz AReS, will Abfälle für die Verbrennung im Schelklinger Zementwerk von HeidelbergCement vorbereiten (die „Schwäbische Zeitung“berichtete). In kurzen Sätzen trug Bürgermeister Ulrich Ruckh das Anliegen der AReS am Mittwochabend im Gemeinderat vor und informierte die Stadträte über das Vorgehen der AReS.
Die AReS plant die Errichtung und den Betrieb einer Aufbereitungsanlage zur Erzeugung von alternativem Brennstoff für das Zementwerk Schelklingen.
Die Anlage soll durch die AReS errichtet und betrieben werden. Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Juni 2015.
Die Aufbereitungsanlage soll den derzeit im Bau befindlichen neuen Wärmetauschofen von HeidelbergCement (die „Schwäbische Zeitung“berichtete ebenfalls) mit Sekundärbrennstoffen versorgen. Der neue Ofen wird auf den Einsatz von bis zu 100 Prozent Sekundärbrennstoffen ausgelegt sein. Ein Teild des Bedarfs an Sekundärbrennstoffen soll künftig durch die geplante eigenständige Aufbereitungsanlage für alternative Brennstoffe am Standort Schelklingen gedeckt werden. Sie soll das Zementwerk versorgen.
Eingesetzt werden sollen ausschließlich nicht gefährliche Abfälle. Sie sollen aus Kunststoffen, Papier, Pappe, Textil, Holz und deren Verbunde bestehen, hieß es am Mittwochabend im Gemeinderat. Durch Zerkleinerungsprozesse, Siebtechniken, und sonstige so genannte Abscheideverfahren soll das Rohmaterial auf eine den Spezifikationen von HeidelbergCement entsprechende Korngröße gebracht und von Fremd- sowie Störstoffen befreit werden.
Jährlich können in der Anlage maximal 120 000 Tonnen Abfall verarbeitet werden, woraus wiederum maximal 110 000 Tonnen Sekundärbrennstoffe hergestellt werden können. Die tägliche Leistung der Anlage beträgt maximal 720 Tonnen. Für die Aufbereitungsanlage sollen vorausichtlich 15 Mitarbeiter eingestellt werden, die die Anlage im Schichtsystem an sechs Tagen in der Woche 24 Stunden am Laufen halten. Die Anlieferung der Einsatzstoffe und die Abholung der Wert- und Reststoffe erfolgt mit Lastwagen unter weitmöglichster Schonung der Ortslagen über die B 492.
Laut Angaben der AReS ist werktags mit bis zu 40 Lastwagen zu rechnen, was etwa 2,5 Lastwagen in der Stunde entspricht. Die An- und Ablieferung ist auf werktags in der Zeit von 6 bis 22 Uhr beschränkt. Für die Abholung von Wert- und Reststoffen ist mit bis zu acht Lastwagen am Tag beziehungsweise 0,5 Lastwagen in der Stunde zu rechnen. Um Leerfahrten zu vermeiden, werden Rückfrachten angestrebt. Demnach ergibt sich eine Zunahme des Frachtverkehrs von bis zu 21 Fahrten pro Tag, was in der Stunde einer Mehrbelastung von etwa 1,3 Fahrzeugen entspricht.